Kevin

Alles Gute zum Namenstag

Der 03. und der 06.06. ist der Namenstag von Kevin. Traurige Tatsache ist, dass Kinder, mit bestimmten Vornamen, Vorurteilen ausgesetzt sind.

Aktualisiert am 21.08.2025

 

Vom Kinderstar zum Problemkind

Kevin alias Macaulay Culkin – der große Kinderstar! Gut 15 Jahre später war der Höhenflug vorbei. Während es im Leben des Darstellers aus Kevin – Allein zu Haus bestimmt andere Ursachen für Höhen und Tiefen gab, als der Name seiner Figur, erleben "echte" Kevins durchaus Schwierigkeiten alleine aufgrund ihres Namens.

Warum das so ist, darauf können Soziolog*innen und Sprachwissenschaftler*innen bisher noch keine aussagekräftige Antwort liefern. Namen haben schon immer ihre Dynamiken in der Gesellschaft gehabt. Niemand kann ganz genau sagen warum.

Die Frage, ob Eltern aus sozial benachteiligten Umfeldern bevorzugt dazu tendieren, ihren Kindern ungewöhnliche oder anglo-amerikanische Vornamen zu geben, wird unter Soziolog*innen kontrovers diskutiert. Nur durch das ständige Aufgreifen des Negativ-Images wird das Ganze immer wieder verstärkt.

Dass Vornamen als Schimpfwörter und Synonym benutzt werden, ist jedoch nichts Neues. Davon können all die Uschis, Horsts und Detlefs ein Lied singen.
 

Diagnose "Kevin"?

Egal ob Kevin, Justin, Chantal - oft stehen sie als Synonym für bildungsferne Problemkinder. Eine deutsche Studie belegt sogar, dass Vornamen Auswirkung auf die Bildungschancen von Kindern haben und Namen wie Charlotte, Sophie, Lukas freundlicher und leistungsstärker auf Lehrkräfte wirken.

Auch unter Partnersuchenden steht's nicht leicht um Kevins. Eine Umfrage enthüllt, dass der Name Kevin selbst bei Nutzerinnen der Flirt-App Tinder am schlechtesten ankommt. Kevin? Nein danke!

Wie willkührlich dieses Urteil sein kann, zeigt sich, wenn man einen Blick nach Frankreich wirft. Dort stellt man sich unter "Chantal" eher eine ältere, gut betuchte Dame vor als ein junges Mädchen aus schwierigen Verhältnissen.
 

Wie geht es dir, Kevin?

Kevin Sandner, glücklich liiert, erfolgreich studiert, Berufsstart bei SOS-Kinderdorf in Graz, heute erfolgreicher Mitarbeiter im IT Bereich, im Krankenhaus bei den Barmherzigen Brüdern.

 

Kevin Sandner erzählt uns:

Erstmalig wurde ich in der Volksschule mit meinem 'negativen' Namen konfrontiert. Meine Volksschullehrerin hat meinen Eltern erzählt, dass es Lehrkräfte gibt, die Kinder durchaus wegen ihres Namens bereits vorab verurteilen. Meine Lehrerin hat mich allerdings keineswegs verurteilt, ich bin sogar einer ihrer Lieblingsschüler gewesen, obwohl ich doch mit Sicherheit nicht der Bravste war.

Ich werde sehr oft in sozialen Medien bei Kevin-Witzen markiert. Der Grund warum ich Kevin heiße ist ein Film Kevin – Allein zu Haus. Der Film war zu meiner Geburtszeit (1994) sehr beliebt und meine Eltern gaben mir daher diesen Namen. Ich denke, dass es vielen Eltern zu dieser Zeit so ergangen ist, weil ich nämlich sehr viele Kevins in meinem Alter kenne!

Ob ich meinen Namen ändern würde? Niemals! Auch nicht, wenn ich es könnte!

Ich würde sagen, einfach nicht auf einen Namen beschränken lassen und zeigen, dass die Diagnose "Kevin" vielleicht sogar eine ganz Positive ist.


 

SOS-Kinderdorf appelliert an gleiche Chancen für alle Kinder. Egal wie sie heißen.

Vornamen dürfen nicht Stereotyp für ein "Problemkind" sein. Eltern überlegen monatelang, wie sie ihren kleinen Nestling nennen wollen. Einige entscheiden sich für traditionelle Namen, andere für Namen von Menschen, die ihnen in Filmen, Serien oder Büchern ans Herz gewachsen sind oder Modenamen, die im Laufe einer Generation das Stimmungsbarometer erobern. Ob Finn, Mandy oder Kevin.

Also. Liebe Kevins, ALLES GUTE ZUM NAMENSTAG!