Kinderrechte
Kinder und Jugendliche haben besondere Rechte! SOS-Kinderdorf setzt sich dafür ein, dass sie umgesetzt werden.
Kinderrechte
Kinder und Jugendliche haben besondere Rechte! SOS-Kinderdorf setzt sich dafür ein, dass sie umgesetzt werden.
Kinderrechte
Kinder und Jugendliche haben besondere Rechte! SOS-Kinderdorf setzt sich dafür ein, dass sie umgesetzt werden.
Was sind Kinderrechte?
Jedes Kind hat Rechte. Kinderrechte sind Menschenrechte, die speziell für Kinder und Jugendliche von 0 bis 18 Jahre gelten. Ziel dieser Rechte ist, dass alle Kinder auf der Welt gesund und sicher aufwachsen und sich gut entfalten können.
Die Goldene Regel der Kinderrechte lautet: Das Wohl des Kindes steht immer an erster Stelle. Bei allen Entscheidungen, die Kinder betreffen, ist darauf zu achten, was das Beste für das Kind ist.
Kinderrechte sind an verschiedenen Stellen verankert. Beispielsweise in der UN-Kinderrechtskonvention, die die Generalversammlung der Vereinten Nationen am 20. November 1989 verabschiedet haben. Dieser Tag ist seither der Tag der Kinderrechte.
Auch in der Charta der Grundrechte der Europäischen Union ist den Kinderrechten ein Artikel gewidmet. In Österreich sind Kinderrechte sogar in der Verfassung verankert.

Kinderrechte leicht erklärt
Die Kinderrechte sind Regeln, die bestimmen, wie Kinder behandelt werden sollen.
Eine solche Regel ist zum Beispiel, dass Kinder gesundes Essen bekommen müssen. Außerdem haben Kinder ein Recht darauf, von den eigenen Eltern liebevoll erzogen zu werden, in die Schule zu gehen, zu spielen, ihre Freizeit zu genießen, und vieles mehr.
Kinderrechte
spielerisch kennenlernen!
Zu den Kinderrechten gehört auch, dass Kinder und Jugendliche darüber Bescheid wissen, welche Rechte sie überhaupt haben. In unserem Kahoot-Kinderrechte-Quiz und den Übungen aus unserem Arbeitsmaterial lernen junge Menschen ihre Rechte spielerisch kennen.
Für Kinderrechte einsetzen!
Kinderrechte gehen uns alle an! Setzen Sie sich mit Ihrer Spende aktiv für die Wahrung der Rechte von Kindern & Jugendlichen ein!UN-Kinderrechtskonvention
Welche Rechte haben Kinder?
Die Kinderrechte sind unter anderem in der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen verankert. Diese umfasst insgesamt 54 Artikel. Der erste Teil enthält die Schutzrechte, Teil II die Versorgungsrechte und Teil III die Beteiligungsrechte.
Alle diese Kinderrechtsartikel orientieren sich an 4 Grundprinzipien:
Vorrang des Kindeswohls
Verbot von Diskriminierung
Recht auf Förderung & Entwicklung
Recht auf Mitsprache & Beteiligung
Den vollständigen Text der UN-Kinderrechtskonvention finden Sie hier verlinkt.
10
wichtige Kinderrechte
zusammengefasst
Jeder der 54 Artikel der Kinderrechtskonvention widmet sich einem anderen Thema, wobei sich manche der Themen auch überschneiden.
Wir haben 10 zentrale Punkte aus der Konvention zusammengefasst:
Was gehört denn nicht zu den Kinderrechten?
Das Recht auf ein Haustier, auf uneingeschränkte Süßigkeiten oder auf langes Wachbleiben wünschen sich viele Kinder – steht so aber nicht in der Kinderrechtskonvention.
Kinderrechte sind dazu da, Kinder zu schützen und zu fördern. Das bedeutet nicht, dass Kinder tun und lassen können, was sie wollen, oder alles alleine entscheiden dürfen – im Gegenteil, das wäre eine Überforderung.
Die Kinderrechte besagen, dass Erwachsene so handeln müssen, dass Kinder gesund und sicher aufwachsen können.
Dazu gehört etwa, dass Eltern und Bezugspersonen darauf achten, dass Kinder genug Schlaf bekommen, sich ausgewogen ernähren oder genug bewegen. Manchmal müssen Erwachsene dazu Regeln festlegen, die bei Kindern nicht gut ankommen – zum Beispiel Schlafenszeiten oder ein Limit an Mediennutzung pro Tag.
