SOS-Kinderdörfer in Usbekistan
Die Republik Usbekistan hat eine Bevölkerung von rund 34 Millionen Menschen. Während insgesamt 12% unterhalb der Armutsgrenze leben, sind es in den ländlichen Gebieten drei Viertel der Bewohner*innen. Etwa ein Viertel der Bevölkerung arbeitet in der Landwirtschaft, und die usbekische Wirtschaft ist stark von der wasserintensiven Baumwollproduktion abhängig. Dieser Wasserbedarf und die schlechte Wasserinfrastruktur mit abnehmenden Süßwasserquellen führen dazu, dass mindestens 80% des Landes mit einem gewissen Grad an Wasserknappheit leben.
Seit 1986 unterstützt SOS-Kinderdorf in Usbekistan Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen, oder Gefahr laufen, diese zu verlieren.
Gefährdete Kinder
Unterernährung
Mikronährstoffmangel bei Kindern ist in Usbekistan weit verbreitet. Während 15% an Anämie leiden, sind mehr als 50% von Eisenmangel betroffen. Darüber hinaus weisen 9% der Kinder Anzeichen chronischer Unterernährung auf. Mangelernährung bei Kindern hat vielfältige Auswirkungen, von der Unfähigkeit, sich in der Schule zu konzentrieren, bis hin zu schlechten kognitiven Funktionen, schlechtem Wachstum und Unterentwicklung. Das führt auch zu einem geschwächten Immunsystem, was wiederum zu verschiedenen Krankheiten führen kann.
Bildung
Obwohl sich der Zugang zur Vorschulerziehung verbessert hat, erreicht sie immer noch nur 53% der Kinder in Usbekistan. Frühkindliche Bildung kann besonders für benachteiligte Kinder von Vorteil sein, da sie sie auf den Erfolg in weiteren Bildungsstufen vorbereitet und ihnen bessere Noten ermöglicht. Trotz der hohen Einschulungsquote in der Grundschule brechen viele Kinder den Unterricht ab oder wiederholen ihn. Die Zahl der Kinder, die eine weiterführende Schule besuchen, geht stetig zurück, und die Abbruchsquote ist bei Mädchen höher.
Jugendarbeitslosigkeit
Die Jugendarbeitslosenquote in Usbekistan ist doppelt so hoch wie der Landesdurchschnitt (18%), und es gibt Anzeichen für erhebliche Qualifikationsdefizite bei jungen Menschen, die auf den Arbeitsmarkt kommen. Jugendarbeitslosigkeit geht mit langfristigen Lohneinbußen, einem erhöhten Risiko für weitere Phasen der Arbeitslosigkeit sowie einem schlechteren Gesundheitszustand und einer Verschlechterung der psychischen Verfassung einher. Usbekistan hat eine hohe Rate an Selbstverletzungen und Selbstmordfällen (mehr als 70%) unter jungen Menschen.
Zusammen können wir etwas für die Kinder in Usbekistan verändern