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Starke Stimmen

"Am Freitag geh ich nicht zur Schule, da streike ich lieber für das Klima!" – Diesen Satz bekommen derzeit so manche Eltern von ihrem Nachwuchs zu hören.

Viele unterstützen das, andere meinen, das Demonstrieren wäre nur ein Vorwand um die Schule zu schwänzen. Wie immer man zu #fridaysforfuture steht: Kinder haben das Recht darauf, ihre Meinung kund zu tun. Und wir finden: Erwachsene sollten sie dabei unterstützen. 

Hier fünf Tipps, wie man Kinder bestärken kann, für ihre Rechte und Meinung einzutreten:

Tipp 1: Eigene Meinung fördern

Legen Sie von Anfang an Wert auf die Meinung Ihres Kindes. Zeigen Sie ihm das auch, indem Sie zum Beispiel bei Erzählungen über Erlebnisse des Tages aufmerksam zuhören. Ein Abendritual, bei dem genügend Zeit dafür eingeräumt wird, ist für Kinder meist etwas ganz besonderes. Wenn Kinder von klein auf erfahren, dass ihre Meinung und Gedanken wichtig sind, setzen sie dies später auch im Kontakt mit anderen um. Außerdem lernen und pflegen sie so einen respektvollen Umgang mit ihren Mitmenschen.

 

Tipp 2: Mitspracherecht einräumen

Beziehen Sie Ihr Kind in (Alltags-)Entscheidungen mit ein und treffen Sie Vereinbarungen. Berücksichtigen Sie die Interessen Ihres Kindes bei der Freizeitgestaltung und binden Sie es bewusst in die Planung mit ein. Jedes Familienmitglied kann abwechselnd einen Vorschlag einbringen. Denn wenn Kinder und Jugendliche erleben, dass ihre Stimme gehört wird, vertreten sie ihre Standpunkte auch später klar.

 

Tipp 3: Offene Gesprächskultur pflegen

Wenn in der Familie über tagesaktuelle Themen diskutiert wird, schenken Sie auch der Meinung Ihres Kindes Gehör und zeigen Sie Verständnis, wenn es etwas nicht weiß. Wenn Ihr Kind Fragen stellt, versuchen Sie, diese möglichst einfach zu beantworten. Vermeiden Sie Sätze wie „Dafür bist du noch zu klein“ oder „Das erkläre ich dir, wenn du älter bist“. Reden Sie mit Ihrem Kind über Themen, die es beschäftigt. Eine offene Gesprächskultur kann in Ihrer Familie zum Beispiel durch eine entspannte Atmosphäre beim Mittagstisch geschaffen werden, wo aktuelle Themen gezielt besprochen werden können.

 

Tipp 4: Rechte vermitteln

Alle Kinder sollten ihre Rechte kennen. Sprechen Sie als Bezugsperson mit Ihrem Kind über Kinderrechte. Hier finden Sie einen Überblick über die Kinderrechte. Oft bieten sich aktuelle Ereignisse an, um über Kinderrechte zu reden. Zum Beispiel dass kein Kind benachteiligt werden darf – egal wie es aussieht und wo es herkommt. Oder dass Kinder das Recht haben, ihre eigene Meinung bei einer Demonstration kundzutun. Wenn Kinder ihre Rechte kennen, machen sie sich auch leichter dafür stark.

 

Tipp 5: Vorhaben unterstützen

Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, wie es für etwas eintreten kann, das ihm wichtig ist. Dadurch lernen Kinder, sich gewaltfrei zusammenzuschließen und für ihre Interessen sowie Rechte einzustehen. Bestärken Sie Ihr Kind zum Beispiel, wenn es mit der Schule einen Benefiz-Lauf organisieren möchte. Erklären Sie ihm, was Demonstrationen sind und recherchieren Sie gemeinsam dazu. Begleiten Sie Ihr Kind, wenn es zu Demos gehen möchte. Ihr Kind freut sich sicherlich auch darüber, wenn Sie gar selbst anpacken und mithelfen, Flyer oder Plakate dafür zu gestalten.

 

In allen Punkten gilt: Förderung statt Überforderung – Kinder sollen freiwillig und aus eigenem Interesse handeln. Lassen Sie je nach Alter Ihres Kindes mehr oder weniger davon in Ihren Familienalltag einfließen. Mit Unterstützung und Rückhalt von zuhause machen sich Kinder und Jugendliche füreinander stark.