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SOS-Kinderdorf auf Lesbos

Informationen und Update zur SOS-Hilfe

SOS-Hilfsprojekt Griechenland & Lesbos

SOS-Kinderdorf unterstützt Flüchtlingsfamilien und Kinder auf Lesbos seit 2015. Auch am Festland ist ein weiteres Projekt geplant.

Update aus der Kindertagesbetreuungsstätte in Mytilini

30.06.2021 - Unsere KollegInnen Susanne Schönmayr und Kathrin Pauschenwein berichten live aus der Tagesbetreuungsstätte in der Stadt Mytilini auf Lesbos.

In Mytilini werden täglich Kinder aus dem Flüchtlingslager Kara Tepe II oder auch Moria 2 genannt betreut. Die Kinder werden jeden Tag von einem Bus im Camp abgeholt nach Mytilini gebracht.

Susanne Schönmayr berichtet: "Wir sind sehr froh, dass wir dieses Haus hier gefunden haben und anmieten konnten. Die Kinder haben somit endlich eine Möglichkeit, dass Flüchtlingslager für einige Stunden am Tag zu verlassen. Für viele ist das zum ersten Mal seit langer Zeit, dass sie sich in einem richtigen Gebäude, mit festen Wänden, Zimmern, mit Tischen und Stühlen aufhalten. Für die meisten Kinder ist es auch überhaupt, das erste Mal, dass sie so etwas wie eine Schule oder einen Kindergarten besuchen. Sie bekommen zum ersten Mal im Leben so etwas wie Unterricht. Es gibt Unterrichtseinheiten wie Mathematik natürlich, Griechisch, Englisch aber auch Geographie. Und dann gibt es ganz viele kreative Aktivitäten mit den Kindern."

Lesbos: Eindrücke aus der Tagesbetreuung

10.06.2021 - SOS-Kinderdorf betreibt seit Mitte Mai 2021 die Tagesbetreuungsstätte für Kinder aus dem Flüchtlingslager Kara Tepe II/Mavrovouni auf Lesbos in einem eigens dafür angemieteten Haus in Mytilini. Aktuell werden dort täglich rund 120 Kinder im Alter von 4 bis 13 Jahren betreut.

Für die Kinder ist es meist die einzige Möglichkeit das Flüchtlingslager zu verlassen und eine andere Welt kennenzulernen. Viele von ihnen erleben zum ersten Mal einen sicheren und kindgerechten Ort, an dem sie einfach Kind sein zu können, spielen, lernen und lachen. Die Kinder erhalten dort eine ganzwichtige Tagesstruktur und Routinen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Tagesbetreuung ist gleichzeitig ein Bildungsangebot. Die allermeisten der Kinder haben noch nie eine Schule besucht. Bei SOS-Kinderdorf bekommen die 6 bis 13-Jährigen Unterricht in Mathematik, Griechisch, Englisch und weiteren Fächern, wie zum Beispiel Geographie. Abwechselnd mit den Unterrichtseinheiten finden Freizeiteinheiten mit vielen kreativen und künstlerischen Aktivitäten, sowie Bewegung, Tanz und Sport statt. Für die 4 bis 5-Jährigen gibt es ein eigenes Kindergarten-Programm. Je nach Alter sind die Kinder täglich zwischen 3,5 und 5 Stunden in der Betreuung. 20 Mitarbeiter*innen von SOS-Kinderdorf sind dafür im Einsatz.

 

 

 

„Für viele von uns ist es schwer vorstellbar, dass die meisten der Kinder in einer völlig anderen Realität leben, als wir sie kennen. Wenn sie zu uns in die Tagesbetreuung kommen, lernen sie oft zum ersten Mal einen Stuhl, einen Tisch oder eine richtige Toilette zu benutzen. Sie kennen keine Vorhänge, keine Waschmaschine, keine Spielsachen und haben noch nie das Geräusch einer Türglocke gehört.“

Liana Kokkinou
SOS-Kinderdorf Griechenland

Umso wichtiger ist es, dass wir diesen Kindern eine andere Welt zeigen können und ihnen vermitteln, dass sie es genauso wie alle anderen Kinder verdient haben, in dieser Welt in Sicherheit und einem kindgerechten Umfeld aufzuwachsen.

