NAHOST-KONFLIKT

Kritische Lage im Libanon: SOS Kinderdorf erneut notverlegt

Nach der jüngsten Eskalation, insbesondere nach dem Luftangriff auf Beirut und Bombeneinschlägen an verschiedenen Orten wurde das SOS Kinderdorf Ksarnaba aus Sicherheitsgründen in den Norden notverlegt.

Die interimistische Nationaldirektorin Ghada Hachem erklärt: "Die Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen. Unsere größte Sorge gilt immer in erster Linie der Sicherheit der Kinder, ihrer Betreuer*innen und unserer Mitarbeiter*innen. Im SOS-Kinderdorf in Ksarnaba konnten wir diese nicht mehr gewährleisten. Ein Verbleib in der Region hätte auch die psychische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen massiv beeinträchtigt."

Ksarnaba liegt in der sogenannten roten Zone, in der Nähe möglicher militärischer Ziele. Sie fügte hinzu: "Wir tun weiterhin alles, um die Sicherheit der Kinder zu jeder Zeit und unter allen Umständen zu gewährleisten. Jedes Mal, wenn wir die Angst in den Augen der Kinder sehen, wenn in der Nähe ein Luftangriff passiert, oder sie schlimme Neuigkeiten hören müssen, geben wir unser Bestes, sie durch diese Ausnahmesituation zu begleiten."

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Ankunft in der neuen Heimat

Kinder und Familien leiden in Krisensituationen und Krisengebieten am meisten. Sie erleben Dinge, die kein Kind erleben sollte. So auch Maya, ein 12-jähriges Mädchen, das sich folgendermaßen äußerte: "Wir hörten immer wieder die Bombeneinschläge, die uns wirklich Angst einjagten." Fattoum, eine Betreuerin von vier Kindern, sagt: "Wir wissen, dass es für uns alle eine schwere Zeit ist, aber zumindest wissen wir, dass wir hier in dem Dorf nun alle sicher sind. Angesichts der Eskalation der Situation ist es für uns alle besser, hier zu bleiben und zu sehen, wie sich die Dinge entwickeln." Die Kinder konnten einige ihrer Lieblingssachen mitnehmen. Manessa nahm zum Beispiel ihre zwei kleinen Kätzchen mit und sagt: “Sie sind so klein und können nicht auf sich selbst aufpassen. Ich werde für sie da sein.” Ziad hingegen nahm seinen Lieblingsstoffbären mit, während Leen ihre Lieblingskleider einpackte. Diese Lieblingsstücke können den Kindern zumindest ein stückweit Normalität in diesen Krisenzeiten zurückgeben.

 

  • "SOS-Kinderdorf wird sich weiterhin dafür einsetzen, allen Kindern in dem Nahost-Konflikt in diesen schwierigen Zeiten die notwendige Unterstützung und Betreuung zukommen zu lassen."

Gerade in krisengeprägten Regionen sind Kinder, vor allem ohne elterliche Fürsorge, akut gefährdet. Wir werden auch in der derzeitigen Situation unsere Arbeit fortsetzen und uns weiterhin um Kinder und Familien kümmern. Spenden aus Österreich sind nun dringend notwendig, um während des Nahost-Konflikts die erforderlichen humanitären Hilfen leisten zu können. Wir sind über jede Unterstützung dankbar", so Nora Deinhammer, Geschäftsführerin SOS-Kinderdorf.

Gaza: Evakuierte Kinder aus Rafah erneut in Gefahr

 

  • Ebenfalls bedrohlich ist die Situation für 33 Kinder sowie Mitarbeiter und ihre Familien in Gaza.

    Dort war das SOS-Kinderdorf Rafah aufgrund von massiven Gefechten und akuter Lebensgefahr bereits Ende Mai evakuiert worden. In Khan Younis hatte die Hilfsorganisation ein provisorisches Lager errichtet. Nun hat die israelische Armee eine Evakuierungsorder für Teile von Khan Younis herausgegeben. Der Standort der SOS-Kinderdörfer ist nur 2 Kilometer entfernt. Ghada Hirzallah, Leiterin der SOS-Kinderdörfer in Palästina, sagt: "Die Situation ist volatil und unberechenbar. Wir tun alles, um das Leben der Kinder und Betreuer zu schützen und ihr Zusammenbleiben zu sichern. Wir sind gezwungen, die Lage Tag für Tag neu zu bewerten."

 

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Ob in Gaza, Libanon, im Sudan oder der Ukraine – wir sind in 136 Ländern aktiv und können ausgehend von unseren SOS-Kinderdörfern schnell und zielgerichtet Nothilfe für Kinder und Familien leisten. Bitte unterstützen Sie unsere Nothilfe-Maßnahmen  im Nahost-Konkflikt mit einer Spende.

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