Zahlen & Fakten

Aktuelle Zahlen und Fakten zu Angeboten von SOS-Kinderdorf

Wie hilft SOS-Kinderdorf?

SOS-Kinderdorf ist ein wichtiger Partner und größter Träger der Kinder- und Jugendhilfe und in allen Bundesländern tätig. 2024 wurden rund 1.800 Kinder und Jugendliche bei SOS-Kinderdorf in vielfältigen stationären Betreuungsangeboten betreut.

Abgesehen davon gibt es präventive und begleitende Unterstützungsprogramme, in denen SOS-Kinderdorf 2024 rund 4.200 Kinder, Jugendliche und ihre Familien beraten und betreut hat. Im Fokus steht dabei das Ziel, Kindern und ihren Familien in herausfordernden Situationen zur Seite zu stehen und sie so zu unterstützen, dass Kinder auch weiterhin bei ihren Eltern bleiben können und sich deren Lebenssituation dauerhaft stabilisiert. Es geht hier um Prävention.

Unterbringungssettings bei SOS-Kinderdorf

Junge Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen vorübergehend oder langfristig nicht bei ihren Familien leben können, werden von unseren Pädagog*innen in einem familiären Umfeld u.a. in unterschiedlichen Wohngruppen oder SOS-KinderdorfFamilien betreut.

Unterbringung und Betreuungssettings im Wandel

Zwischen 2014 und 2024 hat sich die Verteilung der Unterbringungsformen bei SOS-Kinderdorf stark verändert. Während 2014 noch 714 Kinder und Jugendliche in SOS-Kinderdorf-Familien lebten, sind es 2024 nur mehr 171 – ein Rückgang um mehr als drei Viertel. Parallel dazu ist die Zahl jener, die in Wohngruppen betreut werden, von 225 auf 1.241 gestiegen. Auch beim Betreuten Wohnen gab es Verschiebungen (von 693 auf 292). Neu hinzugekommen sind Gast- und Krisenpflegefamilien, die 2024 rund 64 Kindern und Jugendlichen ein Zuhause geben.

Heute leben etwa zwei Drittel der betreuten jungen Menschen in Wohngruppen mit vier bis zwölf Kindern. Die klassische SOS-Kinderdorf-Familie macht rund 10 % der Betreuung aus und bleibt ein spezielles Angebot. Insgesamt spiegelt diese Entwicklung den gesellschaftlichen Wandel und die fachliche Erkenntnis wider, dass vielfältige, flexible Betreuungsformen den individuellen Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen bestmöglich Rechnung tragen.

Beratung & Unterstützung

SOS-Kinderdorf unterstützt Kinder, Jugendliche und Familien nicht erst, wenn sie einen neuen Platz zum Aufwachsen brauchen. Wir arbeiten präventiv und begleitend – etwa mit Kindergärten, Berufs- und Bildungsprojekten sowie der mobilen Familienarbeit. Ziel der mobilen Familienarbeit ist es, Familien so zu stärken, dass Kinder in ihrem vertrauten Umfeld aufwachsen können.

Häufige Richtigstellungen

  • Die Kinder bei SOS-Kinderdorf sind zu mehr als 99 % keine Waisen.
  • Die Kinder haben Eltern, die Pädagog*innen sind kein Elternersatz.
  • Die Pädagog*innen sind ausgebildete Expert*innen.
  • Spenden: In Österreich gibt es keine Kind-Patenschaft.

Mitarbeiter*innen & Freiwillige

Die Mitarbeiter*innen bei SOS-Kinderdorf arbeiten in mehr als 60 verschiedenen Tätigkeitsfeldern und bringen unterschiedlichste Qualifikationen aus allen Bildungsstufen mit. Die meisten arbeiten in der Beratung und Betreuung von Kindern, Jugendlichen und Familien. Damit sie sich ganz auf ihre Aufgabe fokussieren können, werden sie von Kolleg*innen unterstützt, die administrative Aufgaben übernehmen, den Haushalt organisieren oder die Infrastruktur in Stand halten.

Beratungs- und Betreuungsangebote

Die Arbeit in den Wohngruppen von SOS-Kinderdorf ist ein pädagogisch und sozialarbeiterisch fundiertes Angebot der stationären Kinder- und Jugendhilfe. Sie richtet sich an Kinder und Jugendliche, die aus unterschiedlichen Gründen nicht in ihren Herkunftsfamilien leben können. Ihre familiären Lebenssituationen, Erfahrungen und Bedürfnisse unterscheiden sich oft voneinander. Gemeinsam ist diesen Kindern und Jugendlichen, dass ihre biographischen Erfahrungen bedeutsame Belastungsfaktoren darstellen. Ziel ist es, durch (und in) kontinuierlichen Beziehungen, durch alltagsnahe Begleitung und strukturierte pädagogische/psychologische Interventionen Entwicklungsprozesse zu fördern und soziale Teilhabe zu ermöglichen.
Die Kinder und Jugendlichen werden in Wohngruppen mit unterschiedlichen Schwerpunkten (z.B. Wohngruppen für Jugendliche, Wohngruppen für Kinder, Krisenwohngruppen, Therapeutische Wohngruppen) und in Gruppengrößen von 4 bis 12 betreut.