Lesbos: Betreuung in neuem Haus in Mytilini

28.05.2021 - SOS-Kinderdorf betreut derzeit rund 100 Kinder aus dem Flüchtlingslager Kara Tepe II auf Lesbos in einer Tagesbetreuungsstätte. 

Am Freitag, den 14. Mai, konnte die Betreuung von Kindern aus Kara Tepe II fortgesetzt werden. Dazu wurde ein Haus in der Stadt Mytilini angemietet, wenige Fahrminuten vom Camp entfernt. 

 

Lesbos: Betreuung von Kindern in Mavrovouni gestartet

14.05.2021 - Am Freitag, den 14. Mai, konnte die Betreuung von Kindern aus Kara Tepe II fortgesetzt werden.

Am Freitag, den 14. Mai, konnte die Betreuung von Kindern aus Kara Tepe II fortgesetzt werden. Dazu wurde ein Haus in der Stadt Mavrovouni angemietet, wenige Fahrminuten vom Camp entfernt. 

 

 

 

 

 

 

 

 

Lesbos: Schließung Flüchtlingslager Kara Tepe I

26.04.2021 - Die Schließung des Flüchtlingslagers Kara Tepe I auf Lesbos bis Ende April 2021 bedeutet auch die Schließung der dortigen Tagesbetreuungsstätte von SOS-Kinderdorf für 200 Kinder und ihre Familien.

Laut den SOS-Kinderdorf vorliegenden Informationen kommt ein Großteil der Familien aus dem Flüchtlingslager Kara Tepe I in das Camp Kara Tepe II (Mavrovouni). SOS-Kinderdorf arbeitet weiterhin an einer Lösung für die Betreuung der Kinder aus dem Flüchtlingslager Kara Tepe II. Dafür wurde nun ein Haus in der Stadt Mytilini angemietet. Die Betreuung kann dort fortgesetzt werden, wenn die Corona-Maßnahmen gelockert werden. SOS-Kinderdorf rechnet damit, dass dies nach den orthodoxen Osterferien Mitte Mai der Fall sein könnte.

Lesbos: Corona erschwert Ausbau des Betreuungsangebots

20.03.2021 - SOS-Kinderdorf arbeitet an Ausbau des Angebots. Schärfere Corona-Bestimmungen erschweren derzeit die Arbeit. 

Am 16.2. startete auf Lesbos die Tagesbetreuung von Kindern und Familien aus dem Flüchtlingslager Kara Tepe II durch SOS-Kinderdorf. Seither wird täglich eine Gruppe von rund 30 Kindern aus dem Flüchtlingslager Kara Tepe II in die bereits seit 2015 bestehende Tagesbetreuungsstätte von SOS-Kinderdorf im Container-Camp Kara Tepe I gebracht.

Kinder bekommen eine ganz wichtige Tagesstruktur und Routinen, wie andere Kinder sie in der Schule oder im Kindergarten bekommen. Die Betreuung findet in nach Alter eingeteilten Gruppen im Rahmen fixer Lern- und Freizeiteinheiten statt. Während es in den Freizeiteinheiten sehr viele kreative und künstlerische Aktivitäten, sowie Bewegung, Tanz und Sport gibt, wird in den Unterrichtseinheiten viel Wert auf sprachliche Aspekte sowie Mathematik gelegt. Ebenso wird den Eltern Beratung und Betreuung angeboten.

