Neues Zuhause
Wohngruppen und SOS-Kinderdorf-Familien
Kinder, die aus unterschiedlichen Gründen nicht bei ihren Eltern aufwachsen können, finden vorübergehend oder langfristig bei SOS-Kinderdorf ein stabiles Zuhause.
- In Wohngruppen von SOS-Kinderdorf wachsen sechs bis neun Kinder oder Jugendliche in einer Wohngemeinschaft auf und werden dabei von ausgebildeten Fachkräften rund um die Uhr betreut.
- In SOS-Kinderdorf-Familien leben Kinder gemeinsam mit einer (oder mehreren) konstanten Bezugsperson (immer eine professionelle Fachkraft), die von einem Team an Pädagog*innen unterstützt wird, in einem gemeinsamen Haushalt.
Alltag in einer Wohngruppe ...

Das Leben in einer Wohngruppe ist in vielen Dingen gleich wie der Alltag von anderen Familien. Kindergarten, Schule, Freizeitgestaltung, Arzttermine, Jobsuche oder der erste Liebeskummer sind Themen, mit denen sich die Pädagog*innen gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen auseinandersetzen. Eine klare Tagesstruktur und Rituale geben jungen Menschen, die in ihrem Leben bereits viel Angst und Unsicherheit erlebt haben, Stabilität und Sicherheit.
Wichtig im Zusammenleben ist, dass die Kinder mitreden und mitgestalten können. Wir binden die Kinder und Jugendlichen alters- und entwicklungsgemäß in alle sie betreffenden Entscheidungen aktiv ein und fördern dadurch ihre Selbstwirksamkeit und Selbstständigkeit.

Vielfalt im Angebot
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten für die Betreuung. Zum Beispiel gibt es Wohngruppen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Es gibt Wohngruppen für Jugendliche, Krisenplätze für kurzfristige Betreuung, WGs für geflüchtete Kinder und Jugendliche und WGs mit therapeutischem Schwerpunkt. Im Gegensatz zu Wohngruppen, wo rund sechs bis neun Kinder und Jugendliche zusammenleben, wachsen in SOS-Kinderdorf-Familien meist vier bis fünf Kinder gemeinsam auf.
Ein gemeinsamer Grundsatz in allen Betreuungsformen ist der enge Austausch und die Zusammenarbeit mit der Herkunftsfamilie.
Fachkräfte zeigen vollen Einsatz
Die Pädagog*innen sind enge Bezugspersonen für die Kinder und Jugendlichen. Sie bieten jedem der Kinder und Jugendlichen tragfähige Beziehungen an, die auf den Prinzipien von Empathie, Verbindlichkeit und Gewaltfreiheit beruhen. Die Pädagog*innen unterstützen die Kinder in ihrer Entwicklung und auf dem Weg zur Selbstständigkeit in allen ihren Bedürfnissen. Das betrifft alles rund um Ausbildung und Schule sowie die Gesundheit. Genauso wird miteinander gespielt und gefeiert, es werden Geschichten vorgelesen und Ausflüge gemacht. Die Pädagog*innen helfen außerdem, Erlebtes aufzuarbeiten und unterstützen die Kinder in ihren Beziehungen zu den leiblichen Eltern.
Nicht immer läuft diese Arbeit ohne Konflikte ab. Wichtige Elemente in der täglichen Arbeit aller Pädagog*innen sind regelmäßige Teambesprechungen, Supervision und Fortbildungen.
Podcast: Hören Sie rein!
Bei SOS-Kinderdorf werden Kinder und Jugendliche aktiv in Entscheidungen miteinbezogen und werden so in ihrer Selbstwirksamkeit gestärkt.
Unsere Welt ist von Erwachsenen für Erwachsene gemacht. Wir finden: das muss sich ändern. Warum es so wichtig ist, dass Kinder mitreden und mitbestimmen können und wie wir bei SOS-Kinderdorf mit gutem Beispiel vorangehen, darüber sprechen wir heute in der Dorfrunde.
Zu Gast bei Isabel Riley und Fabian Haider ist Julia Keplinger, die schon seit 20 Jahren bei SOS-Kinderdorf arbeitet. Aktuell ist Julia pädagogische Leiterin von zwei Wohngruppen im SOS-Kinderdorf in Altmünster. Und sie ist absolute Expertin für das Thema Mitbestimmung und hat uns dazu spannende Beispiele aus ihrem Arbeitsalltag mitgebracht.
SOS-Kinderdorf versucht Kindern die leiblichen Eltern zu erhalten
Eltern bleiben Eltern - egal, was in einer Familie vorgefallen ist. Auch die allermeisten Kinder, die bei SOS-Kinderdorf aufwachsen, haben Eltern oder andere nahe Bezugspersonen, die eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielen. SOS-Kinderdorf bemüht sich im Zuge der Elternarbeit diese Beziehungen zu stärken.
Doris Kainzbauer arbeitet seit 20 Jahren im SOS-Kinderdorf Seekirchen und versteht sich dabei als Brückenbauerin, zwischen Eltern, Kindern und Pädagog*innen. In der Dorfrunde erzählt sie uns, woran man den Erfolg ihrer Arbeit erkennen kann.