SOS-Kinderdörfer in Laos

Laos gehört zu den ärmsten Ländern in Südostasien. SOS-Kinderdorf begann seine Tätigkeit in Laos im Jahr 1993 in der Nähe der Hauptstadt Vientiane. In den darauffolgenden Jahrzehnten hat unsere Organisation vor dem Hintergrund der anhaltenden Not der Menschen in Laos ihre Aktivitäten weiter ausgebaut und an die Bedürfnisse der Menschen angepasst. SOS-Kinderdorf unterstützt derzeit Kinder, junge Menschen und Familien in Laos an landesweit sechs verschiedenen Standorten.

Einige Fakten über Laos


Vergnügte Kinder mit Luftballon (Foto: S. Molitor)

Laos, offiziell auch Demokratische Volksrepublik Laos, ist ein kommunistischer Einparteienstaat auf der Indochinesischen Halbinsel in Südostasien und grenzt im Norden an China, im Nordosten und Osten an Vietnam, im Süden an Kambodscha, im Westen an Thailand und im Nordwesten an Myanmar. Laos hat ca. 6.5 Millionen Einwohner (Juli 2011, Schätzung). Die Hauptstadt Vientiane ist mit knapp 800 000 Einwohnern (2009, Schätzung) gleichzeitig die größte Stadt des Landes.

Ein Viertel der Bevölkerung lebt in Armut

In den vergangenen beiden Jahrzehnten hat die laotische Regierung schrittweise wirtschaftliche Reformen zur Liberalisierung des Marktes eingeführt. Zwischen 1988 und 2008 betrug das Wirtschaftswachstum durchschnittlich sechs Prozent, aber über ein Viertel der Bevölkerung lebt nach wie vor in Armut (2010, Schätzung), und das Land ist in großem Ausmaß auf ausländische Hilfe und Investitionen angewiesen.

Etwa drei Viertel der Bevölkerung ist in der Landwirtschaft beschäftigt. Durch den Anbau von Reis, Gemüse, Gewürzen, Früchten und Baumwolle wird ca. ein Drittel des Bruttoinlandsproduktes erwirtschaftet. Laos exportiert über die Hälfte seiner Güter in die wohlhabenderen Nachbarländer China und Thailand.

Derzeit lebt ein Drittel der Bevölkerung in den Stadtgebieten, aber aufgrund des Mangels an Beschäftigungsmöglichkeiten in den ländlichen Gebieten ziehen immer mehr Menschen in die Städte. Obwohl die Infrastruktur im ganzen Land der Modernisierung bedarf, ist sie auf dem Land besonders stark veraltet. In den Stadtgebieten haben ca. 72 Prozent der Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser; in den ländlichen Gebieten sind es lediglich 50 Prozent. Im Bereich der sanitären Versorgung sieht es ähnlich aus - in den Städten haben 86 Prozent der Menschen Zugang zu ordentlichen sanitären Einrichtungen, auf dem Land sind es hingegen nur 38 Prozent.

Die Menschenrechtssituation wird von internationalen Menschenrechtsgruppen wiederholt kritisiert. Es wird von weit verbreitetem Amtsmissbrauch und Korruption der Regierungsbeamten berichtet.

Die vorherrschende Armut macht die Menschen anfällig für falsche Versprechen von Menschenhändlern. Männer, Frauen und Kinder werden sowohl innerhalb der Landesgrenzen als auch ins Ausland verschleppt, um Zwangsarbeit in Fabriken, in der Landwirtschaft und dem Fischereisektor zu verrichten. Andere werden Opfer kommerzieller sexueller Ausbeutung.

Frauen und Mädchen werden in vielerlei Hinsicht diskriminiert und Übergriffen ausgesetzt. Sie sind noch stärker von Armut bedroht, und Tausende werden jedes Jahr zum Zwecke der Prostitution verschleppt. Vor allem Mädchen aus ethnischen Minderheiten und aus den ländlichen Regionen gehen seltener zur Schule und brechen häufiger die Schule ab als Jungen.

Die Lage der Kinder in Laos


In der Schule (Foto: S. Molitor)

In Laos leben ca. 2,8 Millionen Kinder. Die meisten führen ein Leben in großer Not - die Hälfte aller Kinder unter fünf Jahren leiden an chronischer Mangelernährung. Ca. 11 Prozent der Kinder zwischen fünf und 14 Jahren müssen Kinderarbeit verrichten.

Die Ausgaben für das Bildungssystem zählen zu den niedrigsten auf der ganzen Welt; im Jahr 2008 wurden nur 2,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Bildung ausgegeben. Die Alphabetisierungsrate ist niedrig, laut Volkszählung des Jahres 2005 können lediglich 83 Prozent der Männer und 63 Prozent der Frauen lesen und schreiben. Die Einschulungsquote ist jedoch gestiegen, und die Regierung hat Maßnahmen ergriffen, um die allgemeine Grundschulbildung einzuführen.

Kinder in den ländlichen Regionen sind besonders benachteiligt. In entlegenen Gebieten ohne Straßen oder Schienennetze gibt es keinen Zugang zur Grundversorgung im Bereich der Bildung und des Gesundheitswesens oder zu anderen Formen der Unterstützung. Die Schulen auf dem Land sind oft schlecht ausgestattet, und die Einschulungsquote ist niedriger als in den Stadtgebieten.

SOS-Kinderdorf in Laos

Aufgrund der wirtschaftlichen Misere und dem Mangel an einem umfassenden System der Sozialfürsorge sind die Tätigkeiten von SOS-Kinderdorf in den letzten Jahren ausgebaut worden. Die Organisation bietet Unterstützung in Form von Kindertagesstätten, Primär- und Sekundarschulen, Berufsbildungszentren und Beratungszentren für Kinder, junge Menschen und Familien. Die Unterstützungsmaßnahmen sind auf die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung ausgerichtet - das Sozialzentrum von Savannakhet beispielsweise umfasst Familienhäuser für die kurzfristige Unterbringung von unterernährten Kindern aus der Gemeinde, und in Samneua bietet das medizinische Zentrum Beratungsstellen für die lokale Gemeinde und führt Impfungen durch. Kinder, die ihre Eltern verloren haben oder nicht länger bei ihren Familien bleiben können, finden liebevolle Aufnahme in einer familiennahen Umgebung, der SOS-Kinderdorf-Familie.



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