Am Mittwoch 17.3.2021 wurde aufgrund steigender Corona-Zahlen kurzfristig beschlossen, dass die Kinder bis auf weiteres das Camp nicht mehr verlassen dürfen. Somit können die Kinder vorrübergehend nicht mehr in die Tagesbetreuungsstätte im Camp Kara Tepe I gebracht werden. Unsere Kolleginnen und Kollegen haben nun organisiert, dass sechs Pädagog*innen vorübergehend im Camp Kara Tepe II arbeiten. Sie informieren die Kinder und ihre Familien und stellen sie Lern- und Bastelmaterial zur Verfügung. Aktuell klären sie auch, welche Freizeitaktivitäten und kreative Aktivitäten vorrübergehend im Camp mit den Kindern durchgeführt werden können.


Die Kinder bei ihrem ersten Besuch in einem Klassenzimmer.

 

Die Lage von Kindern und ihren Familien auf Lesbos ist katastrophal, wie Medien laufend berichten. Die meisten Kinder kennen in ihrem Leben nichts anderes als Krieg und Flucht. Die Kinder, die wir aktuell betreuen sind besonders gefährdete Kinder, die in ihrem Leben noch nie davor ein Klassenzimmer betreten haben oder an einem Unterricht teilgenommen haben. Für viele der Kinder war es zum ersten Mal seit Jahren, dass sie auf einem Stuhl gesessen sind, als sie am Unterricht in der Tagesbetreuungsstätte teilgenommen haben. Die Eltern sind sehr bewegt und froh, dass ihre Kinder nun zumindest ein kleines bisschen Normalität erleben können. Es ist uns ganz klar, dass wir damit nicht alle Probleme der Menschen auf Lesbos lösen können, wir können es aber auch nicht verantworten irgendeine Hilfe, die möglich ist, zu unterlassen.

Wir werden nicht müde, auf die verheerenden Zustände auf Lesbos hinzuweisen und fordern weiterhin eine politische Lösung. Kinderrechte sind einzuhalten, in Österreich, in Europa, auf der ganzen Welt.

Lesbos: Betreuung von Kindern gestartet

18.02.2021 - Kinder aus dem Flüchtlingscamp Kara Tepe II sind zum ersten Mal im Leben in einem Klassenzimmer.

Am Dienstag, 16.2., startete auf Lesbos die Tagesbetreuung von Kindern und Familien aus dem Flüchtlingslager Kara Tepe II durch SOS-Kinderdorf. An den ersten beiden Tagen wurde eine Gruppe von Kindern im Alter von 6 bis 12 in die bestehende Tagesbetreuungsstätte von SOS-Kinderdorf im Container-Camp Kara Tepe I gebracht. "Es sind besonders gefährdete Kinder, die nun zumindest für einige Stunden am Tag eine Auszeit von ihrem Alltag in den katastrophalen Lebensumständen des Lagers bekommen und meist zum ersten Mal in ihrem Leben in einem Klassenzimmer sind", sagt SOS-Kinderdorf Geschäftsführerin Elisabeth Hauser. "Es ist für unsere Kolleginnen und Kollegen herzergreifend, zu sehen, was es für die Kinder bedeutet, einfach einmal Kind sein, spielen und lernen zu können."

Im Rahmen des vom österreichischen Außenministerium finanzierten Projekts sollen insgesamt bis zu 500 Kinder und ihre Familien im Flüchtlingslager Kara Tepe II betreut werden. "Damit wir mit der Betreuung so schnell wie möglich starten konnten, bringen wir die Kinder im ersten Schritt nun täglich mit Bussen vom Lager Kara Tepe II in die bestehende Betreuungsstätte", erklärt Hauser. Direkt im Camp Kara Tepe II arbeitet SOS-Kinderdorf parallel dazu mit den Eltern, um über die Betreuung zu informieren und ihre Bedürfnisse zu erheben. "Die Eltern sind sehr bewegt und sind froh, dass ihre Kinder nun zumindest ein kleines bisschen Normalität erleben können", so Hauser. "Wir arbeiten unerlässlich daran das Betreuungsangebot auszubauen, damit so viele Kinder wie möglich daran teilnehmen können." Dabei sei man weiterhin mit Herausforderungen durch behördliche Rahmenbedingungen und Corona-Einschränkungen konfrontiert.

