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Wissenswertes über das spannende Berufsfeld der Sozialpädagogik: Aufgaben & Tätigkeitsfelder, Voraussetzungen & Ausbildung.
Sozialpädagogik ist ein Berufsfeld, das sich mit der Förderung und Unterstützung von Menschen beschäftigt, die vorübergehend oder langfristig von unterschiedlichen sozialen Faktoren benachteiligt sind.
Eine wesentliche Aufgabe von Sozialpädagog*innen ist die Betreuung und Begleitung im Alltag auf Basis einer theoriegestützten Beziehungsarbeit. Durch diese Beziehungsarbeit werden individuelle Potentiale entfaltet und gesellschaftliche Teilhabe und Integration ermöglicht.
Die Arbeit von Sozialpädagog*innen setzt dort an, wo vorwiegend junge, aber auch ältere Menschen sich in schwierigen Lebenslagen befinden. Ziel der Sozialpädagogik ist es, die Persönlichkeitsentwicklung und soziale Integration zu fördern.
Es geht darum, die sozialen Probleme betreuter Personen zu bewältigen, Ursachen für Verhaltensauffälligkeiten zu finden, sie bei der Bewältigung des Alltags und der Eingliederung in die Gesellschaft zu unterstützen.
In der Betreuung von Kindern und Jugendlichen beispielsweise, versuchen Sozialpädagog*innen u.a., Probleme gemeinsam mit den betreuten jungen Menschen aufzuarbeiten und sie in Alltagsangelegenheiten zu unterstützen und zu beraten.
Die Tätigkeitsbereiche von Sozialpädagog*innen sind also vielfältig. Sie umfassen diverse pädagogische Angebote wie stationäre Wohngemeinschaften, Krisen-Wohngruppen, diverse Bildungseinrichtungen oder auch den Kontakt mit Eltern und Angehörigen der Kinder und Jugendlichen.
Katharina Führer ist Sozialpädagogin in einer Wohngruppe von SOS-Kinderdorf. Sie betreut dort mit ihren Kolleg*innen eine Gruppe Kinder und Jugendlicher zwischen 5 und 15 Jahren. Die Kinder können aus unterschiedlichen Gründen momentan nicht bei ihren Eltern leben. Deshalb leben sie vorübergehend in der Wohngruppe.
Dort kümmern sich Katharina und ihre Kolleg*innen im Dienstrad rund um die Uhr um die Kinder und Jugendlichen, begleiten und unterstützen sie bei ihren täglichen Aufgaben, wie z.B. gemeinsames Essen, Hausaufgaben erledigen oder Termine wahrnehmen.
Die Kinder und Jugendlichen, die Katharina und ihre Kolleg*innen betreuen, kommen häufig aus schwierigen familiären Verhältnissen. Deshalb ist eine wesentliche Aufgabe in Katharinas Job, die individuellen Herausforderungen der Kinder mit ihnen gemeinsam zu besprechen und aufzuarbeiten. Das hilft den jungen Menschen bei der Lebensbewältigung und ihrer Persönlichkeitsentwicklung.
Zu den typischen Tätigkeiten im Beruf von Sozialpädagog*innen gehören zum einen natürlich die Betreuung und Beratung, aber auf der anderen Seite auch Aufgaben, die zur Verwaltung, Organisation, Planung und Dokumentation zählen. Sie begleiten und stützen die Betreuung und stellen sicher, dass die begleiteten Personen optimal gefördert werden können.
Regelmäßigen Tagesrhythmus gestalten
Bei Schulaufgaben unterstützen
Bei Terminen begleiten
Freizeit gemeinsam gestalten
Konfliktbewältigung & entsprechende Gespräche anregen
Austausch mit familiären Bezugspersonen
Austausch mit Behörden & Ämtern
Konzepte und Protokolle erstellen
Besprechungen im Team
Sozialpädagog*innen können in vielen Arbeitsfeldern tätig werden. Typische Einrichtungen sind etwa:
Allein bei SOS-Kinderdorf gibt es eine große Vielfalt an Arbeitsplätzen. Welche das sind, findest du auf unserer Übersicht zu Angeboten und Standorten in den Bundesländern.
Johannes Scheck, Sozialpädagoge im SOS-Kinderdorf Altmünster
Josef Hoffelner, Sozialpädagoge im SOS-Kinderdorf Altmünster
Um als Sozialpädagog*in tätig zu werden, ist eine einschlägige Ausbildung erforderlich. Ein Quereinstieg in diesen Beruf ist möglich, sobald die nötige Ausbildung abgeschlossen ist.
Wenn man sozialpädagogisch arbeiten möchte, ist vor allem wichtig, Freude an der Arbeit mit Menschen, bzw. vorwiegend mit Kindern und Jugendlichen, zu haben. Da die Betreuung von teilweise traumatisierten jungen Menschen sehr fordernd sein kann, ist eine gefestigte Persönlichkeit genauso notwendig wie Stressresistenz und Selbstreflexion. Außerdem sollte man gerne im Team arbeiten.
Die sozialpädagogische Arbeit erfordert je nach konkreter Arbeitsstelle unterschiedliche Eigenschaften und Bereitschaften:
Wer in Österreich als Sozialpädagog*in arbeiten möchte, hat mehrere Ausbildungswege zur Auswahl. Der klassische Weg ist der über ein Kolleg für Sozialpädagogik. Es gibt allerdings auch Studien- und Lehrgänge an Fachhochschulen und Universitäten oder berufsbildende höhere Schulen für Sozialpädagogik.
Welche Voraussetzungen für eine Stelle konkret notwendig sind, wird in den jeweiligen Stellenausschreibungen im Detail aufgelistet.
Um als Sozialpädagog*in arbeiten zu können, bieten sich Ausbildungswege in den Bereichen Sozialpädagogik, Pädagogik, Erziehungs- oder Bildungswissenschaften, Psychologie oder Soziale Arbeit an.
Im Folgenden listen wir einige Kollegs, Schulen und Unis auf, deren Ausbildung für die Arbeit bei SOS-Kinderdorf zugelassen ist.
Kolleg für Sozialpädagogik Stams
Tirol (Stams und Lienz)
Kolleg für Sozialpädagogik der Diözese Linz
Oberösterreich (Linz)
FH Oberösterreich (Lehrgang für Akademische*r Sozialpädagogische*r Fachbetreuer*in)
Bundesinstitut für Sozialpädagogik
Niederösterreich (Baden)
Bundes-Bildungsanstalt für Sozialpädagogik St. Pölten
Niederösterreich (St. Pölten)
FH St. Pölten (Bachelor BB und Master BB)
Bildungsforum Institut - Dr. Rampitsch
Wien
Kolleg für Sozialpädagogik an der Bildungsakademie - Modas
Wiener ARGE für Sozialpädagogik
Bundesbildungsanstalt Oberwart
Burgenland (Oberwart)
Kolleg für Sozialpädagogik Augustinum der Diözese Graz-Seckau
Steiermark (Graz)
Bundesbildungsanstalt Liezen
Steiermark (Liezen)
Universität Graz (Master VZ)
Kolleg für Sozialpädagogik - Diakonie de La Tour
Kärnten
Universität Klagenfurt (Master VZ)
Kärnten (Klagenfurt)
Kolleg für Sozialpädagogik - Caritas
Salzburg (Salzburg)
FH Vorarlberg (Bachelor VZ und BB und Master BB)
Vorarlberg (Dornbirn)
MCI Innsbruck (Bachelor VZ und Master VZ)
Tirol (Innsbruck)
FH Salzburg (Bachelor BB)
Salzburg (Puch)
FH Oberösterreich (Bachelor VZ und BB und Master BB)
FH St. Pölten (Bachelor VZ und BB und Master VZ und BB)
Niederösterreich (St.Pölten)
Privatuniversität Bertha von Suttner St. Pölten (Bachelor BB)
FH Campus (Bachelor VZ und BB)
FH Burgenland (Bachelor VZ)
Burgenland (Eisenstadt)
FH Joanneum Graz (Bachelor VZ und Master BB)
FH Kärnten (Bachelor BB und VZ und Master BB)
Kärnten (Feldkirchen)
SRH Hochschule für Gesundheit (Bachelor VZ und BB)
Bayern (Gera)
Technische Hochschule Rosenheim (Bachelor VZ)
Bayern (Rosenheim)
Hochschule Landshut (Bachelor VZ und Master VZ)
Bayern (Landshut)
Katholische Stiftungshochschule München (Bachelor VZ und BB)
Bayern (München, Benediktbeuern)
Hochschule München (Bachelor VZ und BB und Master VZ und BB)
Bayern (München)
Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg (Bachelor VZ und BB und Master VZ)
Bayern (Regensburg)
Hochschule Fresenius (Bachelor VZ)
Evangelische Hochschule Nürnberg (Bachelor VZ)
Bayern (Nürnberg)
Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt (Bachelor VZ und Master VZ)
Bayern (Würzburg)
Technische Hochschule Nürnberg (Bachelor VZ und Master VZ)
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (Bachelor VZ und Master VZ)
Bayern (Eichstätt-Ingolstadt)
Hochschule Augsburg (Bachelor VZ)
Bayern (Augsburg)
Fachhochschule des Mittelstands (Bachelor VZ und Master VZ)
Bayern (Bamberg)
Hochschule Coburg (Bachelor VZ und Master VZ)
Bayern (Coburg)
SRH Wilhelm Löhe Hochschule (Bachelor VZ und BB)
Bayern (Fürth)
Hochschule Kempten (Bachelor VZ und BB)
Bayern (Kempten)
Hochschule Döpfer (Bachelor VZ)
Universität Innsbruck (Bachelor und Master)
UMIT Hall (Bachelor und Master)
Tirol (Hall)
Paris Lodron Universität Salzburg (Bachelor und Master)
Sigmund Freud Privatuniversität (Bachelor und Master)
Oberösterreich (Linz) und Wien
Universität Karl Landsteiner (Bachelor und Master)
Niederösterreich (Krems an der Donau)
Universität Wien (Bachelor und Master)
Universität Graz (Bachelor und Master)
Universität Klagenfurt (Bachelor und Master)
Katholische Universität Eichstätt (Bachelor und Master)
Bayern (Ingolstadt)
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Bachelor und Master)
Universität Bamberg (Bachelor und Master)
Hochschule Döpfer (Bachelor und Master)
Hochschule Fresenius (Bachelor und Master)
Fachhochschule des Mittelstands (Bachelor und Master)
Technische Hochschule Rosenheim (Bachelor)
Ludwig-Maximilian Universität München (Bachelor)
SRH Hochschule für Gesundheit (Bachelor und Master)
Universität München (Bachelor und Master)
Universität Würzburg (Bachelor und Master)
Universität Regensburg (Bachelor und Master)
Bertha von Suttner Privatuniversität (Bachelor und Master)
Hochschule München (Bachelor)
Katholische Universität Eichstätt (Bachelor)
Universität Augsburg (Bachelor und Master)
Fachhochschule des Mittelstands (Bachelor)
Evangelische Hochschule Nürnberg (Bachelor)
Katholische Stiftungshochschule München (Bachelor und Master)
Die Lehrpläne und Studieninhalte sind so ausgerichtet, dass die Absolvent*innen für die Berufspraxis ausreichend vorbereitet sind. Entsprechend beinhalten sie u.a. Kurse zu:
Hier findest du den Lehrplan staatlich anerkannter Bildungsanstalten für Sozialpädagogik im Detail.
Außerdem sind in den meisten Lehrplänen Praktika vorgesehen, um einen Einblick in den Berufsalltag zu bieten. Jede Ausbildungsstätte kann außerdem zu einem bestimmten Ausmaß schulautonome Schwerpunkte setzen.
Auch bei SOS-Kinderdorf gibt es die Möglichkeit Praktika zu absolvieren. Hier findest du Informationen zu Praktikumsstellen im pädagogischen Bereich.
Ausgebildete Sozialpädagog*innen sind in vielen Bereichen gefragt. Dementsprechend sind die Jobaussichten sehr gut. Konkret werden immer wieder Sozialpädagog*innen in der Kinder- und Jugendhilfe und Familienhilfe gesucht, bei der Arbeit mit Menschen mit Behinderung, in Schulen und Kindergärten, in ambulanten Beratungsstellen, und vielen mehr – und natürlich auch bei SOS-Kinderdorf.
In der Sozialpädagogik bieten sich außerdem zahlreiche Weiterbildung und Spezialisierungen an. Beispiele sind verschiedene Felder der Pädagogik (Elementar-, Trauma-, Freizeitpädagogik), Migrations- und Integrationsarbeit, etc.
