07.04.20
Fake News: Medienkompetenz ist wichtiger denn je!
In der aktuellen Krise wird deutlich, dass sich viele Kinder und Jugendliche schwer tun, Fake News zu erkennen. Wie können Eltern ihre Kinder im Umgang mit digitalen Medien unterstützen?
In Zeiten der Unsicherheit wächst das Bedürfnis nach Information. Zur aktuellen Entwicklung des Coronavirus gibt es fast im Minutentakt neue Nachrichten – doch nicht alle davon stimmen. Falschmeldungen und Gerüchte können besonders in Krisenzeiten zusätzliche Ängste schüren. Eltern sollten darum mit ihren Kindern besprechen, welchen Nachrichten man vertrauen kann, und wie man Fake News erkennt. Diese Tipps helfen dabei:
#1 Mit gutem Beispiel voran
Besprechen Sie mit Ihrem Nachwuchs, welche Medien über gesicherte Informationen berichten, und welche mit reißerischen Schlagzeilen Aufsehen erregen wollen. Gehen Sie dabei als gutes Vorbild voran und legen Sie selbst einen Medienstopp ein – zum Beispiel, indem Sie nicht laufend Ihre Social Media Kanäle checken, in denen viele – teils absurde – Infos zu Corona kursieren. Verfolgen Sie die Nachrichten gezielt ein bis zwei Mal am Tag in der Familie und besprechen Sie die Neuigkeiten mit den Kindern.
#2 Weiterverbreitung verhindern
Gerüchte leben davon, dass jemand sie verbreitet. Jeder und jede Einzelne, der eine Falschmeldung weiterleitet, trägt zur Verunsicherung anderer bei. Erklären Sie darum Ihren Kindern, wie wichtig es ist, nicht vorschnell Infos zu teilen, die einem Angst machen oder schockierend erscheinen. Motivieren Sie Ihr Kind, Nachrichten, die es beschäftigen, mit Ihnen zu besprechen. Gemeinsam können Sie dann in Ruhe herausfinden, ob an der Info tatsächlich etwas dran ist.
#3 Werden Sie zu Fake News Detektiven!
Fake News zu erkennen, kann man üben. Um Ihre Kinder zu dem Thema zu sensibilisieren, können Sie Nachrichten gemeinsam diesen Checks unterziehen:
- Lassen Sie sich nicht von einem reißerischen Titel fangen, sondern lesen Sie die ganze Geschichte. Wenn diese wenig Erklärungen liefert, könnte leicht etwas faul sein.
- Kontrollieren Sie den Absender: Woher stammt die Nachricht? Webseiten oder Blogs sollten dazu ein Impressum haben (meist ganz unten). Wenn sich dort keine nachvollziehbaren Angaben finden, ist oft auch die Nachricht nicht viel wert.
- Falschmeldungen erscheinen mitunter im Design bekannter Medien, um glaubwürdig zu wirken. Ein genauer Blick auf die Browser-Zeile im Internet zeigt, ob tatsächlich der vermutete Absender dahinter steckt. Oftmals unterscheidet sich die URL nur minimal vom Original – wie durch einen zusätzlichen Bindestrich oder einer anderen Endung.
- Schauen Sie gemeinsam nach, ob sich die Inhalte auf anderen Medienportalen wiederfinden. Zum Beispiel über eine Google-Suche unter dem Karteireiter „News“. Wenn andere AutorInnen und Medien bereits zu dem Thema geschrieben haben, ist das glaubwürdiger, als wenn sich immer nur die gleiche Meldung wiederfindet.
#4 Den eigenen Augen nicht trauen
Vor allem in den sozialen Medien kursieren viele teils lustige, teils irritierende Fotos zum Thema Corona. Bilder wirken oft vertrauenswürdiger als Worte – doch auch sie können gefälscht oder aus dem Zusammenhang gerissen sein. Vergewissern Sie sich mit einer „Rückwärtssuche“, ob ein Bild wirklich im richtigen Kontext verwendet wird: Speichern Sie dazu das Bild ab und laden Sie es in der Google-Bildersuche hoch. Nun werden alle Websites angezeigt, die dasselbe Bild verwenden und Sie können den Ursprung eines Bildes ermitteln.
#5 Fake News Profis
Es gibt eigene Webseiten und Datenbanken, die sich darauf spezialisiert haben, über Gerüchte und Fake News zu berichten. Auf hoaxsearch.com oder mimikama.at sind zum Beispiel viele Falschmeldungen gesammelt.