SOS-Kinderdorf in Belgien

Im Januar 1963 wurde der belgische SOS-Kinderdorf-Verein "SOS Villages d'Enfants Belgique" gegründet. Das erste SOS-Kinderdorf wurde in Bande eröffnet, einer kleinen Stadt im Süden Belgiens. Zurzeit gibt es zwei SOS-Kinderdorf-Vereine – einen zur Unterstützung von Kindern und Familien in Belgien und einen zur Förderung von SOS-Kinderdörfern in den Entwicklungsländern.

SOS Kinderdorf Bande (Foto: SOS –  Archiv)

Die Rechte der Kinder werden in Belgien allgemein gut geschützt. Im Jahr 2000 wurde die Verfassung geändert und um eine Klausel zum Schutz der moralischen, körperlichen und sexuellen Integrität von Kindern erweitert.

Belgische Kinder haben Zugang zu einem der besten Bildungssysteme in Europa. Laut PISA (Programme for International Student Assessment) ist der Bildungsstandard in Belgien bedeutend höher als der OECD-Durchschnitt. Es gibt eine Schulpflicht für Kinder zwischen 6 und 18 Jahren, und ein sehr hoher Prozentsatz der Schüler/innen besucht anschließend weiterführende Bildungseinrichtungen.

Grundsätzlich hat Belgien eine niedrige Quote an Kinderarmut, was teilweise auf soziale Fürsorgeprogramme zur Unterstützung von Familien zurückzuführen ist. Einige Gruppen sind besonders von Diskriminierung und Armut betroffen; dazu gehören Menschen aus ethnischen Minderheiten (30 Prozent ihrer Kinder sind von Armut bedroht), Familien, in denen die Eltern entweder arbeitslos sind oder keine sichere Arbeit haben, sowie Haushalte von Alleinerziehern. Das Risiko der Verarmung ist für alleinerziehende Haushalte doppelt so hoch wie für Haushalte mit zwei Elternteilen.