Tag der Kinderrechte – 17.11.21

Kinderrechte brauchen Schwung

Zum Tag der Kinderrechte machen wir mit einer Schaukel am Minoritenplatz darauf aufmerksam, dass die Politik seit vielen Jahren nicht in Schwung kommt.

„Kinderrechte sind fest in der österreichischen Verfassung verankert, trotzdem gibt es in der Politik seit Jahren einen Stillstand“, so Christian Moser, Geschäftsführer von SOS-Kinderdorf. Die Theorie ist klar: Bei allen Entscheidungen ist darauf zu achten, was das Beste für das Kind ist. Die Praxis sieht anders aus. „Tagtäglich werden Entscheidungen getroffen, bei denen andere Interessen als die der jungen Menschen im Vordergrund stehen“, so Moser.

Unsere Kinderrechtsbeauftragte Birgit Schatz und Geschäftsführer Christian Moser wollen den Kinderrechten einen Schubs verleihen. 

 

Kinderrechten einen Schubs geben

Mit einer Schaukel zwischen verschiedenen Ministeriumsgebäuden setzt SOS-Kinderdorf ein Zeichen für junge Menschen und ihre Rechte und appelliert an die Verantwortlichen, endlich den richtigen Anstoß zu geben: „Kinderrechte dürfen nicht nur am Papier bestehen, sondern müssen gelebt werden. Das gilt für jede Familie, für jeden Tag im Leben eines Kindes. Aber vor allem auch für die Politik, die mit ihren Entscheidungen die Weichen stellt für Chancengleichheit und Perspektiven von Kindern und Jugendlichen.“

 

Budget-Check: Bildung, Kinderarmut, Klimaschutz

„Dieser Tage wird das Budget für 2022 beschlossen. Leider weist es große Lücken auf. Bekämpfung der Kinderarmut? Maßnahmen für ein kinderrechtskonformes Bildungssystem, in dem alle die gleichen Chancen haben? Nicht in diesem Budget!“, so Moser. Jedes fünfte Kind in Österreich ist von Armut betroffen oder bedroht. Diese Kinder haben einen erschwerten Start, den sie oft ein Leben lang nicht aufholen. Eng damit verknüpft ist das Thema Bildung. Denn Bildung ist ein zentraler Faktor, der die Zukunft von jungen Menschen maßgeblich prägt. „Das geplante Budget bremst Kinderrechte einmal mehr aus und verfestigt Ungleichheit!“

Auch beim drängenden Thema Klimawandel sieht SOS-Kinderdorf eine Kinderrechtsverletzung. „Kinder haben das Recht auf eine intakte Umwelt. Wenn wir weitermachen wie bisher, hat die nächste Generation keine Chance auf eine gesunde Zukunft.“

Damit Kinderrechte bei politischen Entscheidungen verlässlich berücksichtigt werden, fordert SOS-Kinderdorf einen erweiterten Jugend-Check für alle neuen Gesetze: Jeder Entwurf soll von einer unabhängigen Stelle zu den Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche geprüft werden. Außerdem braucht es ein unabhängiges Monitoring, das evaluiert: Wo steht Österreich in der Umsetzung der Kinderrechte?

 

„Erwachsene sollen zuhören!“

Bei der Aktion am Minoritenplatz verschaffen sich auch Kinder und Jugendliche selbst Gehör. Ihre Meinungen und Wünsche schallen aus einem Lautsprecher. „Ich will, dass mir Erwachsene zuhören“, wünscht sich etwa ein 8-Jähriger. Genau dafür setzt sich SOS-Kinderdorf ein. Die Bedürfnisse junger Menschen müssen endlich gehört und ernst genommen werden!

 

Weiterführende Information: 

 

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