Tag der Familie
– 14.05.24
Druck auf Familien wächst
Ein stabiles und sicheres Aufwachsen wird für Kinder zunehmend zur Seltenheit. Darauf weisen wir zum Tag der Familie hin.
Die Kinder bestmöglich zu fördern und zu unterstützen. Darum bemühen sich viele Eltern in diesen Zeiten wohl mehr denn je. Aus Liebe, aber auch aus Sorge, der eigene Nachwuchs könnte gegenüber anderen, meist wohlhabenderen jungen Menschen den Kürzeren ziehen. Im Zentrum steht der Wunsch, den Kindern eine gute Zukunft zu ermöglichen. Doch das gelingt oft nur mit enormem, nicht selten auch finanziellem Aufwand, der viele Familien in Österreich an den Rand der Belastungsgrenze bringt und leider auch darüber hinaus, so unser Geschäftsführer Christian Moser anlässlich des Internationalen Tages der Familie.
„Auf eine Verdoppelung der von Armut betroffenen Kinder kann die Antwort der Politik nicht sein: wir machen eh so viel gegen Kinderarmut“.
„Damit sich Kinder gut entwickeln, benötigen sie Stabilität und Sicherheit - das gilt insbesondere für eine Zeit, in der globale Krisen, Kriege und der Klimawandel zum Alltag gehören. Wenn sich selbst Familien, in denen beide Elternteile arbeiten ein Leben, das dem Kindeswohl entspricht, nicht mehr leisten können, wenn bereits kleine Krisen, ein Pflegefall oder ein Jobverlust das familiäre System zum Kippen bringen, dann läuft etwas gehörig falsch“, so Moser.
Katastrophale Kinderarmutszahlen
Umso mehr müsse die Politik alles tun, um Familien zu entlasten und zu unterstützen. „Es ist gut, dass viele Familienleistungen nun valorisiert werden, aber um der katastrophal wachsenden Kinderarmut entgegenzuwirken, reicht das bei weitem nicht. Was es jetzt dringend braucht, sind eine familienkonforme Arbeitsmarktpolitik, existenzsichernde Arbeitseinkommen und Arbeitszeiten, die Familien eine Chance geben, ihre vielen Aufgaben zu stemmen.“ Zudem müsse es im Fall eines Jobverlustes Sozialleistungen geben, die Einkommenseinbußen kompensieren und so das Wohl der Kinder garantieren, so Moser. „Auf eine Verdoppelung der von Armut betroffenen Kinder kann die Antwort der Politik nicht sein: „wir machen eh so viel gegen Kinderarmut.“ Wäre das der Fall, gebe es die Probleme ja schließlich nicht in diesem Ausmaß. Also entweder reichen die Maßnahmen nicht aus, oder es sind eben nicht die richtigen.“
Überforderung nicht privat, sondern politisch
Einmalzahlungen von 100,- Euro oder geringfügig mehr sind für Moser jedenfalls keine Lösung. „Solange Eltern Nachhilfe, Therapien, Sport, Öffi-Tickets oder den Musikunterricht selbst finanzieren müssen, ist das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Was wir stattdessen brauchen, ist ein Bildungssystem, das alle Kinder individuell fördert und ihnen Perspektiven eröffnet. Wir brauchen eine Gesundheitspolitik, die präventiv wirkt, etwa durch gesundes Schulessen, kostenfreie Sportangebote oder leistbare Therapieplätze. Die Lage ist sehr ernst. Familien sind stark unter Druck, Kinder unter massivem Druck. Hier muss die Politik endlich hinschauen und handeln. Die enorme und bedenkliche Überforderung dieses Systems ist nicht privat. Sie ist politisch“, so Moser.