Die Kinderrechte sehen aber auch vor, dass Kinder in allen Angelegenheiten, die sie betreffen, mitreden können. Ganz praktisch kann das heißen, dass Entscheidungen – dem Alter und der Reife des Kindes entsprechend – gemeinsam getroffen und Regeln gemeinsam vereinbart werden.
Müssen Erwachsene dennoch Entscheidungen gegen den Willen des Kindes aber zu seinem Wohl treffen, sollten sie diese gut erklären, sodass sie für Kinder nachvollziehbar sind.

Die Konvention in der Praxis
Wie werden Kinderrechte umgesetzt?
Ein zentraler Bestandteil von Kinderrechten muss sein, dass sie nicht nur in Gesetzen formuliert, sondern auch umgesetzt werden.
Die Vertragsstaaten der Vereinten Nationen haben sich dazu verpflichtet, die Kinderrechte national umzusetzen. Dazu gehört, neben der Verabschiedung von Gesetzen: Bewusstseinsbildung, Schaffen von Strukturen und Institutionen, Stärkung politischer Beteiligung junger Menschen und natürlich durch die Prüfung der Einhaltung von Kinderrechtstandards.
Für die Umsetzung der Kinderrechte sind in Österreich staatliche Institutionen wie Regierung, Gesetzgebung und Rechtsprechung zuständig.
Prüfung
Alle fünf Jahre prüfen die Vereinten Nationen die Einhaltung der Kinderrechte. An welchen Stellen es in Österreich noch hakt, wird im ergänzenden Bericht zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention vom Netzwerk Kinderrechte Österreich aufgezeigt.
Auch SOS-Kinderdorf behält die Einhaltung der Kinderrechte im Auge. Einen kompakten Überblick dazu bietet unser Reality Check.
Zentrale Kinderrechte im Reality-Check!
Wie steht es um die Kinderrechte in Österreich?
Die UN-Kinderrechtskonvention beinhaltet umfangreiche Schutz-, Versorgungs- und Beteiligungsrechte. In einem reichen, demokratischen Land sollte die Einhaltung von Kinderrechten selbstverständlich sein. Aber auch in Österreich werden Kinderrechte verletzt.
Obwohl Kinderrechte fest in der österreichischen Verfassung verankert sind, gibt es in der Politik seit Jahren einen Stillstand in der Umsetzung. Tagtäglich werden Entscheidungen getroffen, bei denen andere Interessen als die der jungen Menschen im Vordergrund stehen.
Wir haben uns ein paar zentrale Kinderrechte angeschaut und sie einem Reality-Check unterzogen.
Artikel 2
Verbot von Diskriminierung
Alle Kinder haben die gleichen Rechte. Kein Kind darf auf Grund seines Geschlechts, Alters, Hautfarbe, Herkunft, Sprache, Religion oder Ansichten ausgeschlossen werden oder Nachteile erfahren.
Check: In Österreich werden allerdings viele Kinder benachteiligt, etwa wenn sie aus einkommensschwachen Familien kommen, ihre Muttersprache nicht Deutsch ist oder ihre Eltern wenig gebildet sind. Diese Kinder haben geringere Bildungschancen und ein erhöhtes Gesundheitsrisiko. Hier braucht es mehr Maßnahmen für eine echte Gleichstellung!
Artikel 12, 13
Recht auf Beteiligung
Kinder dürfen zu allen Angelegenheiten, die sie betreffen, ihre Meinung äußern und haben ein Recht darauf, dass diese Meinung ernst genommen und berücksichtigt wird.
Check: Um in der Politik mitreden zu können, braucht es politische Bildung. Diese sollte daher in allen Lehrplänen ab der 5. Schulstufe verankert sein.
Auch Beteiligungsmöglichkeiten wie Schülerparlamente oder Landesjugendbeiräte sollten ausgebaut werden, um die Einhaltung des Rechts auf Beteiligung zu gewährleisten.
Artikel 27, 28, 29
Recht auf Bildung & Entwicklung
Alle Kinder haben das Recht, so viel wie möglich zu lernen – sowohl in der Schule und Ausbildung als auch in der Freizeit. Dabei sollen ihre Fähigkeiten und Interessen berücksichtigt werden.
Check: Bildung wird immer noch vererbt. Schaffen Eltern es nicht, das Kind ausreichend zu fördern, wird dies kaum vom Bildungssystem ausgeglichen. Ausbau ganztägiger Schulformen, mehr Sozialarbeit an Schulen, eine gerechte Schulfinanzierung und Maßnahmen gegen Jugendarbeitslosigkeit sind notwendig.
