GEMEINSAM. NEU. BAUEN

Projekt- und Baustart: Für junge Mädchen in schwierigen Lebenssituationen

Nach langer Konzeptarbeit und mit großen pädagogischen Erfahrungsschatz, sowie beherzter Unterstützung vieler Unternehmenspartner*innen und SOS-Kinderdorffreund*innen können wir nun loslegen: Ein NEUBAU für eine SOS-Kinderdorf Wohngruppe für junge Mädchen mit Therapiebedarf.

„Es sind oft sehr traurige Geschichten, die Kinder und junge Menschen mitbringen, wenn sie zu uns ins SOS-Kinderdorf kommen. Umso mehr benötigen sie einen Ort, an dem sie sich sicher, verstanden und geborgen fühlen. Ein Ort, wo sie Kind sein dürfen und in einem gesunden Umfeld groß werden können“, so Birgitta Thurner, SOS-Kinderdorfleiterin Steiermark beim gemeinsamen Kick off vor Ort in Graz-Strassgang.

Das alte Mehrfamilienhaus ist in schlechtem Zustand und muss abgerissen werden. Mit Hammer und Helm haben sich die jungen Bewohnerinnen von ihrem bisherigen Zuhause verabschiedet. Ende 2025 soll das neue und nachhaltig konzipierte Zuhause mit Grünen Dach und Holzböden fertiggestellt sein und Platz für 11 junge Bewohnerinnen bieten.

In der neuen Wohngemeinschaft profitieren die jungen Mädchen von einer stabilen und verlässlichen Umgebung mit langjähriger Expertise rund um Pädagogik, Therapie und Lebensstütze. „Durch den Neubau haben wir die besondere Möglichkeit, gestalterisch Einfluss zu nehmen, auf die Wohn- und Lebensbedürfnisse der Kinder und Jugendlichen. Denn wir wissen; zu einem geborgenen Wohnumfeld gehört gut durchdachte Raumeinteilung, eine liebevolle Einrichtung mit nachhaltigen Materialien. Hier können wir wertvolle Begegnungszonen schaffen, niederschwelligen Zugang zu Therapie, sowie sichere Rückzugsorte. Einen Rahmen, der sich positiv auf das Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen auswirkt. Das ist das Allerwichtigste“, Birgitta Thurner, SOS-Kinderdorfleiterin Steiermark.

 

Therapiebedarf steigt

Die psychischen Belastungen junger Menschen haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Bei Rat auf Draht werden wöchentlich durchschnittlich 40 Beratungen zu psychischen Erkrankungen geführt – um zwei Drittel mehr als noch vor vier Jahren. Die hohe Nachfrage nach Krisenwohnplätzen, diversen Betreuungsmöglichkeiten und Therapieplätzen bricht nicht ab. SOS-Kinderdorf reagiert auf diese Entwicklungen mit vielfältigen Betreuungsformen und dem Ausbau von Plätzen.

 

Ohne SOS-Kinderdorf hätten wir das nicht geschafft

Mit dabei, beim Projektstart waren auch Michelle und Vanessa. Auch für sie war die Wohngemeinschaft von SOS-Kinderdorf ein vorübergehendes Zuhause. Heute stehen sie zufrieden und erfolgreich mitten im Leben, beruflich und privat Sie sind ein letztes Mal durch die alt vertrauten Räume spaziert, während viele Erinnerungen hochkamen:

Hier haben wir viel gelacht und viel geweint. Vor allem haben wir hier viel fürs Leben gelernt. Ohne den starken Rückhalt von unseren Betreuern von SOS-Kinderdorf, die uns immer bestärkt und unterstützt haben, an uns geglaubt haben, wären wir heute nicht da, wo wir heute sind. Es ist toll, dass hier alles neu gebaut und heutigen Bedürfnisse angepasst wird. Jedes Kind muss eine Chance bekommen. So wie wir.

Michelle und Vanessa

 

Süßer Naschgarten und eine vierbeinige Fee

SOS-Kinderdorfleiterin Birgitta Thurner übergab der Mädchen WG die ersten Pflanzen für einen künftigen Naschgarten. Mit dabei war auch FEE, einer von zwei Therapiehunden, die den Mädchen schon längst ans Herz gewachsen sind.

 

 

Wertvolle Zusammenarbeit zwischen SOS-Kinderdorf und Stadt Graz

„Unabhängig von der Immobilie oder dem Haus, in welchem SOS-Kinderdorf seine Arbeit macht, ich spüre vor allem das alle hier sehr mit dem Herzen dabei sind und das ist das Wichtigste“, so Eva Derler, Gemeinderätin Stadt Graz. Neben der wertvollen Zusammenarbeit mit SOS-Kinderdorf betont sie nochmal, wie wichtig es ist, in Lebenskrisen nicht allein dazustehen. „Es ist das Schlimmste, was einem jungen Mädchen passieren kann, wenn es in einer Lebenskrise hängt und keine Familie hat. Hier, im SOS-Kinderdorf wird jeder Mensch liebevoll aufgefangen und in einem familiären Rahmen unterstützt.“ Als Hebamme von Beruf freut sich Eva Derler ganz besonders, dass der alte Birnenbaum auf Wunsch der Mädchen trotz Großbaustelle und Neubau stehen bleiben wird. „Das erinnert mich an die Tradition, dass ein Birnenbaum für die Ankunft eines Mädchens gepflanzt wird, so, wie bei Buben der Apfelbaum. Ich wünsche den jungen Bewohnerinnen von ganzem Herzen alles erdenklich Gute für ihren Lebensweg.“

 

Große Unterstützung und die Bitte um weitere Spenden

Viele Unternehmen und Privatpersonen konnten bereits im Vorfeld für das Projekt begeistert werden. Für eine besonders großzügige Spende und viel Engagement möchte sich SOS-Kinderdorf bei Energie Steiermark und der Apothekenkammer bedanken.

„Die Energie Steiermark unterstützt SOS-Kinderdorf bereits seit dem Jahr 1962, als die ersten Familienhäuser in Stübing gebaut wurden, deshalb war es für uns nur selbstverständlich auch dieses Projekt mit einer großzügigen Spende zu unterstützen. SOS-Kinderdorf mit allen Mitarbeiterinnen, freiwilligen und ehrenamtlichen Helferinnen haben verstanden, dass unsere Gesellschaft nur auf Basis von Menschlichkeit und Loyalität funktioniert. Sie geben Kindern und Jugendlichen in Notlagen genau das, was sie brauchen: Verständnis, Hoffnung und Freundschaft. Soziale Verantwortung ist auch für die Energie Steiermark ein zentraler Bereich der Unternehmensphilosophie. Deshalb ist es uns eine Ehre so essenzielle Organisationen weiterhin bei kleineren und größeren Projekten zu unterstützen,“ so ​Geschäftsführer Josef Landschützer & Vorstandsduo Christian Purrer und Martin Graf, Energie Steiermark

„Die Unterstützung des SOS-Kinderdorfs hat für die Apotheken schon Tradition. Ein neues Zuhause für Mädchen in Not und damit ein liebevolles Zuhause für diese jungen Menschen. Unsere Buttons Aktion sind ein kleiner Baustein für ein großes Projekt,“ betont ​Alexandra Fuchsbichler, Präsidentin Apothekerkammer.