Bildungs­programm Minerva feiert Zeugnisübergabe

10 Burschen und 9 Mädchen aus den Ländern Afghanistan, Somalia, Eritrea, Syrien, Ungarn, Jemen und Bosnien haben im Jahrgang 2023/24 das kostenlose Bildungsprogramm  von SOS-Kinderdorf absolviert, das im Rahmen der Initiative Erwachsenenbildung akkreditiert ist. Obwohl die Teilnehmer*innen verschiedene Sprachen sprechen und auf einem unterschiedlichen Bildungsniveau sind, haben sie ein Ziel: Das Erlernen der deutschen Sprache, um sich für eine weitere Ausbildung oder den Arbeitsmarkt zu qualifizieren. „Das ist den 19 Teilnehmer*innen auch heuer sehr gut gelungen. Minerva ist für die Absolvent*innen ein gutes Sprungbrett, um später erfolgreich den Pflichtschulabschluss zu schaffen“, so Projektleiterin Marie Christin Tomas. Das Bildungsangebot Minerva von SOS-Kinderdorf richtet sich an 15 bis 25 Jahre alte Menschen mit Migrationshintergrund, die nicht mehr schulpflichtig sind. Sie werden bei der Vorbereitung auf ihrem weiteren Bildungsweg, beim Einstieg in den externen Pflichtschulabschlusskurs oder in den Arbeitsmarkt unterstützt.

Mehr als Deutsch lernen 

Neben dem Deutschunterricht stehen beim SOS-Kinderdorf Bildungsangebot Minerva auch Mathematik, Englisch, Digitale Kompetenzen und Workshops in den Fächern Geografie, Geschichte oder politische Bildung auf dem Stundenplan. Durch den fächerübergreifenden Unterricht und Exkursionen lernen die Teilnehmer*innen zudem die österreichische Kultur besser kennen. „Heuer standen etwa Exkursionen auf die Festung Hohensalzburg, durch die Prunkräume der Residenz oder zu den Wasserspielen in Hellbrunn auf dem Plan“, so Projektleiterin Marie Christin Tomas. Neben einer Berufsberatung gab es zudem auch die Möglichkeit zum Schwimmkurs für mehr als die Hälfte der Teilnehmer*innen. „Diese Ausflüge und der soziale Rahmen bei Minerva sind sehr wichtig für den sozialen Zusammenhalt. Wir achten hier sehr auf ein gutes Miteinander“, so Minerva-Lehrerin Astrid Schranz.

Bildung als Schlüssel zur erfolgreichen Integration

Über 500 erfolgreiche Absolvent*innen kann Minerva seit dem Start des Bildungsangebots 2008 vorweisen. Eine Zahl, die SOS-Kinderdorfleiter Wolfgang Arming freut, denn: „Bildung bedeutet eine Chance auf eine selbstbestimmte und positive Zukunft. Sie ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Integration“. „Unsere tägliche Arbeit mit jungen Menschen zeigt, dass sie sich nützlich machen, etwas lernen und sich in die Gesellschaft einbringen möchten.“ „Es ist immer wieder schön, die jungen Leute auf ihrem Weg zu begleiten und zu sehen, wie sie Fortschritte machen. Mein persönliches Erfolgserlebnis ist immer dann, wenn ich die Teilnehmer*innen nach ein paar Jahren wiedersehe und feststelle, was sie alles erreicht haben“, so Minerva-Lehrerin Astrid Schranz.

Erfolgreiche Kooperation mit Bildungsträger

Durch individuelle Bildungsberatung und die enge Zusammenarbeit mit anderen Bildungsträgern, weiterführenden Schulen, Beratungsstellen und dem AMS gelingt sehr häufig der Einstieg in das österreichische Bildungssystem oder in den Arbeitsmarkt. Finanziert werden die Plätze vom Europäischen Sozialfond (ESF), vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie durch das Land Salzburg. Ein weiterer Teil wird durch Spendengelder getragen.