Alle helfen mit
Genauso wie Judi packen auch die aktuellen Bewohner*innen im Clearing-house mit an. Zwei Arbeitstrainer – einer für Küchenarbeit und einer für die Infrastruktur – bringen den Jugendlichen wichtige Fähigkeiten für das eigene Leben bei. Ab dem späten Vormittag steht für einige der Jugendlichen der Putzdienst an. Mit der brummenden Scheuersaugmaschine reinigen die Jugendlichen alle Flächen des Hauses. Währenddessen wird in der Küche bereits zusammen Gemüse geschnippelt und Fleisch mariniert. 15.000 Mahlzeiten werden hier pro Jahr zubereitet. „Im Clearing-house helfen wir alle zusammen, damit der Alltag ähnlich wie in anderen Familien gestaltet ist – das gemeinsame Essen spielt dabei eine große Rolle. Die Jugendlichen sind wirklich fleißig“, erzählt Koch Michael. „Sie sind aber natürlich genau gleich wie österreichische Jugendliche – sie haben ihre Launen und manchmal auch weniger Lust“, Michael grinst wissend. Heute gibt es Fleischspieße mit Reis, dazu einen Salat und als vegetarische Variante Spinatknödel.
Im Clearing-house helfen wir alle zusammen, damit der Alltag ähnlich wie in anderen Familien gestaltet ist – das gemeinsame Essen spielt dabei eine große Rolle.
Ein Nachmittag voller Talente
Am Nachmittag startet ein vielfältiges Angebot im Clearing-house, denn alle Pädagog*innen bringen ihre persönlichen Talente in den Alltag ein. Es gibt Kunstworkshops, Sport- und Musikunterricht, Theaterprojekte und es werden Ausflüge zusammen unternommen. An diesem Dienstag ertönen Popsongs aus dem obersten Raum im Clearing-house. Pädagog*innen spielen Gitarre und Schlagzeug, die Jugendlichen trommeln und singen mit. Die Stimmung ist fröhlich, die Musik ansteckend, alle haben Freude daran, gemeinsam etwas zu schaffen. Ein junger Erwachsener – Jano – begleitet auf der Gitarre und wippt im Takt mit. Jano hat selbst in der Wohngruppe und im Betreuten Wohnen gewohnt. Er ist häufig zu Besuch im Clearing-house, beteiligt sich am Theater- und Musikworkshop mit den Jugendlichen. „Ich komme immer gerne ins Clearing-house, es gibt den ganzen Tag Programm, und das macht so viel Freude“, erzählt der 18-Jährige. „Die Betreuer*innen haben mich von Anfang an herzlich aufgenommen, sie helfen einem wirklich bei allem weiter. Man kommt in ein neues Land, neue Kultur, neue Sprache, das war am Anfang sehr herausfordernd. Hier habe ich das erste Mal gemerkt, ich bin willkommen. Nun möchte ich etwas zurückgeben und helfe deshalb als Freiwilliger im Clearing-house.“