Artikel 19, 39
Schutz vor Gewalt
Niemand darf Kindern seelische oder körperliche Gewalt antun. Auch Erniedrigen, Bedrohen oder Einschüchtern sind Formen von Misshandlung. Opfer haben Anspruch auf Unterstützung.
Check: Zur Bekämpfung von Gewalt reichen Strafgesetze nicht aus. Es braucht mehr vorbeugende Maßnahmen, Bewusstseinsbildung und Beratungsangebote – wie die kostenlose Hotline Rat auf Draht. Auch neue Formen von Gewalt, etwa in sozialen Netzwerken, müssen entschlossener bekämpft werden.
Weitere Kinderrechte im Reality-Check gibt es in unserem aktuellen Infofolder!
Damit Kinderrechte bei politischen Entscheidungen verlässlich berücksichtigt werden, fordert SOS-Kinderdorf einen erweiterten Jugend-Check für alle neuen Gesetze: Jeder Entwurf soll von einer unabhängigen Stelle zu den Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche geprüft werden.
Außerdem braucht es ein unabhängiges Monitoring, das evaluiert: Wo steht Österreich in der Umsetzung der Kinderrechte und wo braucht es dringend weitere Schritte?
Kinderrechte bei
SOS-Kinderdorf
Kinderrechte bestehen nicht nur auf Papier, sie müssen auch aktiv gelebt und umgesetzt werden.
Dazu reicht es nicht, Gesetze zu verabschieden. Es gehört auch dazu, dass Kinder und Jugendliche über ihre Rechte Bescheid wissen, dass es Anlaufstellen für Kinder und Jugendliche in Not gibt, dass Erwachsene die Kinderrechte einhalten und die Politik bei all ihren Entscheidungen mitdenkt, was das Beste für Kinder ist.
Als Kinderrechtsorganisation setzen wir uns deshalb für eine Gesellschaft ein, in der Kinder und Jugendliche an erster Stelle stehen.
- Wir hören Kindern und Jugendlichen zu und nehmen ihre Meinung ernst.
- Wir schaffen Bewusstsein für ihre Themen, Bedürfnisse und Rechte.
- Wir ergreifen Partei für Kinder und Jugendliche.
- Wir stärken Kinder und Jugendliche, selbst ihre Stimme zu erheben und aktiv zu werden.
Durch unsere tägliche Arbeit kennen wir die Bedürfnisse und Interessen von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien. Uns ist es wichtig, dass Kinder und Jugendliche bei Fragen, die ihren Lebensalltag betreffen, mitreden und mitbestimmen können.
Wie das konkret im pädagogischen Alltag aussieht, erzählt unsere Kollegin Julia Keplinger in unserem Podcast.
Um Kinder in ihren Rechten zu stärken, sind wir auch an Schulen aktiv und bieten konkrete Materialien, um Beteiligung junger Menschen zu fördern.
Diese Welt braucht starke und mutige Kinder und Jugendliche, die selbstbestimmt ihr Leben und ihre Zukunft gestalten!
Kampagnen & Projekte
Mitgestalten statt Klappe halten
Junge Menschen werden vor allem von der Politik nicht ernst genommen. Ihre Bedürfnisse zählen wenig. Damit Kinder gesund aufwachsen, müssen sie gehört werden.
Schule muss für Kinder da sein!
Wie kommen wir zu einer Schule, in der es um die Kinder geht? Ganz einfach: Indem wir Kinder bei der Gestaltung selbst mitreden lassen!
Mitbestimmung macht stark
Gemeinsam gestalten, diskutieren, entscheiden: Hier findest du Tipps und Inspiration für einen wertschätzenden Familienalltag.
Angebote für Schulen & Kindergärten
SOS-Kinderdorf setzt sich für liebevolle Klassenzimmer ein und unterstützt das soziale Lernen an österreichischen Schulen!
Die Jugend von heute
Jugendliche sind massiv unter Druck. Corona hat viele Probleme verstärkt, die bereits lange brodelten. Was brauchen junge Menschen jetzt?
Ein besseres Klima für Kinder
Kinder und Jugendliche machen sich Sorgen um den Planeten. Ihre Anliegen werden von Gesellschaft und Politik aber allzu oft überhört. Das muss sich dringend ändern!
#besafeonline
Ein Projekt zur Prävention, Information und Bewusstseinsbildung zum Thema Gewalt im Netz
Familien unter Druck
Druck statt Halt in den Familien - 88 % der Familien stehen unter Druck. Wir fordern Entlastung für Familien!
#sicheronline
Fast 30 Prozent aller Kinder und Jugendlichen sind von sexueller Belästigung im Internet betroffen! Schützen Sie Ihre Kinder vor sexueller Belästigung!