 

Tagesstruktur, Lernen und Freizeit an einem sicheren Ort

Die Tagesbereuungsstätte im Container-Camp Kara Tepe I auf Lesbos, besteht bereits seit 2015. Dort werden täglich über 200 Kinder im Alter von 3 – 16 Jahren und ihre Familien betreut. Die Kinder bekommen eine ganz wichtige Tagesstruktur und Routinen, wie andere Kinder sie in der Schule oder im Kindergarten bekommen. Die Betreuung findet in nach Alter eingeteilten Gruppen im Rahmen fixer Lern- und Freizeiteinheiten statt. Während es in den Freizeiteinheiten sehr viele kreative und künstlerische Aktivitäten, sowie Bewegung, Tanz und Sport gibt, wird in den Unterrichtseinheiten viel Wert auf sprachliche Aspekte sowie Mathematik gelegt. Ebenso wird den Eltern Beratung und Betreuung angeboten.

"Wir sind sehr froh, dass wir nun den Kindern und ihren Familien im Camp helfen können", so Hauser. "Denn die Kindheit und Entwicklung dieser Kinder findet jetzt gerade in diesem Moment statt." Daher müsse man ganz akut jedem einzelnen Kind, das man betreuen kann, beistehen. Auch wenn ganz klar sei, dass dieses Projekt nur eine von vielen Hilfsmaßnahme sein und allein nicht alle Probleme lösen könne. "Wir legen bei SOS-Kinderdorf großen Wert darauf, Kindern langfristige Perspektiven zu ermöglichen und möchten dies auch für die Kinder und Familien auf Lesbos realisieren", so Hauser abschließend.

Lesbos: Besuch in Kara Tepe II

25.01.2021 - Unsere KollegInnen in Griechenland haben gemeinsam mit der österreichischen Botschafterin die Lager auf Lesbos besucht...

Nach Verzögerungen auf Grund des Wetters und des anhaltenden Corona-Lockdowns auf Lesbos konnte unsere griechische Kollegin, die zuständig für die Projektkoordination ist, am Freitag mit einer Sondergenehmigung nach Lesbos anreisen. Gemeinsam mit der österreichischen Botschafterin besuchte sie die Camps Kara Tepe I und II. Auch ein Austausch mit UNHCR fand statt, um die genauen Bedürfnisse der Familien in Kara Tepe II zu erheben. Das Bild, dass sich gezeigt hat, bestätigt einmal mehr, dass die Umstände im Lager katastrophal sind. Nun gilt es, so schnell wie möglich weitere Schritte in die Wege zu leiten, um mit der Betreuung der Kinder und ihrer Familien ehest möglich starten zu können.

Konkret für unsere Arbeit hat sich bei der Begehung im Camp gezeigt, dass es nicht sinnvoll sein wird die Tagesbetreuungsstätte direkt im Camp zu betreiben. Das lassen die katastrophalen Umstände vor Ort nicht zu. Wir möchten daher im ersten Schritt eine Möglichkeit schaffen, wie wir Kinder und ihre Eltern im Rahmen der bestehenden Tagesbetreuungsstätte von SOS-Kinderdorf betreuen können. Dafür braucht es die Erlaubnis, trotz des anhaltenden Corona-Lockdowns, die Kinder und ihre Eltern aus dem Camp Kara Tepe II herauszuholen sowie einen Ort in der Nähe, an dem die zusätzlichen Kinder und Familien betreut werden können.

Lesbos: Unsere Arbeit in Kara Tepe II läuft an

18.01.2021 - Die Vorbereitungen für unsere neue Tagesbetreuungsstätte laufen auf Hochtouren. Wichtige Schritte wurden gesetzt.

"Am liebsten hätten wir natürlich schon vorgestern mit der Betreuung von Kindern aus dem neuen Camp Kara Tepe II gestartet, denn die Zustände sind verheerend", sagt unsere Geschäftsführerin Elisabeth Hauser. "Wir arbeiten bereits seit September an diesem Projekt und haben in den letzten Wochen und über Weihnachten keinen Tag geruht, um alles uns Mögliche zu unternehmen. Wir möchten den Kindern in Kara Tepe helfen, so schnell, wie nur irgendwie möglich, dafür tun wir alles in unserer Macht Stehende."

