Krieg in der Ukraine – 03.03.23

Maßnahmen gegen russischen Mitgliedsverein eingeleitet

Bis zur vollständigen Klärung der Situation in Russland werden vorübergehend alle internationalen Geldflüsse eingefroren.

Wir sind zutiefst von den Berichten betroffen, wonach Kinder von der Ukraine nach Russland deportiert werden. Wir verurteilen jede Art der Zwangsadoption, der gewaltsamen Umsiedelung oder der Zwangseinbürgerung.

Wir betonen, dass es weiterhin keine Hinweise gibt, dass SOS-Kinderdorf Russland in die Zwangsumsiedlung von Kindern involviert ist. Gleichzeitig müssen wir nach wie vor davon ausgehen, dass 13 Kinder, die in einem russischen SOS-Kinderdorf betreut werden, Opfer von Zwangsumsiedlungen geworden sind.


Wir stellen uns entschieden gegen den Einsatz von Kindern für jegliche Form von Propaganda und verurteilen jede Art der Zwangsadoption, der gewaltsamen Umsiedelung oder der Zwangseinbürgerung.

 

Vergangene Woche hatten Medien über Propagandaaktivitäten in einer SOS-Kinderdorf-Einrichtung berichtet. Uns liegen nun Informationen vor, dass der Vorstandsvorsitzende von SOS-Kinderdorf Russland als Chefredakteur für ein Magazin für Kinder tätig ist, in dem propagandistische Inhalte verbreitet werden. Wir stellen uns entschieden gegen den Einsatz von Kindern für jegliche Form von politischer Arbeit und Propaganda.

SOS-Kinderdorf International arbeitet seit mehreren Monaten daran, eine klare Faktenlage rund um diese Situation in Russland zu schaffen. Zu viele Fragen rund um die Umstände bleiben aber ungeklärt. Der russische SOS-Kinderdorf-Verein konnte in diesem Zusammenhang bisher nicht nachweisen, dass alle kinderrechtlichen und humanitären Standards eingehalten werden.

Die aktuelle Situation erfordert es deshalb, Maßnahmen gegen den russischen Verein zu setzen. Daher werden alle internationalen Geldflüsse nach Russland von SOS-Kinderdorf International gestoppt. Darüber hinaus hat der internationale Senat, das oberste Aufsichtsorgan von SOS-Kinderdorf International, einen Prozess zur Suspendierung des russischen Vereins aus der internationalen Föderation von SOS-Kinderdorf eingeleitet. Als Gründungsland und weltweiter Markeninhaber hat SOS-Kinderdorf Österreich außerdem ein Markenprüfverfahren angestoßen. 

 

Update 31.5.2023

SOS-Kinderdorf International arbeitet seit mehreren Monaten daran, eine klare Faktenlage rund um diese Situation in Russland zu schaffen. Als Gründungsland und weltweiter Markeninhaber hat SOS-Kinderdorf Österreich außerdem ein Markenprüfverfahren eingeleitet und sich mit konkreten Fragen rund um die Umstände an SOS-Kinderdorf Russland gewandt. 

Der russische SOS-Kinderdorf-Verein konnte bisher nicht nachweisen, dass alle kinderrechtlichen und humanitären Standards eingehalten wurden. Der Senat, das oberste Aufsichtsorgan von SOS-Kinderdorf International, hat den russischen Verein deshalb im Mai 2023 suspendiert.