Weihnachten, das Fest der … Familienstreits

Die schönste Zeit des Jahres wird oft zur Belastungsprobe in Familien. Gelassenheit als Geschenk unter dem Weihnachtsbaum? Schön wär’s!

Weihnachten ist die Zeit der Nächstenliebe, der Familie und der Ruhe… so ist zumindest die Vorstellung in unseren Köpfen. Viele Familien haben ganz besondere Erwartungen an Weihnachten – das stresst: Alles muss perfekt sein – das Haus geputzt, der Christbaum funkelnd, das Essen delikat, die Garderobe festlich und die Geschenke etwas ganz Besonderes. Und alle sollen dabei natürlich auch noch bestens gelaunt und entspannt sein, um eine bereichernde Zeit miteinander zu verbringen. Klingt das nicht ein bisschen widersprüchlich?

Wenn die Erwartungen nicht erfüllt werden, ist die Enttäuschung groß und Streit vorprogrammiert. Um nicht erschöpft vom Vorbereitungsmarathon unter dem Weihnachtsbaum zu sitzen, sondern die Feiertage mit der Familie genießen zu können, lohnen sich bewusste Vorkehrungen:
 

#1 Vorstellungen besprechen

Durch gemeinsame Planung lassen sich Konflikte umgehen. Besprechen Sie vorab, wie die einzelnen Familienmitglieder gerne Weihnachten feiern würden, und lassen Sie dabei ruhig Ideen außerhalb Ihrer Gewohnheiten zu. Wie wäre es einmal ohne Geschenke? Oder den Heiligabend nicht Zuhause zu feiern? Wenn die Wünsche sehr unterschiedlich sind, versuchen Sie einen Kompromiss zu finden, mit dem alle einverstanden sind.
 

#2 Prioritäten statt Perfektionismus

Rufen Sie sich und Ihrer Familie in Erinnerung, dass es zu Weihnachten nicht nur um Geschenke und Essen geht, sondern die gemeinsame Zeit im Vordergrund steht. Überlegen Sie, wie Sie diese so entspannt wie möglich miteinander verbringen können. Für schöne gemeinsame Tage braucht es keine auf Hochglanz polierte Wohnung mit Festessen und Glitzer-Deko. Oft bringt ein lustiges Spiel mehr Nähe und Vertrautheit. Und auch die Garderobe sollten Sie entspannt angehen: Vielleicht darf es heuer einfach einmal gemütlich sein.
 

#3 Aufgaben verteilen

In vielen Familien bleibt die ganze Vorbereitung an einer Person hängen – meistens an der Mutter. Nachdem Sie die Feiertage gemeinsam geplant haben, legen Sie fest, wer sich um welchen Teil kümmert. Je nach Alter können Kinder oder Jugendliche mithelfen, den Baum zu schmücken, zu kochen oder das Gästezimmer für Besuch vorzubereiten.
 

#4 Streithähne trennen

Überlegen Sie, ob Sie wirklich alle Angehörigen zum gleichen Zeitpunkt einladen wollen. Wenn sich zwei absolut nicht vertragen, sollte man sich getrennt treffen. Und wer überhaupt nicht zum Fest kommen möchte, muss das auch nicht.
 

#5 Konfliktthemen meiden

Kritische Themen sollte man an Weihnachten außen vor lassen. Der Familie tut es gut, ein paar harmonische Tage miteinander zu verbringen. Das stärkt auch für Zeiten, in denen man sich wieder gemeinsam dem Alltag stellt. Über Schulnoten und Piercings des Nachwuchses oder die politische Gesinnung des Onkels kann man auch nach Weihnachten noch debattieren. Sollte es dennoch zu Diskussionen kommen, üben Sie sich in Toleranz und lassen Sie anderen ihre Sichtweise.
 

#6 Durchatmen

Wenn das Feiertagsprogramm sehr dicht ist, vergessen Sie nicht, zwischendurch bewusste Pausen einzulegen. Schon wenige Minuten in einer ruhigen Umgebung führen dazu, dass sich gestresste Menschen entspannen. Besonders Kinder profitieren von einem Spaziergang im Park oder Wald und kleine Abendteuer in der Natur schweißen einfach zusammen!

Für jede Familie sehen gelungene Feiertage anders aus. Finden Sie heraus, was Ihnen mit Ihrer Familie am meisten Freude bereitet und lassen Sie sich dabei nicht beirren von der Meinung anderer. Und sollten Sie doch wieder in die eine oder andere Stress-Falle tappen, machen Sie sich diese bewusst und merken Sie sich für nächstes Jahr, was Sie anders machen können. Denn Weihnachten kommt ja bekanntlich alle Jahre wieder …

 

 

 

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