Kind hält sich Orangen vor die Augen

Kindergesundheit beginnt im Alltag

Wir haben Tipps, wie Familien im gemeinsamen Alltag die Gesundheit von Kindern fördern können.

Jedes Kind hat ein Recht auf Gesundheit. Doch in der Realität sind Kinderärzt*innen überlastet, Therapieplätze rar. Viele Eltern fühlen sich mit der Sorge um die Gesundheit ihrer Kinder allein. „Gesundheit beginnt nicht nur in der Ordination. Sie wächst im Alltag, im Miteinander, in der Geborgenheit und im Verstandenwerden“, so Petra Katzenschläger, von den SOS-Familientipps und Pädagogische Leiterin bei SOS-Kinderdorf, mit weiteren Familientipps rund um Kindergesundheit.


#1. Zuhören & ernst nehmen 


Wenn Kinder sagen, dass ihnen „etwas weh tut“, sei es körperlich oder seelisch, brauchen sie Erwachsene, die wirklich hinhören, ihre Worte ernst nehmen. Auch wenn die Symptome zunächst harmlos erscheinen, können sie ein Zeichen für mehr sein. Der erste Schritt zur Genesung ist das Verständnis für das Kind. Es ist wichtig das Kind in seinen Ängsten und Sorgen ernst zu nehmen.

 

#2. Gefühle zulassen und regulieren 


Stress, Ängste, Wut können Gesundheit beeinträchtigen. Lernen Kinder, über ihre Gefühle zu sprechen und Wege zu finden, diese zu regulieren, z.B. Atemübungen oder Achtsamkeit, stärkt das ihre Psyche und ihr Immunsystem. Es ist entscheidend, dass Kinder lernen, ihre Grenzen und die Grenzen der anderen wahrzunehmen, zu respektieren. Dies unterstützt, gesunde Mechanismen zu entwickeln, um mit schwierigen Gefühlen umzugehen. Ein respektvoller Umgang mit Emotionen fördert sowohl das emotionale als auch das soziale Wohlbefinden.

 

#3. Rituale geben Halt 


Gemeinsame Rituale wie ein Frühstück zusammen, eine Gute-Nacht-Geschichte oder ein täglicher Spaziergang bieten Kindern Sicherheit und innere Stabilität. Doch auch Rituale dürfen flexibel bleiben – wenn sie sich mal ändern müssen (z.B. im Urlaub oder bei Krankheit), erkläre deinem Kind, warum das so ist. Kleine Anpassungen machen Rituale nicht weniger wertvoll, solange sie weiterhin für Sicherheit sorgen.

 

#4. Verantwortung teilen – Familien stärken 


Gesunde Kinder brauchen gesunde Familien. Deshalb ist es wichtig, dass auch Eltern Unterstützung erfahren, nicht überfordert werden. Die Verantwortung für die Gesundheit eines Kindes ist eine gemeinsame Aufgabe von Familie, Medizin, Pädagogik und Politik. Vergiss nicht, dir als Elternteil auch selbst Unterstützung zu holen, Zeit für dich zu nehmen. Nur so kannst du optimal für deine Familie da sein.

 

#5. Viel frische Luft und ausreichend Schlaf 


Tägliches Draußensein, regelmäßiger Schlaf sind unerlässlich für das Kindeswohl. Achtet beim Draußensein darauf, nicht nur spazieren zu gehen, sondern auch kreativ zu spielen, Natur zu entdecken. Und Achtung Schlafhygiene! Keine Bildschirme vorm Schlafengehen, Handy auf Flugmodus.

 

#6. Bildschirmzeit bewusst dosieren – auch als Vorbild 


Ein fester Medienzeitrahmen hilft, den Alltag zu strukturieren, sorgt für mehr Konzentration und Ruhe. Auch Eltern müssen hier als Vorbild agieren. Achte darauf, dass die Medienzeit nicht nur passiv konsumiert wird, sondern auch lehrreich und kreativ gestaltet ist.

 

#7. Fragen stellen ist immer erlaubt 


Ob beim Kinderarzt, beim Augenarzt oder im Krankenhaus: Kinder dürfen und sollen immer Fragen stellen, wenn sie etwas nicht verstehen oder sich Sorgen machen. Gleichzeitig ist es wichtig, dass Kinder lernen, ihre Gefühle auch dann auszudrücken, wenn sie Angst haben oder etwas nicht einordnen können. Ermutige sie, ihre Gedanken und Bedenken zu äußern – auch, wenn sie noch nicht genau wissen, wie. 

 

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