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Erdbeben in Haiti

Nach dem verheerenden Erdbeben mit
über 2.200 Toten sind Tausende Kinder obdachlos.
SOS-Nothilfe für Kinder und Familien gestartet

SOS-Nothilfe | Haiti

Haiti: Über 2.200 Tote nach Erdbeben

Nach dem schweren Erdbeben im Südwesten Haitis ist die Zahl der Todesopfer auf über 2.200 Menschen gestiegen. Das SOS-Kinderdorf Les Cayes liegt in der Region und kann unmittelbar helfen!

 Das SOS-Nothilfe-Team verteilt Nahrungsmittel, Hygiene-Artikel und Medikamente.

In Kinderschutz-Zentren werden Kinder einen sicheren Ort finden und psychologisch betreut werden.

 Mittelfristig wird hier auch ein provisorischer Unterricht stattfinden

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Aktuelle Bilder zeigen die schweren Verwüstungen im Südwesten Haitis:

Angst vor Cholera-Ausbruch

Elf Jahre nach dem verheerenden Beben in der Hauptstadt Port-au-Prince wurde Haiti erneut schwer erschüttert. Das Erdbeben trifft jene Region, die schon 2016 vom Hurrikan "Matthew" stark betroffen war. Die Großstadt Les Cayes liegt etwa 50 Kilometer davon entfernt und auch hier sind die Verwüstungen groß.


Viele Überlebende des Bebens sind für die Hilfskräfte noch immer schwer zu erreichen. Einige Familien, die vor dem Erdbeben von SOS-Kinderdorf unterstützt worden sind, sind immer noch nicht auffindbar. Die Versorgungslage hat sich durch den Durchzug des Tropensturms "Grace" weiter zugespitzt. Vor allem die medizinische Versorgung sei laut Loiseau katastrophal.

 

Haitis ohnehin marodes Gesundheitssystem sei schon vor dem Beben aufgrund der Corona-Pandemie überlastet gewesen, nun drohe der komplette Kollaps. Die Krankenhäuser im Erdbebengebiet seien überlastet, durch das Beben beschädigt, einige sogar völlig zerstört worden. "Nicht auszudenken, wenn jetzt auch noch Cholera ausbricht, denn die Menschen trinken verunreinigtes Wasser, Krankheitserreger breiten sich aus", sagt Loiseau.

 

Zusätzlich spitze sich die ohnehin schon schwierige Sicherheitslage in Haiti seit dem Beben weiter zu: Kriminelle Gangs blockieren die Zufahrtsstraßen und plündern Hilfsgüter-Transporter.

 

Faimy Carmelle Loiseau

Die Menschen benötigen Nahrungsmittel, sauberes Wasser und Notunterkünfte. Die Kinder, die ihr Zuhause und ihre Eltern verloren haben, brauchend dringend psychosoziale Unterstützung!

Faimy Carmelle Loiseau

 

Kerline und ihr Mann Merzy leben mit ihren zehn Kindern in Brefet, einer Stadt in Les Cayes. Seit 20 Jahren produzieren sie dort "Bega", eine regionale Spezialität aus faschiertem Schweinefleisch und vielen Gewürzen. "Wir kamen damit gut über die Runden", erzählt Kerline, "Wir hatten alles, was wir brauchten und wir waren glücklich. Das Erdbeben hat uns alles genommen! Wir haben überlebt, niemand ist verletzt. Das ist das Wichtigste. Doch unser Haus ist zerstört und alles, was wir besaßen. Wir sind jetzt auf Almosen angewiesen. Wenn ich meine Kinder anschaue, könnte ich in Tränen ausbrechen. Aber ich muss jetzt meine Kräfte bündeln. Wir werden auch diese Krise meistern!" - Kerline und ihre Familie wird nun von SOS-Kinderdorf unterstützt.