Dennoch hat sich der Start der neuen Betreuungsstätte bisher noch verzögert. "Wir müssen damit umgehen, dass wir aktuell mit einer Reihe von besonderen Herausforderungen konfrontiert sind", sagt Hauser. Der jüngste Corona-Ausbruch auf Lesbos bzw. im Hauptort Mytilini, macht Reisetätigkeiten von ExpertInnen von SOS-Kinderdorf Griechenland zum Teil unmöglich und hat einen wichtigen Termin mit Behörden, Entscheidungsträgern und Partnern verhindert.

"Für die betroffenen Menschen ist es essenziell, dass unsere Arbeit professionell aufgestellt wird und nachhaltig wirkt und nicht nur eine Aktion für wenige Wochen ist", sagt Hauser. "Dafür ist es unbedingt notwendig, uns mit anderen vor Ort tätigen Organisationen wie UNHCR und UNICEF gut abzustimmen, zu erheben, welche die dringendsten Anliegen der Kinder und Familien sind, welche Angebote es bereits gibt und welche Ergänzungen von SOS-Kinderdorf am notwendigsten und sinnvollsten sind."
 

Intensive Vorbereitungen

Diesen Austausch treiben SOS-Kinderdorf MitarbeiterInnen in Griechenland gerade intensiv voran. Ein großer Schritt gelang letzte Woche, als die griechischen Behörden uns die Erlaubnis erteilten, das Camp Kara Tepe II zu betreten. "Das bedeutet, dass unsere Kolleginnen und Kollegen auf Lesbos nun ihre Arbeit direkt im Camp aufnehmen können, um im ersten Schritt mit den Familien und Kindern in Kontakt zu treten und um die dortige Situation und die dringendsten Bedürfnisse noch besser einschätzen zu können." Dieser Schritt ist für SOS-Kinderdorf ein sehr wichtiger, da der Organisation bisher, sowie fast allen NGOs, der Zutritt zum Camp verwehrt war.

"Wir arbeiten und prüfen nun die unterschiedlichen Optionen, wie wir möglichst schnell und trotzdem nachhaltig unsere Arbeit für Kinder und Familien aus Kara Tepe II aufnehmen können. Eine Möglichkeit wäre die vorrübergehende Betreuung in unserer bestehenden Tagesbetreuungsstätte im Container-Camp Kara Tepe I, das nur fünf Minuten vom neuen Camp Kara Tepe II entfernt ist und sehr rasch umsetzbar wäre", erklärt Hauser. "Langfristig gesehen braucht es einen eigenen Ort, an dem die Tagesbetreuung in oder vor dem Camp stattfinden kann, das können Container sein, wie im Camp Kara Tepe I oder auch angemietete Gebäude in der Umgebung. Davon ist auch abhängig, wann genau die Betreuung starten kann."
 

Über die Tagesbetreuungsstätte Kara Tepe I

SOS-Kinderdorf hat jahrelange Erfahrung mit Kinderbetreuungsstätten in Krisenregionen. Die Tagesbetreuung direkt auf Lesbos im Container-Camp Kara Tepe I besteht bereits seit 2015. Täglich werden hier über 200 Kinder im Alter von 3 – 16 Jahren und ihre Familien betreut.

"Aus diesem Projekt, das Vorbild für die neue Tagesbetreuungsstätte ist, wissen wir, wie dringend notwendig es ist, den Kindern ganz einfach einen sicheren Ort zu geben, an dem sie Kind sein können, spielen, lernen und lachen können. Wir geben den Kindern eine ganz wichtige Tagesstruktur und Routinen, wie andere Kinder sie in der Schule oder im Kindergarten bekommen."

