LEBEN MIT CORONA
Wie geht's der heutigen Jugend?

Jugendliche haben sich seit Pandemiebeginn isoliert statt ausprobiert. Anstatt neuer Wege gab es Chaos und Unsicherheit. Diese prägenden Erfahrungen werden junge Menschen die nächsten Jahre und Jahrzehnte beeinflussen. Wir haben uns also gefragt: Wie geht es der Jugend von heute? Und wo braucht sie Unterstützung?

AKTUELLE ZAHLEN ZEIGEN
Jugend massiv unter Druck


Die Jugend sollte eine unbeschwerte Zeit sein. Eine Zeit, in der alles möglich ist, in der man sich ausprobiert. Viele Erwachsene haben das Gefühl, die Jugend sei genau das: unbeschwert, ohne Verantwortung, ohne Probleme. 

Doch aktuelle Zahlen zeigen: Jugendliche sind massiv unter Druck. Corona hat viele Probleme noch mal verstärkt, die bereits lange brodelten.

Jugendliche leiden unter dem hohen Druck durch gesellschaftliche Normen und soziale Medien. Sie leiden unter Leistungsdruck in Schule und am Arbeitsmarkt, gleichzeitig erfüllt sich das Aufstiegsversprechen nicht mehr für diese Generation.

Die Gesellschaft hat momentan für junge Menschen kein Alternativmodell – das führt zu Zukunftsangst und Perspektivenlosigkeit.

ENTWICKLUNG BEI RAT AUF DRAHT

Probleme nehmen deutlich zu 

 % Angst
+ Überforderung mit Schule und Home Schooling
 % Arbeitslosigkeit
 % Essstörungen
 % Schlafstörungen
 % Psychische Erkrankungen wie Panikattacken, Depressionen
 % Suizidgedanken

1. März 2020 bis 28. Februar 2021 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum

WIR FORDERN:
Ein Jahr Extra-Jugend und eine Offensive für die psychische Gesundheit 


Als ersten Schritt zur Stärkung der Jugend fordert SOS-Kinderdorf ein bezahltes Orientierungsjahr für junge Menschen. Ein solches würde jungen Menschen die Möglichkeit geben, sich frei von finanziellem und gesellschaftlichem Druck auszuprobieren und ihren Weg zu finden. Eigene Perspektiven zu entwickeln, Erfahrungen zu sammeln und auch einmal die Richtung ändern zu können, stärkt Jugendliche und erleichtert es ihnen, langfristig gute Berufs- oder Studienentscheidungen zu treffen.

Die Corona-Pandemie hat der Jugend bereits ein ganzes Jahr gestohlen und noch ist kein Ende der Entbehrungen in Sicht. Die psychische Verfassung von Jugendlichen ist dramatisch.

Immer mehr junge Menschen leiden an ernsten psychischen Erkrankungen. Sie brauchen Hilfe – rasch, professionell und leistbar. SOS-Kinderdorf fordert umfassende Maßnahmen wie den Aufbau einer Übergangspsychiatrie, flächendeckende Therapie auf Krankenschein und Förderung digitaler Angebote.

 

Mehr zu unseren Forderungen (.pdf)

PSYCHISCHE BELASTUNG

Was es für die Gesundheit braucht

Junge Menschen brauchen eine stabile Basis, um sich gut entfalten zu können. Dazu zählen finanzielle Sicherheit und gute Bildungs- sowie Job-Perspektiven. SOS-Kinderdorf schlägt ein bezahltes Perspektivenjahr für 18- bis 21-Jährige vor. Sich bis zu einem Jahr lang ohne finanziellen und gesellschaftlichen Druck zu orientieren und Erfahrungen zu sammeln, hilft jungen Menschen, ihren Weg zu finden und langfristig gute Berufs- oder Studienentscheidungen zu treffen.

Außerdem muss die Arbeitsmarktkrise bewältigt werden, von der junge Menschen besonders betroffen sind. Es braucht ein Krisenbudget, um die Arbeitslosigkeit von 15- bis 25-Jährigen zu bekämpfen und Langzeitfolgen der Corona-Pandemie zu verhindern.

Um selbstbestimmt ihr Leben zu gestalten, brauchen junge Menschen ein Umfeld, das bestärkt, motiviert und Rückenwind gibt. Für viele Jugendliche sind das die Eltern, Geschwister oder Großeltern, aber auch Freundinnen und Freunde, Vereine oder Jugendzentren. Seit der Corona-Krise stehen viele Bezugspersonen plötzlich nicht mehr wie gewohnt zur Verfügung – weil der Kontakt eingeschränkt ist oder vertraute Personen selbst mit Ängsten und Sorgen kämpften.

Es braucht Angebote, die Eltern und Familien stärken, und Anker außerhalb der Familie, die Jugendlichen Halt geben. Maßnahmen in den Bereichen Elternarbeit, Jugendhilfe und außerschulische Jugendarbeit sind daher notwendig wie nie.

Wir dürfen junge Menschen mit ihren Problemen nicht alleine lassen. Wenn die Belastung zu groß wird, brauchen Jugendliche schnelle, leicht zugängliche Beratung, um ihre Sorgen zu teilen, Lösungswege zu finden und nicht in einen Strudel aus Verzweiflung und Überlastung zu kommen. Die Corona-Krise hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig solch niederschwellige Beratung ist.

Angebote wie Rat auf Draht müssen daher öffentlich finanziert werden, damit junge Menschen jederzeit eine Anlaufstelle für ihre Probleme haben. Und es braucht mehr unterstützendes Personal in der Schulsozialarbeit und Schulpsychologie.

Manchmal reicht die Hilfe von Familie und Freunden oder ein Beratungsgespräch mit Rat auf Draht nicht aus, um junge Menschen gut durch Krisen zu bringen. Sie brauchen rasche medizinische oder therapeutische Hilfe, damit sie entlastet und psychische Probleme nicht chronisch werden.

Wer sich ein Bein bricht, geht zum Arzt. Wer an einer psychischen Erkrankung leidet, sollte ebenso selbstverständlich eine Behandlung bekommen. Allerdings fehlten bereits vor der Corona-Krise rund 70.000 kassenfinanzierte Therapieplätze für Kinder und Jugendliche. Das Angebot muss in ganz Österreich massiv ausgebaut werden, damit psychisch erkrankte Jugendliche gut versorgt werden können und eine gesunde Zukunft haben. 

SOS-Kinderdorf fordert daher dringend eine Offensive für die psychische Gesundheit von Jugendlichen

WIE GEHT ES EUCH?

Jugendliche über die Jugend von heute

WIE GEHT ES DER JUGEND VON HEUTE?

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Corona ist für alle anstrengend, aber für Jugendliche ganz besonders. Weißt du eigentlich, wie es der Jugend von heute tatsächlich geht? Teste dein Jugend-Wissen in nur 3 Fragen:

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Thema "Jugend" bei SOS-Kinderdorf

966 junge Menschen ab 14 Jahren leben in einer Betreuungseinrichtung von SOS-Kinderdorf. Unermüdlich setzt sich SOS-Kinderdorf dafür ein, dass ihre Anliegen und die Anliegen aller Jugendlichen Gehör finden. 

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