Daneben gibt es für Jugendliche ab 16 Jahren die Möglichkeit, in einer eigenen kleinen Wohnung Selbständigkeit zu erproben. Dabei werden sie von Pädagog*innen aufsuchend unterstützt. Im Mittelpunkt steht dabei die Herstellung eines sicheren, stabilen und förderlichen Lebensumfelds, in dem die jungen Menschen psychosoziale Unterstützung, schulische und berufliche Förderung sowie die Stärkung ihrer individuellen Ressourcen erfahren.

Die pädagogischen Fachkräfte arbeiten ressourcenorientiert und integrativ mit den Kindern und Jugendlichen als auch systemisch mit den Herkunftsfamilien zusammen. Die Arbeit ist eingebettet in die gesetzlichen Grundlagen der Kinder- und Jugendhilfe sowie in fachliche Konzepte wie Lebensweltorientierung, Traumapädagogik, Sexualpädagogik und Partizipation. Damit leistet die Wohngruppenarbeit einen Beitrag zur sozialen und emotionalen Entwicklung, zur sozialen Integration und zur Entwicklung von Perspektiven.

Eltern, Geschwister, nahe Bezugspersonen und kulturelle Wurzeln sind für die Identitätsentwicklung der Kinder und Jugendlichen von zentraler Bedeutung und stellen die prägendsten Bezugspersonen dar. Daher ist Elternarbeit heute integrativer Teil aller Betreuungskonzepte und für die betreuten Kinder sehr wichtig: einerseits um, wenn möglich, gute Besuchskontakte zu den Eltern zu gestalten, andererseits damit die Kinder und Jugendlichen wissen, dass auch ihren Eltern geholfen wird und es diesen gut geht. Ziel ist es hier, die Erziehungsfähigkeiten der Eltern zu stärken oder wiederherzustellen, die Beziehung zwischen Eltern und Kindern zu verbessern und zu festigen und in der Familie im Idealfall ein stabiles, krisenfestes und unabhängiges Leben zu ermöglichen. In Fällen, in denen eine Familien-Zusammenführung nicht möglich ist, begleiten wir die Kinder und Jugendlichen auf ihrem Weg der Auseinandersetzung mit ihren biographischen Erfahrungen, um diese gut in ihre Persönlichkeit zu integrieren zu können.

Mobile Familienarbeit ist ein aufsuchendes Unterstützungsangebot von SOS-Kinderdorf, in dem Fachkräfte Familien in ihrem häuslichen Umfeld begleiten, um Erziehungsaufgaben, Alltagsbewältigung und familiäre Beziehungen zu stärken. Ziel ist es, durch niederschwellige, lebensweltnahe Unterstützung Belastungen zu reduzieren und die Selbsthilfekräfte der Familien zu fördern.

Im Rahmen des Eltern-Kind-Wohnen ziehen ganze Familien – also Kinder gemeinsam mit ihren Eltern oder einem Elternteil – in eine Wohnung von SOS-Kinderdorf. Dort werden sie von einem Team an Pädagog*innen und Familienberater*innen für einen festgelegten Zeitraum betreut, begleitet und gestärkt. Dadurch werden die Familien entlastet und bekommen Unterstützung bei ihren Herausforderungen im Alltag. So soll es gelingen, dass die Familie zusammenbleiben und langfristig wieder ein eigenständiges Leben führen kann und die Kinder nicht von ihren Eltern getrennt werden müssen. Nach zirka zwei Jahren wird im Optimalfall die Betreuung der Familie schrittweise beendet und die Familie gestärkt in ein eigenständiges Leben geführt.

Finanzbericht

SOS-Kinderdorf finanziert sich zu rund 75 % aus Beiträgen der öffentlichen Hand. Rund 25 % der erforderlichen Mittel kommen aus Spenden (2024: 46,5 Mio. Euro). Die Gesamteinnahmen 2024 betrugen rund 188 Mio. Euro.

Finanzbericht SOS-Kinderdorf Österreich gemäß Kooperationsvertrag über die Vergabe des Spendengütesiegels:

Weitere Zahlen und Fakten finden Sie in unserem aktuellen Jahresbericht

Zum Jahresbericht