SOS-Kinderdörfer in Ungarn
Die Republik Ungarn ist ein Binnenstaat in Mitteleuropa, in dem etwa 9,8 Millionen Menschen leben. Die Hauptstadt Budapest hat etwa 1,7 Millionen Einwohner*innen. Die meisten Ungar*innen arbeiten im Dienstleistungssektor, weshalb der Tourismus eine wichtige Einkommensquelle darstellt. Etwa ein Drittel der erwerbstätigen Bevölkerung ist in der Industrie beschäftigt, und etwa fünf Prozent arbeiten in der Landwirtschaft. In Ungarn leben etwa 876.000 Roma, das sind über 10% der Bevölkerung. Sie werden diskriminiert und ausgegrenzt und sind daher eine der am stärksten gefährdeten Gruppen im Lande.
Seit 1986 unterstützt SOS-Kinderdorf in Ungarn Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen, oder Gefahr laufen, diese zu verlieren.
Gefährdete Kinder
Diskriminierung
Roma-Familien werden in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens diskriminiert und ausgegrenzt. Sie sind auf Saison- oder informelle Tagesarbeit angewiesen, um ein Einkommen zu erzielen, was sie besonders anfällig bei wirtschaftlichen Veränderungen macht. Die Roma sind überproportional betroffen: Mehr als 65% sind von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht, und mehr als 45% leiden unter schwerer materieller Entbehrung. Infolgedessen leben Kinder in prekären Verhältnissen am Rande der Gesellschaft und sind von Armut betroffen oder bedroht, da ihre Grundbedürfnisse nicht mehr erfüllt werden können.
Bildung
Der Schulbesuch ist von 6 bis 16 Jahren Pflicht. Allerdings besuchen 20% der ungarischen Kinder und Jugendlichen weder eine Schule noch eine Ausbildung, eine Universität oder einen Kindergarten. Es muss mehr getan werden, um die Bildungschancen ungarischer Kinder zu verbessern, insbesondere in ländlichen und armen Gemeinden und unter Minderheiten. So schließen beispielsweise nur 1% der Jugendlichen aus der Roma-Gemeinschaft eine höhere Ausbildung ab.
Unterernährung
Landesweit leiden etwa 8% der Kinder im Alter von 1 Jahr an Unterernährung. Diese Zahl verbessert sich, je älter die Kinder werden, aber 1 von 17 Kindern im Alter von 5 Jahren ist unterernährt. Es ist unangenehm, über den Hunger zu sprechen, aber wenn er nicht bekämpft wird, hat das schwerwiegende langfristige Auswirkungen auf die Kinder. Dazu gehören eine schlechte Entwicklung, eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen und das Risiko einer schlechten Gesundheit. Es kann ihnen auch an Energie und Motivation fehlen, um zu spielen oder zu lernen - all das ist schädlich für sie und ihre Zukunft.
Zusammen können wir etwas für die Kinder in Ungarn verändern