Wir fordern ein Recht auf Hilfe für über 18-Jährige! Junge Menschen, die nicht bei ihren Eltern leben können, sind in Österreich einer massiven Ungleichbehandlung ausgesetzt.
Links & Downloads
Hier finden Sie praktische Materialien zum Thema der Rechte von Kindern und Jugendlichen - von der vollständigen Version der UN-Kinderrechtskonvention bis zur Anleitung zu unserem Kahoot-Kinderrechte-Quiz.
UN-Kinderrechts-konvention
Übungsmaterial
Reality-Check
Quiz-Anleitung
Plakat zum Ausdrucken
Mehr über Kinderrechte erfahren ...
Zeitschrift polis aktuell 2019/07: "Kinderrechte" Zentrum polis - Politik Lernen in der Schule
Broschüre „Damit es mir gut geht. Was Eltern über Kinderrechte wissen sollten.“ Kinder- und Jugendanwaltschaften Österreichs (kostenlos zu bestellen bei der KIJA Oberösterreich)
Website des Netzwerks Kinderrechte, das sich seit 1997 für die Umsetzung und Verbreitung der Kinderrechte in Österreich einsetzt. SOS-Kinderdorf ist Mitglied des Netzwerks
Kinderrechte-Seite des Bundesministeriums für Familien und Jugend
Handbuch „Compasito“ mit Methoden zur Menschenrechtsbildung für Kinder Zentrum für Menschenrechtsbildung der Pädagogischen Hochschule Luzern
Website des Zentrum polis, mit vielen Unterlagen für die pädagogische Praxis
Websites der ARGE Partizipation Österreich mit Methoden und Materialien zu Beteiligung
Fragen & Antworten
zu Kinderrechten
Für wen gelten die Kinderrechte eigentlich genau?
Laut UN-Kinderrechtskonvention sind Kinder Menschen, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Die Ausnahme bilden Kinder, die laut dem für sie geltenden Recht früher volljährig sind.
In nationalen Gesetzgebungen wird zudem häufig zwischen Kindern, Jugendlichen, unmündigen und mündigen Minderjährigen unterschieden. Die Rechte des Kindes laut UN-Abkommen gelten jedoch für alle Menschen unter 18 Jahren.
Die UN-Kinderrechtskonvention wurde am 20. November 1989 in der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York verabschiedet. Am 2. September 1990 trat dieses Übereinkommen über die Rechte des Kindes in Kraft.
Seitdem ist der Tag der Ratifizierung, der 20. November, internationaler Tag der Kinderrechte.
Zusätzlich zu den ursprünglichen 54 Artikeln der Konvention wurden 3 Fakultativprotokolle verfasst. Die ersten beiden dieser Zusatzprotokolle wurden im Mai 2000 verabschiedet, das dritte im Dezember 2011. Sie sind Erweiterungen, die folgende Punkte betreffen:
-
Fakultativprotokoll: Verkauf von Kindern, Kinderprostitution, Kinderpornographie
-
Fakultativprotokoll: Beteiligung von Kindern an bewaffneten Konflikten
-
Fakultativprotokoll: Möglichkeit der individuellen Beschwerde an den UN-Kinderrechtsausschuss
Eine gute Zusammenfassung und weitere Informationen sind beim Netzwerk Kinderrechte Schweiz zu finden.
Die UN-Kinderrechtskonvention wurde von fast allen Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen übernommen. Die USA ist das einzige UN-Mitgliedsland, das die Konvention nicht unterschrieben hat. Dafür haben sich vier Länder, die nicht Mitglied der Vereinten Nationen sind, ebenfalls der UN-Kinderrechtskonvention verpflichtet. Darüber hinaus haben viele Länder eigene Kinderrechte in ihren Verfassungen und Gesetzen verankert.
Der Tag der Kinderrechte findet jährlich am 20. November statt. An diesem Tag wurde 1989 die UN-Kinderrechtskonvention in der Generalversammlung der Vereinigten Nationen beschlossen.
Die Kinderrechte gelten für alle Kinder und jungen Menschen bis zum 18. Geburtstag. Das ist auch genau so in den Kinderrechten verankert. Jegliche Diskriminierung aufgrund von Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, Herkunft oder ähnlichem ist ausdrücklich verboten.
Kinderrechte sind quasi erweiterte Menschenrechte. Selbstverständlich gelten für Kinder auch die allgemeinen Menschenrechte, allerdings sind in den Rechten für Kinder zusätzliche Aspekte enthalten, die die Bedürfnisse speziell von jungen Menschen berücksichtigen.