Aufstiegsmöglichkeiten gibt es vor allem in Richtung von Leitungsfunktionen in Einrichtungen.
Bei Sozialpädagog*innen liegt das Einstiegsgehalt laut Kollektivvertrag bei zirka € 3.200,- bis € 3.700,- brutto pro Monat. Das tatsächliche Gehalt hängt von der Ausbildung und den Vordienstzeiten ab.
Bei SOS-Kinderdorf liegt das kollektivvertragliche Monatsbruttogehalt lt. KV 2024 für Sozialpädagog*innen bei 39 Wochenstunden (= Vollzeit, inklusive geseztlicher Ruhepausen) im Turnusdienst zwischen € 3.286,22 und € 4.532,58 zzgl. Zulagen für Nacht-, Sonn- und Feiertagsdienste. Eine exakte Berechnung ist abhängig von den Vordienst- und Ausbildungszeiten.
Weitere Infos und Gehaltsbeispiele
Der Beruf der Sozialpädagogik ist eng verwandt mit verschiedenen Zweigen der Pädagogik und der Sozialen Arbeit. Der Unterschied zur Sozialen Arbeit (à Link) liegt grob gesagt im Fokus der Arbeit. Während die Sozialpädagogik eher präventiv und transformativ arbeitet, ist die Soziale Arbeit eher mit der Bewältigung des Alltags betreuter Personen befasst. In der Praxis überscheiden sich diese Herangehensweisen oft.
Weitere Felder der Pädagogik neben der Sozialpädagogik sind:
Sozialpädagog*innen sind in erster Linie dafür verantwortlich, ihnen anvertraute Menschen zu betreuen, zu beraten und zu fördern. Dabei kombinieren sie Wissen und Methoden aus der Sozialen Arbeit und der Pädagogik, um bei der Lösung individueller Probleme zu unterstützen. Sozialpädagog*innen können Lösungswege aufzeigen, Unterstützung anbieten und soziale Kompetenzen fördern. Ihr Schwerpunkt liegt dabei oft auf der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Sozialpädagog*innen sind in vielen Arbeitsfeldern gefragt. Typische Einrichtungen sind etwa:
Um Sozialpädagog*in zu werden benötigt man einen staatlich anerkannten, einschlägigen Abschluss einer berufsbildenden höheren Schule, eines Kollegs oder eines Studiums der Sozialpädagogik.
Außerdem sollte man im Beruf des*der Sozialpädagog*in einige persönliche Eigenschaften mitbringen:
Die Schwierigkeit des Studiums der Sozialpädagogik hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel den individuellen Vorkenntnissen, der Lernmotivation und dem Lerntempo. Generell kann gesagt werden, dass das Studium durchaus anspruchsvoll ist und ein gewisses Maß an Selbstorganisation und -disziplin erfordert. Es gibt jedoch auch viele Studierende, die das Studium erfolgreich absolvieren und in der Sozialpädagogik eine erfüllende berufliche Laufbahn finden.
Für die Ausübung dieses Berufs ist allerdings nicht zwingend ein Studium erforderlich. Tatsächlich führt der klassische Ausbildungsweg sogar eher über ein Kolleg für Sozialpädagogik. Passende Ausbildungsstätten findest du hier (à Ankerlink zur Auflistung oben).
Die Ausbildungszeit ist abhängig vom Ausbildungsweg und auch der Form die man einschlägt. Der klassische Ausbildungsweg ist weniger ein Studium, sondern ein Kolleg für Sozialpädagogik.
Das Kolleg kann man als Vollzeitausbildung und meist auch berufsbegleitend absolvieren. In der Regel dauert die Vollzeitausbildung 2 Jahre und das berufsbegleitende Kolleg 3 Jahre.
Das Bachelorstudium Sozialpädagogik ist mit 6 Semestern, also 3 Jahren Mindeststudienzeit angesetzt. Für den Masterabschluss benötigt man für gewöhnlich weitere 4 Semester, also 2 Jahre. Der Beruf kann aber bereits mit einem Bachelorabschluss ausgeübt werden.
Sozialpädagog*innen sind auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt. Dementsprechend stehen die Anstellungschancen österreichweit sehr gut.
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