Vor dem Ausbruch des Bürgerkriegs hatte Syrien eine Bevölkerung von rund 22,5 Millionen zu verzeichnen, und die Zahl der Einwohner nahm stetig zu. Die meisten Menschen lebten in Städten wie Damaskus, Aleppo und Homs.
Trotz aller Bemühungen, den Lebensstandard zu verbessern, blieb die Zahl der Menschen in Armut weiterhin hoch. Die Lage in den ländlichen Gebieten war besonders prekär. Damals lebten in Syrien rund 1,4 Millionen Flüchtlinge aus dem Irak und etwa eine halbe Million Palästinenser.
Seit 2011 hat Syrien beispiellose Veränderungen erlitten, wodurch das Land in den Mittelpunkt des internationalen Interesses gerückt ist. Millionen von Familien und Kindern wurden durch die Kämpfe in Mitleidenschaft gezogen.
Schätzungsweise 500.000 Menschen sind getötet worden, und 11,7 Millionen Syrer mussten ihr Zuhause verlassen. Geschätzte 13,5 Millionen Syrer sind dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen. Mehr als 6,1 Millionen sind Binnenflüchtlinge, und über 5,6 Millionen haben ihr Leben riskiert, um sich im Ausland in Sicherheit zu bringen. Die meisten Flüchtlinge sind in die Nachbarstaaten Türkei, Libanon und Jordanien geflohen; andere haben noch weiter entfernt nach Zuflucht gesucht.
Das Leben durch Gewalt zerstört
Für diejenigen Familien, die trotz des Krieges in Syrien geblieben sind, ist das Leben zunehmend härter geworden. Menschen, die ihr Zuhause verloren haben, sind bei Verwandten untergekommen oder haben woanders Unterschlupf gefunden. Häufig leben sie in gefährlichen, instabilen und überfüllten Behausungen. Trotz dieser Umstände versuchen die Familien ihr Bestes, um ihre Kinder zu betreuen und eine Zerrüttung zu vermeiden. Nur ist das manchmal schlicht und ergreifend nicht möglich.
Die Mehrzahl der Erwachsenen und Kinder hat Gewalt und Verluste erlebt und ist durch die langen Kriegsjahre traumatisiert. Diese Familien benötigen medizinische und psychologische Unterstützung. Das syrische Gesundheitssystem ist jedoch praktisch zusammengebrochen: über die Hälfte der Gesundheitszentren des Landes wurde schwer beschädigt oder zerstört.
Der Krieg hat besonders die Kinder unverhältnismäßig hart getroffen. Geschätzte sechs Millionen Kinder leiden unter den Folgen des Krieges.
Etwa vier Millionen Kinder sind während des Krieges geboren worden. Sie kämpfen unter lebensbedrohlichen Umständen um ihr Überleben.
Viele Familienhäuser sind zerstört worden; immer mehr heimatlose Menschen suchen verzweifelt nach Nahrung und sauberem Trinkwasser.
Millionen Kinder sind traumatisiert; sie haben Gewalt erlebt und Freunde und Verwandte verloren. Diese Traumata belasten die psychische Gesundheit der Kinder und behindern ihre persönliche und emotionale Entwicklung.
Mehr als 4.000 Schulen wurden geschlossen. Dadurch kann ein Drittel aller Kinder keine Schule besuchen. Die Schulen sind entweder durch die Kämpfe zerstört worden oder werden für andere Zwecke wie z.B. als Notunterkünfte genutzt.
Andere für Kinder sonst selbstverständliche Aktivitäten, wie das Spielen im Freien, sind manchmal einfach unmöglich.