Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten
12.02.14

Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten: 250.000 Kinder weltweit betroffen

Der 12. Februar erinnert jährlich an das Schicksal der Kinder, die als Kindersoldaten missbraucht werden. Mit roten Händen wird auf diesen Tag aufmerksam gemacht, auch in SOS-Kinderdörfern im Südsudan, in Kolumbien und Mexiko.


 

Kindersoldaten sind Opfer, auch wenn sie zu Tätern werden

Laut jüngsten Schätzungen gibt es weltweit derzeit etwa 250.000 Kindersoldaten. Kinder sind immer Opfer, auch wenn sie zu Tätern werden. Kindersoldatentum ist eines der erschütterndsten Phänomene unserer Zeit, weil die Kinder als "Täter" geopfert werden - Erwachsenen gleichgestellt, im Töten wie im Getötet-Werden. Kinder werden zwangsrekrutiert und durch ein Leben unter dem Existenzminimum ins Mitkämpfen getrieben. Sie werden mit Gewalt zur Gewalt "sozialisiert" und mit brutalen Mitteln in den Kampf gelenkt.
 

Am 12. Februar macht der Red Hand Day auf das Schicksal der Kindersoldaten aufmerksam.

Masani aus Uganda

Masani wurde von der "Lord’s Restiance Army" entführt und als Kindersoldatin missbraucht. Als sie im Kampf fiel, fand sich neben ihrer Leiche ein Bündel; darin ihr drei Monate alter Sohn. Ein Soldat brachte das Bündel in die Stadt Gulu, wo eine beherzte Frau das Baby dem SOS-Kinderdorf übergab. Eine glückliche Fügung - wenn auch nur für den kleinen Robert, der dort jetzt ein glückliches Leben führen darf.

Am 12. Februar gedenken wir Kindern wie Masani, die als Kinder für Konflikte der Erwachsenen missbraucht und geopfert werden und an Kinder wie Robert, die in Angst und Terror im Krieg geboren werden und für die das Schicksal keine Zukunft vorgesehen hat.

 

Gegen Krieg und Gewalt

Die Position von SOS-Kinderdorf in Krisen- und Konfliktsituationen bleibt immer im Rahmen eines politisch neutralen Engagements. Das wesentlichste Ziel der sozialen Intervention von SOS-Kinderdorf ist es, Kinder vor jeglicher Involvierung in Kriege zu schützen und ihnen, soweit möglich, jede Hilfe zukommen zu lassen, die sie aus gewalttätigen Konflikten rettet. Aufgrund dieser unpolitischen Stellung kann SOS-Kinderdorf bspw. mit Nothilfeprogrammen jenen helfen, die in Kriegssituationen am meisten verloren sind - den Kindern, über die für fragwürdige politische Machtkämpfe verfügt wird. SOS-Kinderdorf stellt sich in den Dienst der Kinder, indem es für sie ein Umfeld schafft, wo sie sein können, was sie sind: Kinder.

Über den Red Hand Day

Der Internationale Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten wurde am 12. Februar 2002 im Rahmen der UN-Kinderrechtskonvention von der UN ins Leben gerufen, als das Fakultativprotokoll über die Beteiligung von Kindern an bewaffnenten Konflikten verabschiedet wurde. Darin steht unter anderem, dass die Unterzeichnerstaaten „alle notwendigen Maßnahmen ergreifen um sicherzustellen, dass Personen unter 18 Jahren nicht direkt an Kampfhandlungen beteiligt sind und nicht gegen ihren Willen zum Militärdienst rekrutiert werden.“ An diesem Tag finden zahlreiche Aktionen gegen den Missbrauch als Kindersoldaten statt.