SOS-Kinderdörfer in Uruguay

Uruguay war das erste Land Lateinamerikas, in dem die Philosophie Hermann Gmeiners zum Wohl des Kindes in die Tat umgesetzt wurde. Der nationale uruguayische SOS-Kinderdorf-Verein wurde bereits im Jahr 1959 gegründet. Im Jahr 1964 öffnete das erste SOS-Kinderdorf in Montevideo seine Pforten.

Das Ende der Diktatur brachte politische Stabilität

 


Kinder, die elterliche Fürsorge verloren haben, finden in einem von der SOS-Kinderdörfer ein liebevolles Zuhause (Foto: S. Verhaert)

Die Republik Uruguay liegt im Südosten von Südamerika und grenzt im Norden und Osten an Brasilien, im Osten an den Atlantischen Ozean, im Westen an Argentinien und im Süden an das großflächige Mündungsgebiet des Río de la Plata. Während der Kolonialzeit war die spanische Besiedlung relativ moderat, hauptsächlich weil es in der Region keine Gold- und Silberminen gab. Uruguay wurde ursprünglich von Argentinien beansprucht, später von Brasilien annektiert und erklärte schließlich im Jahr 1828 seine Unabhängigkeit.

Aufgrund der Masseneinwanderung vom Alten Kontinent im späten 19. Jahrhundert sind die meisten Uruguayer europäischer Abstammung. Das Land wurde zwischen 1973 und 1985 von einem repressiven Militärregime beherrscht. Heute zählt Uruguay jedoch zu den stabilsten Ländern in der Region. Im Jahr 2002 machte das benachbarte Argentinien eine Wirtschaftskrise beispiellosen Ausmaßes durch.

Da die uruguayische und argentinische Wirtschaft untrennbar miteinander verbunden sind, trieb der Niedergang der argentinischen Wirtschaft auch Uruguay in eine Rezession. Laut Demokratie-Index ist Uruguay das einzige Land in Lateinamerika, das als "vollständige Demokratie” bezeichnet werden kann. Montevideo ist mit seinen ca. 1,8 Millionen Einwohnern nicht nur die Landeshauptstadt, sondern auch eine wichtige Hafenstadt und das Handelszentrum des Landes.

Ein hoher Lebenstandard


Schwestern wachsen in der Obhut von SOS-Kinderdorf zusammen auf (Foto: A. Heimann)

Im Jahr 2007 besuchten über 99 Prozent der Kinder im Alter von 6 bis 11 Jahren die Grundschule, das ist einer der höchsten Prozentsätze in ganz Lateinamerika. Obwohl die Zugangsmöglichkeiten zum Bildungssystem allgemein gut sind, gibt es in Uruguay deutliche Unterschiede im Bildungsniveau. In den ländlichen Gebieten ist die Schulabbrecherquote mit 27 Prozent relativ hoch. Diese hohen Quoten sind vor allem bei der armen Bevölkerung zu verzeichnen. Da Bildung oft als Schlüsselelement gesehen wird, um Kindern zu helfen, ihr volles Entwicklungspotential auszuschöpfen, führt das Versagen in der Schule oft zu Armut und Ungleichheit im zukünftigen Erwachsenendasein der Kinder.

Die Kinderarmut ist vielleicht nicht so offensichtlich wie in anderen Ländern Lateinamerikas; dennoch ist es nicht ungewöhnlich, in Uruguay Kinder zu sehen, die zur Kinderarbeit gezwungen werden oder auf den Straßen betteln, um ihre Eltern zu unterstützen.

Die HIV/AIDS-Infektionsrate liegt in Uruguay bei ca. 0,5 Prozent. Die Zahl der Neuinfektionen ist jedoch in den letzten Jahren gestiegen. Zu den Bevölkerungsgruppen, die am meisten von einer Ansteckung mit HIV/AIDS bedroht sind, zählen kommerzielle Sexarbeiter, Straßenkinder und injizierende Drogenabhängige. Bei ihnen ist die HIV/AIDS-Infektionsrate mit ca. 5 Prozent verhältnismäßig hoch. Waisenkinder, die ihre Mütter an HIV/AIDS verloren haben, sind in hohem Maße von Verarmung bedroht. Sie müssen auch oft mit Diskriminierung, Missbrauch und Vernachlässigung durch andere Teile der Gesellschaft fertig werden.



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