Syrien – 17.02.25

Untersuchungen bei SOS-Kinderdorf Syrien

SOS-Kinderdorf arbeitet aktiv daran, zur Klärung offener Fragen beizutragen, die die syrische Bevölkerung nach Jahren des Krieges bewegen.

Seit 1975 ist SOS-Kinderdorf in Syrien tätig – auch in Zeiten großer politischer und gesellschaftlicher Umbrüche. Unsere Organisation orientiert sich bei der weltweiten Arbeit an den Kinderrechten, um Kindern in Not den größtmöglichen Schutz und Fürsorge zu bieten. Unter dem Assad-Regime in Syrien ist vielen Menschen großes Unrecht widerfahren. Eltern wurden ermordet oder inhaftiert, Kinder aus ihren Familien gerissen. Den Familien gilt unser tiefes Mitgefühl. In der aktuellen, noch unübersichtlichen Lage in Syrien, arbeitet SOS-Kinderdorf aktiv daran, zur Aufarbeitung sowie Klärung offener Fragen beizutragen, die die syrische Bevölkerung nach Jahren des Krieges bewegen.

Im Zuge der Befreiung des Landes vom Assad-Regime haben sich Betroffene an den Länderverein SOS-Kinderdorf Syrien gewandt, die auf der Suche nach vermissten minderjährigen Familienangehörigen sind und vermuteten, dass diese in einem SOS-Kinderdorf untergebracht waren. Wir gehen davon aus, dass dem Länderverein SOS-Kinderdorf Syrien während des Assad-Regimes Kinder zwangsweise zugewiesen worden seien, weil ihre Sorgeberechtigten vom Regime verhaftet worden waren oder aus sonstigen der Organisation derzeit nicht bekannten Gründen.

Nach Auskunft von SOS-Kinderdorf Syrien geschah dies überwiegend im Jahr 2015. Seit 2019 sei es nicht mehr zu entsprechenden Neuaufnahmen gekommen. Derzeit befände sich keines der Kinder mehr in der Obhut von SOS-Kinderdorf Syrien, und die damaligen Angestellten seien heute ebenfalls nicht mehr dort tätig.

SOS-Kinderdorf nimmt die Vorwürfe sehr ernst. Gemeinsam mit den Vertreter*innen der zivilen Übergangsregierung in Syrien wird alles daran gesetzt, den Verbleib dieser Kinder aufzuklären. Es wurden bereits mehrere Untersuchungen in die Wege geleitet.