11.08.25 |  NEWS

Was Jugendliche brauchen

Zum Tag der Jugend fordern wir mehr Unterstützung, mehr Beteiligung und noch mehr Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit von Jugendlichen.

Zum Tag der Jugend am 12. August macht SOS-Kinderdorf auf die wachsenden Belastungen junger Menschen aufmerksam und fordert mutige politische Entscheidungen: Statt oft leerer Versprechen brauche es echte Unterstützung, Mitsprache und umfassende Maßnahmen zur Stärkung der mentalen Gesundheit.


Die Krise der Jugend ist kein individuelles Versagen, sondern das Ergebnis einer politischen Marginalisierung. Die Politik muss die Sichtweisen und Bedürfnisse junger Menschen endlich stärker in ihren Entscheidungen berücksichtigen.

Christian Moser
Geschäftsführer SOS-Kinderdorf



Die Jugend ist eine besondere Phase im Leben

Die Zeit zwischen Kindheit und Erwachsenwerden ist geprägt von tiefgreifenden Veränderungen: Pubertät, Schulabschluss, Berufseinstieg und ein Lösen vom Elternhaus. Diese ohnehin fordernde Lebensphase wird zusätzlich durch gesellschaftliche Unsicherheiten belastet – von Klimawandel und anderen globalen Krisen über ungleiche Bildungschancen bis zur Überlastung des Gesundheitssystems.

„Die Belastung von jungen Menschen resultiert nicht aus individueller Schwäche, sondern aus politischer Untätigkeit. Die gute Nachricht: Wir können die Krise in den Griff bekommen, wenn wir die Probleme endlich an den Wurzeln packen“, so Moser.

 

3 Punkte um echte Veränderung anzustoßen: 

 

  • 1) Zukunft sichern: Das klassische Aufstiegsversprechen über Bildung und Beruf gilt für viele Jugendliche nicht mehr. Hier braucht es neue Perspektiven im Schulsystem etwa durch bedarfsgerechte Ausstattung aller Schulen mit Schulsozialarbeit, Schulpsychologie sowie School Nurses. Auch das grundlegende Gefühl gesellschaftlicher Sicherheit fehlt. Wir pochen auf ein umfassendes Klimaschutzgesetz, um die Zukunft der nächsten Generationen zu sichern.

 

  • 2) Beteiligung stärken: „Jugendliche wissen sehr genau, was sie brauchen. Ihre Sichtweisen müssen in Schule, Politik und Gesetzgebung verbindlich einfließen – nicht nur symbolisch, sondern strukturell. Nur wenn Jugendliche erfahren, dass sie etwas bewirken können, erfahren sie Selbstwirksamkeit und werden auch später an demokratischen Prozessen interessiert sein“, so Moser. Konkret fordern wir einen Jugend-Check für Gesetzesentwürfe, wie er in Deutschland bereits etabliert ist.

 

  • 3) Psychische Gesundheit absichern: „Die dramatische Zunahme psychischer Belastungen bei Jugendlichen ist seit Jahren bekannt – doch die Versorgung ist weiterhin unzureichend: zu teuer, zu punktuell, mit zu wenig Kapazität. Das ist nicht hinnehmbar“, so Moser. Es braucht flächendeckende, kostenfreie Angebote und eine konsequente Umsetzung der Kinder- und Jugendgesundheitsstrategie inklusive ausreichender Finanzierung der nötigen Maßnahmen.

 

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