Zuflucht bei SOS-Kinderdorf
– 17.06.24
Kinder und Familien aus Charkiw in die Westukraine evakuiert
Eskalierende Gewalt und Dauerbeschuss: SOS-Kinderdorf in der Ukraine unterstützte die Evakuierung von Kindern, Jugendlichen und Pflegefamilien aus Charkiw und stellt ihnen nun Unterkünfte im Westen der Ukraine zur Verfügung. Mindestens drei Monate werden die Familien dort betreut.
Seit dem Beginn der jüngsten Offensive Russlands hat sich die Lage in der ukrainischen Stadt Charkiw und den umliegenden Gebieten dramatisch verschlechtert. Schwere Bombardierungen haben erneut zahlreiche Tote und Verletzte gefordert, darunter Frauen und Kinder. Die ukrainische Regierung veranlasste eine Evakuierung von Menschen in sicherere Gebiete und bat ukrainische und internationale NGOs sowie humanitäre Organisationen um Unterstützung, um die gefährdeten Zivilist*innen vorübergehend unterzubringen.
„Meine Kinder können wieder schlafen“
50 Kinder und 25 Pflegeeltern konnten Ende Mai sicher in eine geschützte Region im Westen der Ukraine gebracht werden. Dort wurden sie von Mitarbeitenden von SOS-Kinderdorf sowie von Vertreter*innen sozialer Dienste und nichtstaatlicher Organisationen herzlich empfangen. Die Familien werden in Unterkünften von SOS-Kinderdorf untergebracht und erhalten dringend benötigte psychosoziale Unterstützung. Eine weitere Gruppe gefährdeter Familien, 16 Eltern und 31 Kinder, wurde Anfang Juni in der Region Wolhynien untergebracht. Die Gesamtzahl der unterstützten Personen ist somit auf 122 gestiegen.
Zu den evakuierten Familien gehören auch Tatiana* und ihre beiden Kinder. „Ich kann es noch gar nicht glauben: Meine Kinder können wieder schlafen. Es gibt keinen Alarm, der uns nachts aufschreckt, keine Geräusche von Drohnen und wir müssen nicht permanent auf dem 'Radar' die Richtung der Raketen verfolgen. Es fühlt sich fast wie ein normales Leben an. Es ist in diesen Zeiten schwer, positiv zu bleiben, aber was SOS-Kinderdorf für meine Kinder getan hat, ist ein echtes Märchen,“ beschreibt Tatiana ihre Erleichterung. Mindestens für die nächsten drei Monate werden die Familien von SOS-Kinderdorf betreut und gestärkt. In der Zwischenzeit arbeiten lokale Behörden daran, langfristige Unterkünfte für sie zu finden.
Es gibt keinen Alarm, der uns nachts aufschreckt. Es fühlt sich fast wie ein normales Leben an.