Nothilfe und langfristige Unterstützung
Einsatz für Kinder in vernachlässigten Krisenregionen
Millionen Kinder und Familien kämpfen in Ostafrika seit Jahren ums Überleben, ohne dass die Welt hinsieht. SOS-Kinderdorf leistet akute Nothilfe und bleibt auch dann vor Ort, wenn das mediale Scheinwerferlicht erloschen ist.
Verdorrte Felder, kein Trinkwasser, Hunger – in Ostafrika herrscht die schwerste Dürre seit 40 Jahren. Unzählige Kleinbauernfamilien kämpfen ums Überleben und immer mehr Kinder sind von Hunger bedroht. „Wir erleben seit Jahren eine schwere Dürre ohne Wasser oder Nahrung. Ich hatte Kühe, sie wurden von der Dürre ausgelöscht. Unsere Ernten sind weg, genauso wie unser Vieh. Wir haben alles verloren“, erzählt Adan aus Somalia.
Kinder benötigen sofort unsere Hilfe
Bewaffnete Konflikte in Somalia und Äthiopien sowie die globalen Folgen des Ukraine-Kriegs und steigende Lebensmittelpreise verschärfen die Situation vor Ort zunehmend. Trotz der prekären Lage nimmt die mediale Aufmerksamkeit stetig ab. Philipp Zwehl ist zuständig für humanitäre Hilfe von SOS-Kinderdorf und kennt die dringliche Lage in Ostafrika. Er appelliert: „Die Bedarfslage wird immer größer, Spendengelder werden aber weniger. Es ist unsere Aufgabe, dass den Menschen bewusst wird: Diese humanitäre Notlage ist nicht gelöst, sondern wird immer schlimmer und die Menschen dort – vor allem die Kinder – brauchen jetzt sofort unsere Hilfe.“
SOS-Kinderdorf hilft in der akuten Krisensituation, mit Trinkwasser, Lebensmittel, medizinischer und psychosozialer Versorgung. Die Soforthilfe von SOS-Kinderdorf geht oftmals in langfristige Wiederaufbau- und Entwicklungsprojekte über: Wenn andere Hilfsteams das Land längst wieder verlassen haben, bleiben SOS-Kinderdorf Mitarbeiter*innen vor Ort aktiv, um Kindern ein stabiles Zuhause zu ermöglichen und Familien zu unterstützen.
Es ist unsere Aufgabe, dass den Menschen bewusst wird: Diese humanitäre Notlage ist nicht gelöst, sondern wird immer schlimmer und die Menschen dort – vor allem die Kinder – brauchen jetzt sofort unsere Hilfe.
Kinder leiden in Krisen am meisten
Kinder und Frauen sind in Krisengebieten am meisten gefährdet. Das Risiko für Gewalt und Missbrauch steigt an. Zahlreiche Kinder müssen Nahrung suchen oder arbeiten gehen, die Bildung bleibt dabei auf der Strecke. So geht es auch Tashi in Äthiopien. Statt zur Schule zu gehen, kümmerte sie sich um ihre Geschwister. „Als ich Kinder zur Schule gehen sah, fragte ich mich, wann ich selbst zur Schule gehen werde. Ich dachte darüber nach, Plastik und Kartons zu sammeln, um sie zu verkaufen. Mit dem Geld wollte ich Bücher kaufen und anfangen, zur Schule zu gehen“, erzählt die 12-Jährige.
Helfen Sie mit
Unterstützen Sie Kinder, Jugendliche und Familien in Not. Ihr Beitrag ist wertvoll und hilft einer Familie einen Weg aus einer akuten Notsituation zu finden. DANKE!
Familien werden nicht im Stich gelassen
Damit Familien aus Notsituation wie dieser herausfinden, unterstützt SOS-Kinderdorf auch langfristig mit Familienstärkungsprogrammen. Ziel ist es, so zu stärken, dass Familien wieder selbstständig für ihre Kinder sorgen können. In den letzten fünf Jahren wurden etwa mit dem Projekt GREEN+ von SOS-Kinderdorf die Lebensbedingungen von über 4.100 Eltern und über 17.000 Kindern und Jugendlichen in Uganda und Äthiopien verbessert. Familien wurden so unterstützt, dass sie selbst auf nachhaltige Weise ihr Geld verdienen und ihr Wissen mit ihrer Community teilen. So konnte SOS-Kinderdorf für Kinder aus hilfsbedürftigen Familien eine Chance auf eine positive Zukunft sicherstellen.
Heute geht es uns besser durch die Unterstützung, die wir von SOS-Kinderdorf erhalten haben. Als SOS-Kinderdorf meine Tochter in die Schule eingeschrieben hat, war ich sehr glücklich.
Auch Tashis Familie wurde im Rahmen eines Familienstärkungsprogrammes von SOS-Kinderdorf unterstützt. Eltern werden in Erziehungsfragen gecoacht und es wird Berufsbildung angeboten, damit sie ihre Lebensgrundlage verbessern können. Denn Stabilität in der Familie ist der erste Schritt, um auch den Schulbesuch der Kinder zu sichern. „Heute geht es uns besser durch die Unterstützung, die wir von SOS-Kinderdorf erhalten haben. Als SOS-Kinderdorf meine Tochter in die Schule eingeschrieben hat, war ich sehr glücklich. Ich bringe meine Tochter nun jeden Morgen zur Schule“, erzählt Fatuma, die Mutter von Tashi.
Unterstützung dringend nötig
Jede Hilfe macht einen Unterschied für Kinder und Familien in Not. Über 1.380.000 Menschen konnten mit Nothilfe-Aktivitäten weltweit bereits erreicht werden. Doch um diese lebensnotwendige Unterstützung leisten zu können, werden Spenden aus Österreich dringend benötigt.
Seit Jänner 2024 ist GREEN+ nun in das Projekt GROW EQUAL übergegangen. Das Projekt "GROW EQUAL" setzt einen besonderen Fokus auf die soziale Sicherung von Frauen und Mädchen sowie Menschen mit Behinderungen in Uganda und Äthiopien und die Stärkung der Teilhabe an grünen Einkommensmöglichkeiten. Das Projekt wird von der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit sowie durch Spendengelder finanziert.
Hier findest du mehr Infos zu Ostafrika und Spendenmöglichkeiten.
Hier findest du mehr Infos zu GROW EQUAL und anderen internationalen Projekten.
Folge 30
SOS-Kinderdorf leistet humanitäre und langfristige Hilfe in Ostafrika, damit Familien in Notsituation nicht alleine gelassen werden.
Warum wissen so wenige über diese große Not in Ostafrika Bescheid? Warum werden manche Krisen von Medien und Gesellschaft vernachlässigt?
Diese Fragen beantwortet Philipp Zwehl, zuständig für humanitäre Hilfe bei SOS-Kinderdorf, im Podcast. In dieser Folge geht es um die Ursachen für die Not in Ostafrika, die Auswirkungen auf Kinder und wie SOS-Kinderdorf vor Ort Hilfe leistet.
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