SOS-Kinderdorf im Vereinigten Königreich
Im Jahr 1968 wurde der nationale SOS-Kinderdorf-Verein im Vereinigten Königreich unter dem Namen "British Friends of SOS Children's Villages" gegründet und unterstützt seither die weltweite Arbeit von SOS-Kinderdorf. Der SOS-Kinderdorf-Verein im Vereinigten Königreich setzt seine Mittel ausschließlich für die Förderung von Aktivitäten außerhalb Großbritanniens ein. In Zusammenarbeit mit lokalen Behörden hat der Verein zur Unterstützung von Kindern und Familien in mehr als 45 Ländern beigetragen.
Einige Fakten über das Vereinigte Königreich
Das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland ist ein Inselstaat im Nordwesten Europas. Die Isle of Wight, die Orkney-Inseln, Shetland-Inseln und die Hebriden zählen ebenfalls zum britischen Territorium. Die einzige Landgrenze des Vereinigten Königreichs stößt an die Republik Irland.
Die Gesamtbevölkerung umfasst 62,7 Millionen Menschen, in der Hauptstadt London leben ca. 8,6 Millionen Einwohner. Das Vereinigte Königreich gehört weltweit zu den Ländern mit der höchsten Bevölkerungsdichte. Es gibt verschiedene Volksgruppen; 92 Prozent der Bevölkerung sind Weiße (83,6% Engländer, 8,6% Schotten, 2,9% Iren, 4,9% Waliser), während der Rest der Bevölkerung ein Spiegelbild der britischen Vergangenheit als Kolonialmacht und Einwanderungsland aufzeigt - die Minderheiten umfassen Menschen schwarzafrikanischer, karibischer, indischer und pakistanischer Herkunft. In jüngster Zeit kommen vermehrt Einwanderer aus den neuen Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU), vor allem aus Mittel- und Osteuropa, in das Vereinigte Königreich. Die offizielle Landessprache ist englisch, 19% der Waliser sprechen walisisch und 60 000 Schotten sprechen gälisch, vor allem auf den Hebriden.
1999 wurde das Rechtssystem des Landes reformiert, als das schottische Parlament in Edinburgh und die walisische Nationalversammlung in Cardiff gebildet wurden. Die Nordirische Versammlung wurde nach dem Karfreitagsabkommen von 1998 gegründet. Das Vereinigte Königreich ist ein Gründungsmitglied der Nato und des Commonwealth sowie Mitglied der Europäischen Union.
Sparmaßnahmen nach der weltweiten Wirtschaftskrise von 2008-2009
Das Vereinigte Königreich zählt zu den führenden Wirtschaftsmächten Europas. Der Dienstleistungssektor, vor allem das Versicherungs- und Bankenwesen, erwirtschaftet den größten Teil des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und beschäftigt 80 Prozent der Bevölkerung. Ca. ein Fünftel der Bevölkerung ist in der Industrie tätig, die jedoch an Bedeutung verliert. Obwohl die Landwirtschaft nur einen kleinen Sektor darstellt (hier sind weniger als zwei Prozent der Bevölkerung beschäftigt), wird sie dennoch sehr intensiv betrieben und produziert ca. 60 Prozent der inländischen Nahrungsmittel.
Im Jahr 2008 wurde die Wirtschaft hart von der weltweiten Krise getroffen, und die Regierung hat verschiedene Maßnahmen eingeführt, um die negativen Folgen aufzufangen. 2010 belief sich das Haushaltsdefizit auf 11 Prozent und die Arbeitslosenquote betrug knapp acht Prozent.
In den Jahren 2008/2009 lebte mehr als ein Fünftel der Bevölkerung, das heißt 13,5 Millionen Menschen, unterhalb der staatlich festgelegten Armutsgrenze. Anders ausgedrückt hatten sie lediglich 60 Prozent oder weniger des durchschnittlichen britischen Haushaltseinkommens zur Verfügung. Obwohl es einen kostenlosen universellen Zugang zum Gesundheitssystem gibt, sind die Ungleichheiten bei der Gesundheitsfürsorge aufgrund der Klassenzugehörigkeit, des Einkommens oder der Armut weit verbreitet.
Die Lage der Kinder im Vereinigten Königreich
Im Vereinigten Königreich leben mehr als 13 Millionen Kinder unter 18 Jahren. Laut einer internationalen UNICEF-Studie aus dem Jahr 2007 zur Lage der Kinder in 21 Industrienationen belegte das Vereinigte Königreich den letzten Platz.
In den Jahren 2008/2009 lebten 3,9 Millionen Kinder in einkommensschwachen Haushalten. Kinder sind stärker von Armut bedroht als Erwachsene. Die Maßnahmen der Regierung zur Verbesserung des Lebensstandards für Kinder im Vereinigten Königreich haben diese Zahl erfolgreich gesenkt, dennoch gibt es in Großbritannien immer noch verhältnismäßig mehr Kinder, deren Eltern beide arbeitslos sind, als in jedem anderen Mitgliedsstaat der EU.
Zurzeit besteht eine allgemeine Schulpflicht im Alter von 5 bis 16 Jahren. Laut 'Education and Skills Act 2008‘ (Gesetz über Bildung und Qualifikationen, 2008) wird das schulpflichtige Alter ab 2013 auf 18 Jahre angehoben. Im Jahr 2010 war ein Viertel der jungen Erwachsenen zwischen 16 und 24 Jahren arbeitslos. Jeder zehnte Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren hat weder eine Arbeit noch einen Ausbildungsplatz.
SOS-Kinderdorf im Vereinigten Königreich
Der nationale SOS-Kinderdorf-Verein im Vereinigten Königreich ist besonders im Bereich des Internet-Fundraising erfolgreich. Der Bau der SOS-Kinderdörfer in Basse, Gambia und in Chipata, Sambia konnte durch die gesammelten Spenden voll finanziert werden. Der britische Verein trägt auch die laufenden Unterhaltskosten. Zusätzlich zu den Online- und Face-to-Face-Aktivitäten ruft SOS Children's Villages UK jährlich eine Fundraisingkampagne unter dem Namen 'World Orphan Week' aus, in der alle Teilnehmer dazu aufgefordert werden, einen Tag lang etwas mit 'WOW'-Effekt zu tragen und dafür eine Spende zu bekommen.
Website von SOS-Kinderdorf Vereinigtes Königreich
(verfügbar auf Englisch)