Evakuierung
– 11.02.25
SOS-Kinderdorf im Osten der Demokratischen Republik evakuiert
Alle Kinder und Mitarbeitenden sind in Sicherheit gebracht worden
Die Sicherheitslage im Osten der Demokratischen Republik Kongo bleibt kritisch und bedroht die Sicherheit der Bevölkerung. Die Rebellengruppe M23 ist auf Bukavu vorgerückt und hat nun Katana erreicht, nur 25 km vom Flughafen der Stadt entfernt. Dies hat bei den Einwohnern Angst ausgelöst und einige dazu veranlasst, in Erwartung eines Angriffs zu fliehen.
Am 8. Februar riefen die afrikanischen Länder des Ostens und des Südens während eines Gipfeltreffens in Tansania zu einem sofortigen Waffenstillstand auf, der innerhalb von fünf Tagen wirksam werden soll. Die Lage ist jedoch weiterhin instabil.
Armand Tchoffouo, Nationaler Direktor SOS-Kinderdorf in der Demokratischen Republik Kongo, äußerte sich besorgt über die Situation: „Bisher haben die M23-Rebellen keine Zivilisten angegriffen, aber in Goma haben sie schwere Waffen eingesetzt, und die Zahl der Todesopfer ist nach Angaben der UNO auf fast 3.000 angestiegen. Wenn die kongolesischen Behörden beschließen, die Stadt Bukavu zu verteidigen, ist mit einer Konfrontation zu rechnen, die wie in Goma schwerwiegende Folgen für die örtliche Bevölkerung haben könnte.“
SOS-Kinderdorf in Bukavu evakuiert
Das SOS-Kinderdorf in Bukavu liegt auf einem Hügel, einem strategischen Punkt in der Stadt, und ist somit einem hohen Risiko der Besetzung durch Militär oder Rebellen ausgesetzt. Um die Sicherheit der Kinder, Familien und Mitarbeiter zu gewährleisten, wurde eine präventive Evakuierung beschlossen.
Am Freitag, dem 7. Februar, überquerte eine erste Gruppe von 44 Personen, darunter 26 Kinder, 2 Babys, Betreuer*innen und Psychologinnen sicher die Grenze nach Ruanda. Eine weitere Gruppe ist auf dem Weg nach Burundi, wo sie von unseren Kolleg*innen vor Ort betreut werden. Alle Evakuierten werden nach Burundi transportiert, wo sie von lokalen Teams empfangen und betreut werden.
„Auch wenn die erfolgreiche Evakuierung eine Erleichterung ist, darf sie uns nicht die kritische Lage der eine Million Einwohner von Bukavu, insbesondere der Kinder, vergessen lassen. Wir sind nach wie vor zutiefst besorgt über ihre Notlage und bekräftigen unser Engagement, uns für ihre Sicherheit und ihr Wohlergehen einzusetzen“, so Armand Tchoffouo.
Über SOS-Kinderdorf in der Demokratischen Republik Kongo
SOS-Kinderdorf ist in der Demokratischen Republik Kongo seit Anfang der 1990er Jahre in Bukavu, Uvira und Kinshasa, tätig, um Kinder und Familien in schwierigen Situationen zu unterstützen. Derzeit unterstützt die Nationale Vereinigung 360 Familien mit dem Familienstärkungsprogramm und 146 Kinder und Jugendliche durch alternative Betreuungen.
Kinder sind in Konfliktgebieten verletzlicher als je zuvor, ihre Zukunft in Trümmern. Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie rettende Hilfsmaßnahmen.