SOS-Kinderdörfer in Kolumbien

SOS-Kinderdorf sorgt dafür, dass Kinder die Betreuung, den Schutz und die Beziehungen haben, die sie für eine bestmögliche Entwicklung brauchen. (Foto: SOS-Kinderdorf in Kolumbien)

Kolumbien hat 52 Millionen Einwohner*innen und verfügt über ein reiches kulturelles Erbe und eine große biologische Vielfalt. Doch mehr als 50 Jahre lang war das Land von einem internen Konflikt geprägt, durch den ca. 8 Millionen Menschen vertrieben und 250.000 getötet wurden. 2016 wurden die Kämpfe durch das Friedensabkommen zwischen der Regierung und den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (FARC) beendet, doch die Aufstände bewaffneter Gruppen halten an. 43% der Kolumbianer*innen leben in Armut.

Seit 1987 unterstützt SOS-Kinderdorf in Kolumbien Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen, oder Gefahr laufen, diese zu verlieren.

Gefährdete Kinder

Die 11 Millionen Kinder in Kolumbien brauchen Schutz. Jahrzehntelange bewaffnete Konflikte haben viele von ihnen in ihrer Kindheit geprägt. Zwischen 1985 und 2021 waren mehr als 2 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren von bewaffneten Konflikten im ganzen Land betroffen - sei es durch Vertreibung, Gefangenschaft, Rekrutierung, Missbrauch oder sexuelle Gewalt. Und da fast die Hälfte der Bevölkerung in Armut lebt, müssen 7% der Kinder im Alter zwischen 5 und 17 Jahren arbeiten, um zum Einkommen ihrer Familie beizutragen.
88%
mehr Kinder, die von Konflikten betroffen sind

Weit verbreitete Armut

Nach der Demobilisierung der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) im Jahr 2016 haben andere Rebellengruppen versucht, die Macht zu übernehmen, was zu einer Zunahme der Konflikte geführt hat. Zwischen 2020 und 2021 ist die Zahl der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren, die von Konflikten betroffen sind, um 88% gestiegen und immer mehr werden von bewaffneten Gruppen rekrutiert. Bewaffnete Konflikte erschweren ihnen den Zugang zu Bildung und Gesundheitsdiensten und setzen sie langfristigen physischen und psychischen Gesundheitsschäden aus.

23%
der Frauen waren vor ihrem 18. Lebensjahr verheiratet

Kinderheiraten

Rund 23% der kolumbianischen Frauen im Alter von 20 bis 24 Jahren waren verheiratet oder in einer Partnerschaft, bevor sie 18 Jahre alt waren, und 5% vor ihrem 15. Lebensjahr. Das ist ein grundlegender Verstoß gegen die Menschenrechte. Kinderheirat führt häufig zu frühen Schwangerschaften und sozialer Isolation. Sie unterbricht die Ausbildung der Mädchen und macht sie anfälliger für Gewalt durch Intimpartner. Diese Praxis ist ein direkter Ausdruck der Ungleichheit zwischen den Geschlechtern und betrifft vor allem einkommensschwache ländliche Familien.

2 Mio.
Venezolaner*innen sind nach Kolumbien eingewandert

Flüchtlinge

Aufgrund der politischen Lage im benachbarten Venezuela haben seit 2016 mehr als 6 Millionen Flüchtlinge das Land verlassen, von denen 30% in Kolumbien Schutz gesucht haben. Tausende überqueren täglich die Grenze, um Lebensmittel zu kaufen, zu arbeiten und medizinische Versorgung zu erhalten, bevor sie abends nach Venezuela zurückkehren. Flüchtlinge leben in unsicheren Verhältnissen, und vor allem Kinder, die allein gekommen sind, gehören zu den am meisten gefährdeten Personen. Zwei Drittel der Kinder venezolanischer Migrant*innen sind nicht eingeschult.

Zusammen können wir etwas für die Kinder in Kolumbien verändern

1.400
Kinder und Erwachsene
werden in der Gemeinde unterstützt
250
Kinder und Jugendliche
wachsen in unserer Obhut auf
250
Jugendliche
werden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet
41.550
Nothilfe-leistungen
wurden erbracht
SOS-Kinderdorf sorgt dafür, dass Kinder stabile Beziehungen erleben können. (Foto: SOS-Kinderdorf in Kolumbien)

Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung

2015 verpflichteten sich 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen, auf die Umsetzung der Agenda 2030 mit ihren nachhaltigen Entwicklungszielen hinzuarbeiten. Dieser 15-Jahres-Plan hat das Ziel, das Leben der Menschen zu verbessern, Armut zu beenden, Ungleichheit zu bekämpfen und unseren Planeten zu schützen.
ZIEL 1: Armut beenden
SOS-Kinderdorf unterstützt Familien und Gemeinden, damit die Familien zusammenbleiben und aus dem Kreislauf der Armut ausbrechen können.
ZIEL 4: Hochwertige Bildung für alle
Alle Kinder und Jugendlichen, die SOS-Kinderdorf unterstützt, haben Zugang zu Bildung - vom Kindergarten bis zur Berufsausbildung oder Universität.
ZIEL 8: Gleiche berufliche Chancen für alle
SOS-Kinderdorf hilft jungen Menschen, Fähigkeiten und Selbstvertrauen zu entwickeln, um gute Arbeit zu finden, und bildet Eltern aus, damit sie ein stabiles Einkommen haben können.
ZIEL 10: Ungleichheiten abbauen
SOS-Kinderdorf setzt sich für die Sicherheit der Kinder ein, indem wir friedliche und integrative Gemeinschaften fördern. Wir bieten Schulungen zu Kinderrechten und positiver Erziehung an.
ZIEL 16: Frieden und Inklusion fördern
Wir setzen uns für Gesetze und Regelungen ein, die soziale Inklusion und Schutz für Kinder und Jugendliche ohne elterliche Betreuung oder aus prekären Haushalten gewährleisten.

Schützen wir weiterhin Kinder und Jugendliche!

Viele Kinder konnten ein Zuhause in Sicherheit und Geborgenheit finden. Mit Ihrer Hilfe können wir weiterhin ihr Leben verbessern.