SOS-Kinderdörfer in Israel
Israel ist ein Land in Westasien mit rund zehn Millionen Einwohner*innen. Tel Aviv ist das wirtschaftliche und technologische Zentrum und Jerusalem die nicht anerkannte Hauptstadt. Es ist ein Land mit hohem Einkommen. Tourist*innen werden wegen der zahlreichen historischen und religiösen Stätten angezogen. Israel grenzt an Ägypten, Jordanien, den Libanon, Syrien und die palästinensischen Gebiete im Westjordanland und im Gazastreifen. Es hat gemeinsame Seegrenzen mit Zypern. Alle diese Länder waren oder sind von Instabilität und Gewalt betroffen. Das Leben von Kindern und Familien in der Region ist ständig von diesen Konflikten geprägt.
Seit 1977 unterstützt SOS-Kinderdorf in Israel Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen, oder Gefahr laufen, diese zu verlieren.
Gefährdete Kinder
Gewalt & Ungewissheit
Israel stand in den letzten Jahrzehnten im Mittelpunkt von Konflikten. Die dadurch verursachte Gewalt und Instabilität hat verheerende Folgen für Kinder. In den letzten zwei Jahrzehnten wurden in der Region etwa 2.300 Kinder getötet. Kinder sind nicht nur von den direkten Folgen des Konflikts betroffen, da sie keinen Zugang zu sauberem Wasser, Unterkunft und Nahrung haben und in Angst leben. Sie leiden auch unter den Langzeitfolgen, zum Beispiel durch ein posttraumatisches Stresssyndrom.
Armut
Obwohl Israel eine starke Wirtschaft entwickelt hat, leben immer noch viele Menschen in Armut und sind von sozialer Ausgrenzung betroffen. 17% der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze, womit das Land zu den ärmsten der OECD-Länder gehört. Kinder sind von diesen harten Lebensbedingungen noch stärker betroffen, denn 27,5% von ihnen leben in Armut. Aufgrund der großen Einkommensungleichheit in der Bevölkerung sind auch andere Bereiche des Wohlbefindens betroffen, mit großen Ungleichheiten bei Bildung, Gesundheit und Lebenszufriedenheit.
Ungleichheiten
In Israel bestehen nach wie vor geschlechtsspezifische Unterschiede in Bildung und Beschäftigung. Mädchen schneiden in der Bildung um 10% schlechter ab, was eine der größten Diskrepanzen unter den OECD-Ländern darstellt. Auch bei der Beschäftigung weist Israel mit 22% das zweitgrößte Lohngefälle unter den OECD-Ländern auf. Das könnte zum Teil auf zwei Gründe zurückzuführen sein. Erstens bestimmt die in den Staat integrierte Religion Dienstleistungen und Rechtsstatus und zweitens spielt das israelische Militär eine wichtige Rolle für das Funktionieren von Staat und Gesellschaft.
Zusammen können wir etwas für die Kinder in Israel verändern