SOS-Kinderdörfer in Guatemala

Guatemala leidet immer noch an den Auswirkungen des Bürgerkriegs und steht gleichzeitig großen Herausforderungen wie Armut, Unterernährung und Gewalt gegenüber. Schwache Einrichtungen, unzureichende staatliche Investitionen in Bildung, Gesundheit und Sozialprogramme machen es für Kinder, junge Menschen und Familien schwierig, die Unterstützung zu bekommen, die sie benötigen.

Spielende Kinder (Foto: S. Preisch)
Kinder, die die elterliche Betreuung verloren haben, finden in einem SOS-Kinderdorf ein neues Zuhause (SOS-Archiv).
Rund 16 Millionen Menschen leben in Guatemala, damit ist es das bevölkerungsreichste Land in Zentralamerika. Es hat auch die höchste Geburtenrate in Lateinamerika und die jüngste Bevölkerung. Fast die Hälfte der Guatemalteken ist unter 19 Jahre alt. Diese hohe Anzahl junger Menschen und die hohe Geburtenrate, deuten darauf hin, dass das Bevölkerungswachstum weiterhin ansteigen wird.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde Guatemala von vielen Militär- und Zivilregierungen beherrscht und litt unter einem 36 Jahre andauernden Bürgerkrieg. Dieser Konflikt hat mehr als 200.000 Menschen das Leben gekostet und hatte Schätzungen zufolge ca. eine Million Flüchtlinge zur Folge. Im Jahr 1996 wurde ein Friedensvertrag unterzeichnet, Einzelpersonen aber wegen Kriegsverbrechen zur Verantwortung zu ziehen, war ein langsamer Prozess.

Im Jahr 2015 forderten die Menschen in Guatemala aufgrund des hohen Ausmaßes an Korruption Änderungen in der Regierung ein. Korruption war auf höchster administrativer Ebene gängige Praxis der herrschenden Regierung. Trotz jüngster Bemühungen, sind die Auswirkungen in den schwachen Institutionen, aufgrund der vorhandenen Netze organisierter Kriminalität und der allgegenwärtigen Gewalt weiterhin spürbar 
 

Geringe staatliche Investitionen und hohes Ausmaß an Ungleichheit

Guatemala ist eine der größten Wirtschaftsnationen in Zentralamerika, aber nur ein geringer Teil des Geldes wird für öffentliche Dienstleistungen ausgegeben. Es ist eines der gewalttätigsten Länder Zentralamerikas, in dem Angst und Unsicherheit herrschen. Die hohe Gewaltbereitschaft und Kriminalitätsrate verursacht zudem enorme wirtschaftliche Kosten. Es werden nicht ausreichend Mittel zur Stärkung der Institutionen eingesetzt, beispielsweise dem Gerichtssystem. Das gilt auch für gefährdete Gruppen, wie Frauen und Kinder, die von Armut und Gewalt betroffen sind.

Ungleichheit bleibt eines der größten Probleme. Fast 60 Prozent der Bevölkerung – rund 9 Millionen Menschen leben unter der Armutsgrenze. Rund 23 Prozent – an die 3, 7 Millionen Menschen leben in extremer Armut, d. h. sie leben von weniger als zwei US-Dollar pro Tag.

Kinder brauchen Schutz und Unterstützung


Kinder in unserer Obhut wachsen mit ihren Geschwistern auf (Foto: SOS-Archiv). 

Guatemalas boomende Bevölkerung ist sehr jung, mit mehr als 7 Millionen Kindern unter 18 Jahren. Die Prävalenzrate bei Gewalt gegen Kinder ist hoch. Dazu kommen körperlicher und sexueller Missbrauch und Menschenhandel.

Fast 50 Prozent der guatemaltekischen Kinder leiden an chronischer Unterernährung, das ist eine der höchsten Unterernährungsraten weltweit und 47 von 100 Kindern befinden sich ihrem Alter entsprechend unterhalb der Durchschnittgröße. Mehr als 12 Prozent der Kinder sind untergewichtig. Kinder in ländlichen Gebieten und aus indigenen Gemeinschaften leiden mit höherer Wahrscheinlichkeit an Unterernährung.

Im Jahr 2015 haben beinahe 200.000 Kinder aufgrund der Mangelernährung die Schule abgebrochen. Bekommen Kinder nicht ausreichend Nahrung, sind sie in schlechter gesundheitlicher Verfassung, sie sind müde und können sich in der Schule kaum konzentrieren.
Darüber hinaus hat Guatemala eine der höchsten Kinderarbeitsraten Amerikas. Fast 26 Prozent der Kinder zwischen 5 und 17 Jahren verrichten Tätigkeiten, die mental, körperlich, sozial bzw. moralisch gefährlich und schädlich für sie sind.



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