Eine Kämpfernatur mit viel Humor
Es gibt nur wenige Glücksmomente im letzten Jahr für Sabrina, ihr Alltag wird von Krankenhausaufenthalten beherrscht und sie muss sich in ihrem neuen Umfeld im EKIWO erst zurechtfinden. Trotzdem ist während unserem Gespräch eine Leichtigkeit zu spüren. Immer wieder lockert sie die Situation mit einem Witz auf. Sabrina ist eine echte Kämpferin. Eine Eigenschaft der alleinerziehenden Mutter, die Ama bereits gut kennt: „Ich bewundere, dass sie so fest kämpft, dass sie so stark ist, dass sie ihren Humor immer noch behalten hat und dass sie, egal was kommt, wieder aufsteht und weitermacht.“ Seit ihrem Einzug hat sich zwischen Sabrina und Ama eine starke Bindung aufgebaut. Gemeinsam bestreiten sie den Alltag, gehen zu Arztterminen, führen zahlreiche Gespräche und machen einen Finanzplan. „Es hat sich Vertrauen entwickelt und eigentlich, kann man sagen, dass eine Freundschaft daraus geworden ist, weil ich mit ihr einfach über alles reden kann, ohne Angst zu haben, dass man irgendwie verurteilt wird“, erzählt Sabrina.
Es hat sich Vertrauen entwickelt und eigentlich, kann man sagen, dass eine Freundschaft daraus geworden ist, weil ich mit ihr einfach über alles reden kann, ohne Angst zu haben, dass man irgendwie verurteilt wird.
Es ist keine Schande, sich Hilfe zu holen
Es ist 16:00 Uhr, Sabrinas Sohn kommt von der Schule nach Hause und seine Mutter schließt ihn zur Begrüßung fest in die Arme. Der 9-Jährige plaudert gleich los, erzählt seiner Mutter von seinem Tag, die beiden spazieren Hand in Hand zum Spielplatz. Das Leben im EKIWO hat sich für die kleine Familie eingependelt, sie sind nun voll und ganz angekommen. „Es ist unser Zuhause, man kann sagen, wir sind daheim. Mein Bub hat einen guten Freund gefunden, mit dem er gern spielt, er blüht auf und ich habe das Gefühl, er kann mit meiner Erkrankung mittlerweile gut umgehen.“ Sabrina nutzt ihre Freizeit aktuell, um ein Buch zu schreiben, sie möchte ihre Erlebnisse zu Papier bringen und vor allem eines damit bewirken: anderen Müttern Mut machen. „Ich möchte vermitteln, dass es keine Schande ist, wenn man sich Hilfe holt. Es sollte normal sein, sich beim Jugendamt zu melden und um Hilfe zu bitten. Natürlich ist es eine Herausforderung sich einzugestehen, dass man nicht alles alleine schafft, aber es ist wirklich in Ordnung. Und ich habe nur positive Erfahrungen gemacht.“ Für die Zukunft wünscht sich Sabrina gesund zu werden, wieder auf eigenen Beinen zu stehen und mit ihrem Sohn zusammen in eine Wohnung zu ziehen.