Nothilfe Sudan
– 10.09.24
SOS-Kinderdorf hilft im Tschad
Die Region um den Tschadsee leidet unter Konflikten, Gewalt und Armut. Tausende Familien haben alles verloren. SOS-Kinderdorf bietet Hilfe: von Geburtsurkunden bis hin zu psychologischer Unterstützung und Programmen zur Einkommenssicherung. Erfahren Sie, wie SOS-Kinderdorf Kindern und Familien in dieser humanitären Krise eine Zukunft gibt.
Die Region um den Tschadsee leidet seit Jahren unter schweren Konflikten, Gewalt zwischen verschiedenen Gruppen und Nahrungsmittelknappheit. Diese andauernden Krisen haben dazu geführt, dass viele Menschen ihre Heimat verlassen mussten. Allein im Tschad sind über 200.000 Menschen innerhalb des Landes vertrieben worden. Sie kämpfen mit Armut, Hunger, unsicheren Lebensbedingungen und mangelnder Gesundheitsversorgung.SOS-Kinderdorf steht in dieser schwierigen Situation den Menschen zur Seite, besonders vertriebenen Kinder und deren Familien. Mit Kinderschutz-Zonen (childfriendly spaces) schaffen wir Orte, an denen Kinder aus dem Alltag ausbrechen können und Bildung und psychologische Unterstützung erhalten. Zuästzlich werden Familien dabei unterstützt, eigene Einkommensquellen aufzubauen, um ihre Lebensbedingungen zu verbessern.
Bewaffnete Konflikte und Klimawandel
Neben den bewaffneten Konflikten leiden die Menschen im Tschad auch unter den Folgen des Klimawandels. Fast 7 Millionen Menschen sind geschätzt im Tschad auf humanitäre Hilfe angewiesen. Das ist ein Drittel der Bevölkerung.
Viele Familien, die vor dem Krieg fliehen mussten, haben ihre gesamte Existenz verloren. Eltern können ihre Kinder nicht mehr versorgen, und viele haben keine Dokumente mehr, um ihre Identität nachzuweisen. Dies erschwert es ihnen, ihre Kinder in der Schule anzumelden.
Eine Geburtsurkunde macht den Unterschied
Haoua, Mutter von zwei Töchtern, schildert ihre Erfahrung: "Meine Kinder haben keine Geburtsurkunde. Eine Mitarbeiterin von SOS-Kinderdorf hat mir geholfen, die notwendigen Dokumente zu organisieren, damit ich meine Töchter bei der Schule anmelden konnte."
Gefährdete Gruppen: Kinder, Jugendliche und Frauen
Besonders Kinder, Jugendliche und alleinerziehende Frauen sind von der Krise betroffen. Sie erhalten keine Schulbildung, sind Gewalt, sexueller Ausbeutung ausgesetzt oder werden zwangsverheirat.
Salimata, ein 14-jähriges Mädchen aus dem Dorf Klama, berichtet: "Unser Dorf wurde von Boko Haram angegriffen. Unser Haus wurde niedergebrannt und wir haben alles verloren. es ist so schrecklich! Jetzt leben wir hier in Kousseri und fühlen uns sicher.“
Eine Erfolgsgeschichte: Salmas neues Leben
Salma, eine 24-jährige Mutter, erzählt von ihrer Veränderung: "SOS-Kinderdorf hat mir in einer sehr schweren Zeit geholfen. Sie haben mir zugehört, mich beraten und unterstützt. Ich erhielt finanzielle Hilfe, damit ich mit ein kleines Geschäft aufbauen konnte. Jetzt verdiene ich selbst Geld und kann meine Familie versorgen. Dank SOS habe ich gelernt, an mich selbst zu glauben."
Auswirkungen des Bürgerkriegs
Der Bürgerkrieg im Sudan hat gravierende Folgen für die Menschen im Tschad. Hunderttausende Menschen sind vor den kriegerischen Handlungen in den Nachbarstaat geflohen und verschärfen dort nun die Lebensmittelknappheit weiter. Die Menschen im Tschad wollen helfen, obwohl sie selbst fast nichts zum Überleben haben.