EIn Bahnhof in der Abenddämmerung

Bombendrohungen - Wie kann ich mein Kind schützen?

Bombendrohung in Bahnhöfen, Schulen, Einkaufszentren, Medien. Wie kann ich mein Kind schützen? SOS-Kinderdorf mit einem Familientipp.

Meldungen über Bombendrohungen alarmieren und verunsichern Eltern und Kinder zur Zeit in ganz Österreich. Evakuierungen an Schulen bereiten vielen Kindern und Eltern Angst und Sorge.

Wie kann ich mein Kind beschützen und beruhigen? Wie können Eltern ihre Kinder davor schützen, selbst derartige Drohungen auszusprechen? Besorgniserregend ist der Gedanke, dass auch die eigenen Kinder vielleicht mal zu solchen drastischen Mitteln greifen könnten. Im Vorjahr kam es nach einer Serie von Bombendrohungen an Kärntner Schulen zu mehreren Prozessen am Landesgericht Klagenfurt. Zwei Schüler etwa wurden zu sechs Monaten, beziehungsweise vier Monaten Haft plus Geldstrafe verurteilt.

Petra Katzenschläger, Pädagogische Leiterin bei SOS-Kinderdorf und im Team der SOS-Familientipps mit einigen Ratschlägen.

 

#1 - Begleitung

Sprechen Sie offen mit Ihren Kindern über die Bombendrohungen. Es ist auch wichtig, ihnen klarzumachen, dass derartige Drohungen kein “Streich” sind, sondern ernsthafte Konsequenzen haben können.

 

#2 - Ernst nehmen

Kinder könnten durch die Nachrichten verunsichert oder ängstlich sein. Nehmen Sie die Ängste Ihrer Kinder ernst und geben Sie ihnen die Möglichkeit mit Ihnen darüber zu sprechen. Es ist normal, dass wir nicht für alle Fragen eine Antwort haben. In diesem Fall steht das Interesse im Vordergrund. Ist ein Kind von der Evakuierung nach einer Bombendrohung an seiner Schule betroffen, hat es möglicherweise Hemmung und Angst weiterhin in die Schule zu gehen. Nehmen sie die Sorge ernst, beruhigen sie ihr Kind und besprechen sie alles in Ruhe. Die Schule soll ein Ort bleiben, der Neugier, Freude auslöst, nicht Angst vor einer Bombe.

 

#3 - Mitgefühl

Zeigen Sie Ihren Kindern, wie wichtig es ist, das Wohlergehen anderer Menschen zu berücksichtigen. Erklären Sie ihnen, dass Bedrohungen oder Gewalt andere Menschen sehr verängstigen und schaden können.

 

#4 - Vorbildfunktion

Seien Sie als Eltern ein Vorbild für ein verantwortungsbewusstes Verhalten. Kinder orientieren sich oft an den Handlungen und Einstellungen der Erwachsenen. Durch die offenen Gespräche tragen Sie dazu bei, dass Ihre Kinder die Gefährlichkeit solcher Drohungen verstehen und diese nicht nachahmen.

 

#5 - Gemeinsam auf Entdeckungsreise gehen

Zeigen Sie ein unaufgeregtes Interesse an den sozialen Medien ihrer Kinder. Dadurch schaffen Sie es, dass Ihre Kinder nicht alles glauben, was sie in den sozialen Medien sehen.

 

#6 - Nein-Sagen

Ermuntern Sie ihre Kinder, dass sie klar nein sagen dürfen. Speziell dann, wenn sie von Freunden oder Mitschülern dazu angestiftet werden, gefährliche Streiche oder Bedrohungen auszuführen.

 

#7 - Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, wenn nötig

Wenn Sie Anzeichen bemerken, dass Ihr Kind soziale oder psychische Probleme hat, zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Psychologen oder Beratungsstellen können helfen, die Gründe für das problematische Verhalten Ihres Kindes zu verstehen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln.