Warum hungern Kinder im Sudan?
Ursachen der Hungerkatastrophe
Die aktuell überaus prekäre Lebenssituation der Menschen im Sudan, insbesondere die Hungerkatastrophe hat eine Reihe von Ursachen. Eine Hauptursache ist sicherlich den bewaffneten Konflikt zwischen den Sudanesischen Streitkräften (SAF) und den Rapid Support Forces (RSF). Krieg zerstört Lebensgrundlagen, vertreibt Menschen, führt zum Zusammenbruch wirtschaftlicher, v.a. landwirtschaftlicher Systeme und Versorgungsketten. All das hat eine massive Nahrungsnotlage zur Folge.
- Kriegerische Auseinandersetzungen
Der Krieg im Sudan beraubt die Menschen ihrer Lebensgrundlage, Angriffe zerstören lebensnotwendige Infrastruktur, darunter auch jene, die in direkten Zusammenhang mit Lebensmittelproduktion oder -vertrieb sind. Der Konflikt allein hat als Ursache weiter Folgen, die die Hungersnot weiter erschweren.
- Zusammenbruch der Landwirtschaft
Durch die andauernden Kriegshandlungen im Sudan wurde die Landwirtschaft schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die Produktion wird verhindert oder erschwert, Lieferketten unterbrochen, manche Gebiete und die Menschen dort sind nicht oder nur schwer erreichbar. Die Erntezeit im Oktober bis Februar soll Linderung bringen, doch, wenn in der Zwischenzeit nichts angebaut werden kann, wird auch die Ernte ausbleiben.
- Vertreibung & Flucht
Um sich und ihre Familien vor dem sicheren Tod zu retten, haben viele Sudanes*innen die Flucht angetreten. Über 10 Millionen Menschen, davon über 2 Millionen in Nachbarländern, harren also fernab ihres Zuhauses und ihres Hab und Guts aus, viele in dürftigen Flüchtlingscamps und ihrer Lebensgrundlagen beraubt. Sie sind auf die Gegebenheiten und v.a. Hilfe vor Ort angewiesen, die häufig alles andere als ausreichend sind.
- Explodierende Preise
Durch die allgemeine Nahrungsmittelknappheit, Inflation, erschwerte Importbedingungen, zerstörte Infrastruktur und vieles mehr sind die Preise für lebensnotwendige Produkte ins Unbezahlbare gestiegen. Grundnahrungsmittel kosten zum Teil das Drei- bis Vierfache als vor dem Bürgerkrieg.
- Humanitäre Hilfe
Ebenso wie die herkömmlichen Versorgungsrouten sind auch jene für humanitäre Hilfe versperrt. Hilfsorganisationen werden daran gehindert, mit überlebenswichtigen Gütern zu den betroffenen Menschen vorzudringen, oder die Güter zuvor abgefangen. NGOs appellieren daher immer wieder an die Konfliktparteien, zumindest humanitäre Hilfe zu ermöglichen.
Die Menschen im Sudan hatten bereits vor Ausbruch der aktuellen Auseinandersetzung schwer mit Nahrungsmittelknappheit zu kämpfen. Kommen derlei Schwierigkeiten hinzu, eskaliert die Lage umso schneller.