SOS-Kinderdorf Oroshaza
SOS-Kinderdorf ist seit 1986 im Südosten Ungarns tätig. Über fast 30 Jahre hinweg haben wir Kinder in Battonya unterstützt. 2015 sind wir nach Oroshaza übersiedelt, eine größere Stadt in der die Kinder eine breitere Auswahl an Schulen, Ausbildungszentren und außerschulischen Aktivitäten haben.
Die Stadt Oroshaza ist ein Industriezentrum in einer ansonsten benachteiligten Region
Oroshaza befindet sich im Südosten Ungarns, die Einwohnerzahl beträgt rund 29.000 Menschen (Stand 2013). Viele haben beschlossen, von dort wegzuziehen, ins Ausland oder in andere ungarische Städte, in denen es mehr Arbeitsmöglichkeiten gibt.
Die Arbeitslosenrate ist höher als in anderen Regionen des Landes. In ländlichen Gebieten ist sie besonders hoch. Die meisten Menschen leben von der Landwirtschaft, die Stadt Oroshaza hat sich allerdings zu einem Industriezentrum entwickelt. Es gibt dort Glasfabriken und Betriebe, die landwirtschaftliche Maschinen bauen.
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Gefährdete Kinder
Viele Familien leiden unter den Auswirkungen von Arbeitslosigkeit und Armut. Für eine steigende Anzahl von Eltern gestaltet es sich schwierig, für ihre Kinder zu sorgen. Mehr als 7.300 Kinder sind Schätzungen zufolge gefährdet (Stand 2012). Trotz bester Bemühungen seitens der Regierung, fehlt es an Unterstützung für gefährdete Familien und häufig müssen die Kinder ihre Familien verlassen.
Rund 140 Kinder werden jährlich in die Betreuung aufgenommen und die Zahl ist im Steigen begriffen. Früher wären diese Kinder in unpersönlichen Einrichtungen untergebracht worden. Heutzutage kommen die meisten in Pflegefamilien. Es gibt aber noch Familien, die für ihre Kinder sorgen können und einige Kinder haben vielfältige Bedürfnisse, denen einzelne Familien nicht gerecht werden können.
Die Anzahl jener Kinder, die die Schule abbrechen, ist ziemlich hoch, insbesondere in den gefährdeten Familien. Es gibt auch viele Kinder mit besonderen Bedürfnissen und die Schulen sind häufig nicht in der Lage, die Unterstützung zu geben, die sie benötigen.
Unterstützungsangebote für gefährdete Familien und Kinder
Seitdem SOS-Kinderdorf seine Tätigkeit aufgenommen hat, hat Ungarn viele Veränderungen durchlebt. Wir haben unsere Aktivitäten angepasst, um den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden. In Zeiten wirtschaftlicher Krisen und Kürzungen im Wohlfahrtssystem war unsere Arbeit mit gefährdeten Kindern und jungen Erwachsenen, die die elterliche Betreuung verloren hatten, außerordentlich wichtig.
Wir arbeiten eng mit Experten und Organisationen vor Ort zusammen. Wir bilden starke Partnerschaften, damit bedürftige Familien die Unterstützung erhalten, die sie benötigen. Wir unterstützen auch Jugendliche und junge Mütter, die in Betreuung sind.
Aufgrund der schwierigen Situation, in der sich viele Familien in Battonya befinden, werden wir unser Familienstärkungsprogramm an unserem ehemaligen Standort fortsetzen.
Unsere Arbeit in Oroshaza
Betreuung in Familien: Kinder, die nicht bei ihren Eltern bleiben können, finden in Familien ein liebevolles Zuhause. Einige Kinder leben in SOS-Pflegefamilien. Die Familien wurden von SOS-Kinderdorf ausgewählt und ausgebildet, um sicherzustellen, dass die Kinder nach den höchsten Standards von SOS-Kinderdorf betreut werden. Somit erhalten die Familien kontinuierlich soziale und emotionale Unterstützung von uns.
Die Familien sind vollständig in der Gemeinde integriert. Die Kinder besuchen die nahegelegenen Kindergärten und Schulen und nehmen an den Aktivitäten vor Ort teil. Wir arbeiten mit den lokalen Schulen und Sportvereinen zusammen, damit die Kinder eine gute Bildung erhalten und ihre Freizeit genießen können.
Unterstützung junger Menschen: Die hohe Arbeitslosenrate und der Mangel an erschwinglichen Wohnungen erschweren den jungen Menschen ihren Weg in die Selbständigkeit. Das SOS-Jugendprogramm, das sich in Szeged befindet, ermöglicht jungen Menschen Weiterbildung und unterstützt sie, bis sie Arbeit gefunden haben.