SOS-Kinderdörfer in RumÀnien

SOS-Kinderdorf begann seine TĂ€tigkeit in RumĂ€nien im Jahr 1989 nach dem Sturz von Nicolae Ceausescu. Berichte ĂŒber die entsetzliche Lage in rumĂ€nischen WaisenhĂ€usern gingen um die ganze Welt - die Kinder waren unterernĂ€hrt, schlecht versorgt und lebten unter grauenhaften Bedingungen. Es wurden zwei SOS-Kinderdörfer gebaut, und die Kinder konnten 1993 mit ihren SOS-Familien in ihr neues Zuhause ziehen. SOS-Kinderdorf hat seither seine Arbeit in RumĂ€nien fortgesetzt und unterstĂŒtzt Kinder, Jugendliche und Familien an landesweit drei Standorten.

Freundinnen aus dem SOS-Kinderdorf Hemeiusi, wo die Kinder in unserer Obhut in EinfamilienhÀusern mit ihren Geschwistern aufwachsen (Foto: K. Ilievska).



 
RumĂ€nien grenzt im Norden an die Ukraine, im Osten an Moldawien, im SĂŒdosten an das Schwarze Meer, im SĂŒden an Bulgarien, im SĂŒdwesten an Serbien und im Westen an Ungarn.

Die Bevölkerung belĂ€uft sich auf 21,4 Millionen (Juli 2012, SchĂ€tzung), die grĂ¶ĂŸten Minderheiten sind die Ungarn - die fast neun Prozent der Bevölkerung ausmachen - und die Roma (2,5 Prozent der Bevölkerung).
Kinder aus unserem FamilienstĂ€rkungsprogramm. SOS-Kinderdorf unterstĂŒtzt die Familie, so dass sie zusammen bleiben kann (Foto: K. Ilievska)

In RumÀnien leben knapp unter vier Millionen Kinder unter 18 Jahren. Laut UN-Angaben werden ca. 32 000 Kinder unter 14 Jahren zur Kinderarbeit gezwungen.

Auch die Kinder in RumĂ€nien sind von den Auswirkungen der jĂŒngsten wirtschaftlichen, sozialen und politischen VerĂ€nderungen betroffen. Da es fĂŒr viele Eltern schwierig ist, eine Arbeit zu finden, hat sich die Armut weiter ausgebreitet. Kinder, die in armen Familien leben, sind hĂ€ufig prekĂ€ren Situationen ausgesetzt; dazu zĂ€hlen die Ausbeutung durch Kinderarbeit, Gewalt und hĂ€usliche Gewalt. Letztlich werden viele Kinder in Fremdbetreuung untergebracht.

Die allgemeinen KĂŒrzungen bei den öffentlichen Ausgaben haben auch fĂŒr die Kinder Folgen, da weniger Mittel in Gesundheit und Bildung investiert werden. RumĂ€nien belegt in der internationalen PISA-Studie (Program for International Student Assessment) nach wie vor einen der unteren PlĂ€tze. Die Kindersterblichkeitsrate bei Kindern unter fĂŒnf Jahren ist fast dreimal so hoch wie der EU-Durchschnitt. Die finanzielle Ausstattung der SozialfĂŒrsorge und ihre QualitĂ€t sind je nach Standort unterschiedlich. Die Personalfluktuation ist in diesen Bereichen ebenfalls ein ernstes Problem, das teils auf die niedrigen Löhne zurĂŒckzufĂŒhren ist.

Trotz der Planung von Maßnahmen zur UnterstĂŒtzung von Familien ist der Prozentsatz der Kinder, die in FĂŒrsorge gegeben werden, in den letzten zehn Jahren nicht gesunken. Vor allem kleine Kinder unter drei Jahren werden hĂ€ufig in Fremdbetreuung gegeben. Kinder mit Behinderungen werden gewöhnlich in Heimen oder in Pflegefamilien untergebracht. Ihre RĂŒckgliederung in die eigene Familie gestaltet sich meist sehr schwierig.