Die Betreuung findet in nach Alter eingeteilten Gruppen statt. Jede Gruppe hat über den Tag verteilt bis am Nachmittag fixe Lern- und Freizeiteinheiten. Während es in den Freizeiteinheiten neben dem Spielen sehr viele kreative und künstlerische Aktivitäten, sowie Bewegung, Tanz und Sport gibt, wird in den Unterrichtseinheiten viel Wert auf sprachliche Aspekte gelegt. Psychosoziale Therapieformen helfen den Kindern, mit dem Erlebten umzugehen.

Für das Wohl der Kinder und ihrer Entwicklung ist es unerlässlich, die Eltern in die Betreuung miteinzubeziehen. Sie werden beispielsweise in Elterngesprächen beraten.

Griechische Regierung erteilt Bewilligung

24.12.2020 - Unser Betreuungsangebot für 500 Kinder und ihre Familien aus dem Camp Kara Tepe kann starten. Ein zusätzliches Projekt zur Aufnahme von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen auf dem Festland ist geplant.

Die griechische Regierung hat ihre Bewilligung für eine Tagesbetreuungsstätte von SOS-Kinderdorf auf Lesbos erteilt. Das neue Hilfsprojekt von SOS-Kinderdorf ist für die Betreuung von 500 Kindern und ihren Familien ausgelegt und wird von Österreich für drei Jahre finanziert.

Elisabeth Hauser

Wir sind sehr froh, dass nun endlich ganz konkrete Hilfe vor Ort für Kinder und ihre Familien starten kann.

Elisabeth Hauser

Im ersten Schritt werden wir die Kinder mit ihren Familien außerhalb des Camps betreuen. Im bereits seit 2015 bestehenden Camp Kara Tepe I, auch bekannt als Container-Lager, betreuen wir bereits jetzt 200 Kinder und ihre Familien. Dort haben wir bestehende Infrastruktur sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sofort mit der Betreuung der Kinder und Familien beginnen können. Bisher war es den Bewohnerinnen und Bewohnern des Camps Kara Tepe II, mit Ausnahme von medizinischen Notfällen, nicht erlaubt das Camp zu verlassen.

 

Psychologische Betreuung, gesundheitliche Unterstützung und Bildungsangebote

Die Vorbereitungsmaßnahmen laufen auf Hochtouren und wir gehen davon aus, mit der Betreuung in den nächsten Tagen zu starten“, so Hauser. „Das Lager Kara Tepe II ist derzeit so desolat, dass es nicht möglich und sinnvoll ist, dass neue Betreuungsangebot aktuell im Camp selbst zu starten.“ Nach den Plänen der griechischen Regierung, wird das Lager in drei Monaten soweit verbessert sein, dass die Tagesbetreuungsstätte von SOS-Kinderdorf dann direkt im Camp Kara Tepe II betrieben werden kann.

In der Tagesbetreuungsstätte betreuen ausgebildete SozialarbeiterInnen, PädagogInnen und PsychologInnen von SOS-Kinderdorf die Kinder und Familien. Dieses Hilfsangebot ist für Kinder als aller erstes ein sicherer Ort, an dem sie einfach Kind sein und spielen können. Weiters bekommen die Kinder und ihre Eltern psychologische Betreuung, gesundheitliche Unterstützung sowie Bildungsmöglichkeiten.

Schon seit 2015 sind wir auf Lesbos mit einem Tagesbetreuungsprogramm für 200 Kinder aktiv.

 

Langfristige Lösung wichtig

Dass wir jetzt sehr schnell und sehr konkret vor Ort helfen, ändert nichts daran, dass es eine langfristige Lösung braucht", ergänzt Elisabeth Hauser. Für Kinder und ihre Familien sowie unbegleitete minderjährige Flüchtlinge bedeute das, dass sie eine nachhaltige und sichere Betreuung also ein neues Zuhause brauchen. "Daher sind wir sehr froh, dass wir nun mit den Behörden in Griechenland in Gesprächen über ein weiteres Projekt am griechischen Festland sind", erklärt Hauser. Dort sollen in Zukunft unbegleitete minderjährige Flüchtlinge eine längerfristige Betreuung und Unterkunft bekommen.

