Unsere Forderungen -
Wir müssen jetzt handeln! 

Damit Kinder und Jugendliche gesund aufwachsen können, müssen wir jetzt klima- und umweltpolitisch handeln.  Es braucht dringend Maßnahmen für ein kinderfreundliches Österreich, in dem jedes Kind unabhängig von Elternhaus oder Herkunft in einem gesunden Umfeld aufwachsen kann!

Klimaschutz als Kinderrecht

Eine intakte Umwelt ist Bedingung für das gesunde Aufwachsen von Kindern. Klimaschutz ist Kinderschutz – er schützt das Leben von Kindern heute und morgen. Und genau dieser Stellenwert ist dem Klimaschutz weltweit, aber vor allem auch hier in Österreich rasch einzuräumen.

Österreich sollte hier Vorreiter sein. Wir fordern, das Recht auf eine intakte Umwelt als zusätzliches Kinderrecht in der Österreichischen Verfassung zu verankern. Das ist ein erster wichtiger Schritt, um klima- und umweltschädliche – und damit kinderrechtswidrige – Gesetze und Maßnahmen zu verhindern.

Eine Gruppe Kinder und Jugendlicher rund um Greta Thunberg hat sich im vergangen Jahr formell an den Kinderrechtsausschuss der Vereinten Nationen gewandt, um entschiedene Anstrengungen für den Klimaschutz einzuklagen. Diese sogenannte Individualbeschwerde können Kinder und Jugendliche einbringen, wenn sie ihre Rechte verletzt sehen, die in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschriebenen sind.

Kinder und Jugendliche in Österreich haben diese Möglichkeit nicht. Denn Österreich weigert sich seit Jahren, das dritte Zusatzprotokoll der UN-Kinderrechtskonvention zu ratifizieren.

Wie ernst nimmt die Politik junge Menschen, wenn sie ihnen zwar Rechte in Aussicht stellt, aber es keine Möglichkeit gibt, diese Rechte tatsächlich einzufordern?

Es ist höchste Zeit, das dritte Zusatzprotokoll der UN-Kinderrechtskonvention zum Individualbeschwerdeverfahren zu ratifizieren. Kinder haben ein Recht auf Leben, ein Recht auf eine gesunde Zukunft und wenn ihnen diese festgeschriebenen Rechte verwehrt werden – auch durch zu wenig engagiertes Vorgehen wie im Falle des Klimaschutzes – dann müssen sie die Möglichkeit haben, sich zu wehren und gegen diese Rechtsverstöße zu klagen.

Mitbestimmen, mitgestalten

Kinder und Jugendliche sagen uns, was sie für ein gesundes Aufwachsen brauchen und haben tolle Ideen. Das muss endlich gehört werden! Junge Menschen müssen bei wichtigen Entscheidungen, die ihr Leben betreffen, mitreden dürfen.

Die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen müssen ins Zentrum von Politik und Gesellschaft rücken. Es braucht dringend Maßnahmen für ein kinderfreundliches Österreich, in dem jedes Kind unabhängig von Elternhaus oder Herkunft in einem gesunden Umfeld aufwachsen kann.

In Österreich werden immer wieder Gesetze beschlossen, die gegen die Kinderrechte verstoßen. Wir fordern darum, den Jugendcheck – also das Prüfverfahren für Gesetzesentwürfe bezüglich ihrer künftigen Auswirkungen – auszudehnen und qualitativ zu vertiefen.

Jeder Rechtsakt in Österreich soll auf seine Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche geprüft werden. Und diese Prüfung muss durch Personen erfolgen, die das auch tatsächlich abschätzen können – also gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen. Dann hat jeder Parlamentarier, jede Bürgermeisterin klar beschrieben, was eine Entscheidung wirklich für Kinder und Jugendliche bedeutet. Verbessere ich damit ihr Leben oder nehme ich ihnen Zukunftschancen? Belaste ich ihre Gesundheit, nehme ich ihnen Lebensgrundlagen?

Nachhaltig aus der Corona-Krise

Wie Gesetze sollten auch Unternehmen danach beurteilt werden, welche Auswirkungen sie auf Kinder und Jugendliche haben. Klimaschädliche Investitionen müssen gestoppt werden und für zukunftsweisende Konzepte braucht es Anreize.

Wann, wenn nicht jetzt, können wir entscheiden, wie ein guter, nachhaltiger Neustart aussieht?

Wir wünschen uns für dieses wichtige Thema mutigere, innovativere Ideen. Und fordern, die Schritte aus der Corona-Krise ökologisch nachhaltig zu setzen. Wie das gehen kann, zeigen die Sustainable Development Goals (SDGs). SOS-Kinderdorf unterstützt daher das Klimavolksbegehren und fordert eine rasche Umsetzung dieser 17 nachhaltigen Entwicklungsziele.

Mehr Information und Orientierung

Beim Thema Klimaschutz wünschen sich Kinder und Jugendliche mehr Information und Orientierung.

Umweltbildung ist zwar in Pflichtschul-Lehrplänen verankert und ist ein sogenanntes Unterrichtsprinzip. Aber die Praxis zeigt, dass die konkrete Umwelt- und Klimaschutzbildung von dem Engagement der Lehrpersonen oder Schulen abhängt. Die Fähigkeit, Klimaschutz zu leben, ist mittlerweile existenziell notwendig und darf nicht dem Zufall überlassen werden!

Statt klassischer pädagogischer Formate wünschen wir uns innovative Ideen, um junge Menschen im Klimaschutz zu unterstützen. Es könnten zum Beispiel Umwelt-Peers in allen Klassen vorgesehen werden. Schüler und Schülerinnen, denen Klima- und Umweltschutz ein besonderes Anliegen ist, werden geschult, mit Gleichaltrigen über Klimaschutz zu reden und sie dabei zu unterstützten, selbst oder auch zu Hause mit der ganzen Familie klimafreundlich zu leben.

Alle jungen Mensch in unserem Land müssen die Möglichkeit und Fähigkeit erhalten, Klimaschutz zu leben.

Nachhaltigkeit bei SOS-Kinderdorf Österreich

Kinder und Jugendliche brauchen ein gesundes Klima für eine lebenswerte Zukunft. Dafür setzt sich SOS-Kinderdorf ein.