 

Jessy wächst seit dem furchtbaren Erdbeben von Januar 2010 im SOS-Kinderdorf Les Cayes auf. Sie hat die Katastrophe als 5-jähriges Mädchen miterlebt und die Ereignisse tief in ihrer Seele verschlossen. Der 14. August dieses Jahr war deshalb besonders traumatisch für sie. "Es war grauenhaft. Ich kam gerade aus der Dusche. Da begann alles zu wackeln. Ich hatte Angst und lief sofort auf die Straße. Da standen schon alle anderen, schrien um Hilfe oder weinten! Es ist jetzt schon über 12 Tage her, aber ich fühle die Erde unter meinen Füßen immer noch beben. Ich bin so froh, dass in unserem Dorf nichts passiert ist und die Häuser so stabil sind."

Nothilfe-Aktivitäten in Haiti

SOS-Kinderdorf ist seit über 35 Jahren in Haiti aktiv und hat angesichts der aktuellen Notsituation mit der Verteilung von Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln, Medikamenten und Kleidung begonnen.

"Aber wir müssen und werden unsere Hilfe weiter verstärken, um so viele Kinder wie möglich zu erreichen", sagt Faimy Loiseau.

So sollen Kinder in Kinderschutz-Zentren einen sicheren Ort finden und psychologisch betreut werden, um Traumatisierungen entgegenzuwirken. Mittelfristig wird in diesen Nothilfe-Tagesstätten auch provisorischer Unterricht stattfinden können.

Wir verteilen Nahrungsmittel, Hygiene-Artikel, Medikamente, Kleidung. 

Kinder werden von SOS-Helfern psychologisch betreut -  so kann einer anhaltenden Traumatisierung entgegengewirkt werden.

In Zusammenarbeit mit Behörden werden Familien wieder vereint, die im Chaos getrennt wurden. Kinder, die keine Angehörigen mehr haben, können in unseren SOS-Kinderdörfern ein neues Zuhause finden.

SOS-Mitarbeiter bieten in Kinderschutz-Zentren und Nothilfe-Tagesstätten provisorischen Unterricht und betreuen Kinder, während ihre Eltern z.B. ihre Häuser wiederaufbauen.


 

In Haiti gibt es drei SOS-Kinderdörfer. Das SOS-Kinderdorf Les Cayes in der Nähe der Hauptstadt Port-Au-Prince liegt nahe dem Epizentrum.
Die Kinder und Familien des SOS-Kinderdorf Les Cayes sind wohlauf und sicher. Es wurde nach dem Erdbeben 2010 am 21. Dezember 2014 eröffnet.

SOS-Kinderdorf in Haiti

SOS-Kinderdorf ist seit über 35 Jahren in Haiti aktiv und hat seine Hilfe ständig ausgebaut. Unmittelbar nach dem letzten großen Beben im Januar 2010 konnten 117 Lebensmittelverteilstellen eingerichtet und 24.000 Kinder und Erwachsene versorgt werden. Viele dieser Verteilstellen wurden inzwischen in dauerhafte kleine Gemeindezentren für Kinder und arme Familien umgewandelt. Mittlerweile gibt es drei SOS-Kinderdörfer für 382 elternlose und verlassene Kinder, 4 Jugendprogramme, 4 Familienstärkungsprogramme für Hilfe zur Selbsthilfe, 4 Hermann-Gmeiner-Schulen und ein Berufsbildungszentrum.

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Durch Krieg, Armut, Streit und Gewalt leben 220 Millionen Kinder ohne ausreichenden Schutz und das liebevolle Umfeld der eigenen Familie. Aufgrund unterschiedlichster Gründe drohen viele Familien zu zerbrechen. Am Schlimmsten trifft es immer die Kinder.

Eltern geraten in Bedrängnis und unter Druck. Die Folgen für die Kinder sind dramatisch und reichen von Existenzsorgen und Überforderung bis hin zu Gewalt in der Familie. Wir wollen diesen Kindern und Familien helfen, bevor sie auseinanderbrechen.
 

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