 

Weitere Informationen

SOS-Hilfe Griechenland

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Lesbos: Betreuung von Kindern gestartet

18.02.2021 - Kinder aus dem Flüchtlingscamp Kara Tepe II sind zum ersten Mal im Leben in einem Klassenzimmer.

Am Dienstag, 16.2., startete auf Lesbos die Tagesbetreuung von Kindern und Familien aus dem Flüchtlingslager Kara Tepe II durch SOS-Kinderdorf. An den ersten beiden Tagen wurde eine Gruppe von Kindern im Alter von 6 bis 12 in die bestehende Tagesbetreuungsstätte von SOS-Kinderdorf im Container-Camp Kara Tepe I gebracht. "Es sind besonders gefährdete Kinder, die nun zumindest für einige Stunden am Tag eine Auszeit von ihrem Alltag in den katastrophalen Lebensumständen des Lagers bekommen und meist zum ersten Mal in ihrem Leben in einem Klassenzimmer sind", sagt SOS-Kinderdorf Geschäftsführerin Elisabeth Hauser. "Es ist für unsere Kolleginnen und Kollegen herzergreifend, zu sehen, was es für die Kinder bedeutet, einfach einmal Kind sein, spielen und lernen zu können."

Im Rahmen des vom österreichischen Außenministerium finanzierten Projekts sollen insgesamt bis zu 500 Kinder und ihre Familien im Flüchtlingslager Kara Tepe II betreut werden. "Damit wir mit der Betreuung so schnell wie möglich starten konnten, bringen wir die Kinder im ersten Schritt nun täglich mit Bussen vom Lager Kara Tepe II in die bestehende Betreuungsstätte", erklärt Hauser. Direkt im Camp Kara Tepe II arbeitet SOS-Kinderdorf parallel dazu mit den Eltern, um über die Betreuung zu informieren und ihre Bedürfnisse zu erheben. "Die Eltern sind sehr bewegt und sind froh, dass ihre Kinder nun zumindest ein kleines bisschen Normalität erleben können", so Hauser. "Wir arbeiten unerlässlich daran das Betreuungsangebot auszubauen, damit so viele Kinder wie möglich daran teilnehmen können." Dabei sei man weiterhin mit Herausforderungen durch behördliche Rahmenbedingungen und Corona-Einschränkungen konfrontiert.

 

Tagesstruktur, Lernen und Freizeit an einem sicheren Ort

Die Tagesbereuungsstätte im Container-Camp Kara Tepe I auf Lesbos, besteht bereits seit 2015. Dort werden täglich über 200 Kinder im Alter von 3 – 16 Jahren und ihre Familien betreut. Die Kinder bekommen eine ganz wichtige Tagesstruktur und Routinen, wie andere Kinder sie in der Schule oder im Kindergarten bekommen. Die Betreuung findet in nach Alter eingeteilten Gruppen im Rahmen fixer Lern- und Freizeiteinheiten statt. Während es in den Freizeiteinheiten sehr viele kreative und künstlerische Aktivitäten, sowie Bewegung, Tanz und Sport gibt, wird in den Unterrichtseinheiten viel Wert auf sprachliche Aspekte sowie Mathematik gelegt. Ebenso wird den Eltern Beratung und Betreuung angeboten.

"Wir sind sehr froh, dass wir nun den Kindern und ihren Familien im Camp helfen können", so Hauser. "Denn die Kindheit und Entwicklung dieser Kinder findet jetzt gerade in diesem Moment statt." Daher müsse man ganz akut jedem einzelnen Kind, das man betreuen kann, beistehen. Auch wenn ganz klar sei, dass dieses Projekt nur eine von vielen Hilfsmaßnahme sein und allein nicht alle Probleme lösen könne. "Wir legen bei SOS-Kinderdorf großen Wert darauf, Kindern langfristige Perspektiven zu ermöglichen und möchten dies auch für die Kinder und Familien auf Lesbos realisieren", so Hauser abschließend.