Die Arbeit in den Wohngruppen von SOS-Kinderdorf ist ein pädagogisch und sozialarbeiterisch fundiertes Angebot der stationären Kinder- und Jugendhilfe. Sie richtet sich an Kinder und Jugendliche, die aus unterschiedlichen Gründen nicht in ihren Herkunftsfamilien leben können. Ihre familiären Lebenssituationen, Erfahrungen und Bedürfnisse unterscheiden sich oft voneinander. Gemeinsam ist diesen Kindern und Jugendlichen, dass ihre biographischen Erfahrungen bedeutsame Belastungsfaktoren darstellen. Ziel ist es, durch (und in) kontinuierlichen Beziehungen, durch alltagsnahe Begleitung und strukturierte pädagogische/psychologische Interventionen Entwicklungsprozesse zu fördern und soziale Teilhabe zu ermöglichen.
Die Kinder und Jugendlichen werden in Wohngruppen mit unterschiedlichen Schwerpunkten (z.B. Wohngruppen für Jugendliche, Wohngruppen für Kinder, Krisenwohngruppen, Therapeutische Wohngruppen) und in Gruppengrößen von 4 bis 12 betreut.
Daneben gibt es für Jugendliche ab 16 Jahren die Möglichkeit, in einer eigenen kleinen Wohnung Selbständigkeit zu erproben. Dabei werden sie von Pädagog*innen aufsuchend unterstützt. Im Mittelpunkt steht dabei die Herstellung eines sicheren, stabilen und förderlichen Lebensumfelds, in dem die jungen Menschen psychosoziale Unterstützung, schulische und berufliche Förderung sowie die Stärkung ihrer individuellen Ressourcen erfahren.
Die pädagogischen Fachkräfte arbeiten ressourcenorientiert und integrativ mit den Kindern und Jugendlichen als auch systemisch mit den Herkunftsfamilien zusammen. Die Arbeit ist eingebettet in die gesetzlichen Grundlagen der Kinder- und Jugendhilfe sowie in fachliche Konzepte wie Lebensweltorientierung, Traumapädagogik, Sexualpädagogik und Partizipation. Damit leistet die Wohngruppenarbeit einen Beitrag zur sozialen und emotionalen Entwicklung, zur sozialen Integration und zur Entwicklung von Perspektiven.