SOS-Kinderdorf in Nordzypern
Zypern, die drittgrößte Insel im Mittelmeer, beherbergt 1,2 Millionen Menschen. Das Land ist zweigeteilt: Die südliche Republik Zypern bleibt unter der zypriotischen Regierung, die mit Griechenland assoziiert ist, und umfasst 59% der Insel, während die Türkische Republik Nordzypern 36% der Insel ausmacht. Der Norden wird nur von der Türkei anerkannt, und die in Nordzypern lebenden Menschen spüren die langjährigen politischen Auseinandersetzungen.
Seit 1993 unterstützt SOS-Kinderdorf in Nordzypern Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen, oder Gefahr laufen, diese zu verlieren.
Gefährdete Kinder
Kinderarmut
Fast 14% der Zypriot*innen sind von Armut bedroht - Kinder jedoch unverhältnismäßig stark: 19% der unter 18-Jährigen sind armutsgefährdet. Das Armutsrisiko ist höher für Haushalte, die von Alleinerziehenden geführt werden (21%) oder in denen die Eltern nicht erwerbstätig sind (36%). Etwa 9% der Kinder sind von schwerer materieller Entbehrung betroffen. Bei Kindern, die in Armut geboren werden, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie mit einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen konfrontiert und sozial ausgegrenzt werden.
Bildung
Die Arbeitslosenquote in Zypern ist aufgrund finanzieller und politischer Probleme im Land relativ hoch und liegt bei fast 9%. Junge Menschen sind mit einer Quote von fast 12% überproportional stark von Arbeitslosigkeit betroffen. Jugendliche, die keine Arbeit haben, fühlen sich weniger wohl und sind stärker sozial isoliert. Außerdem fehlt es ihnen an Möglichkeiten, Fähigkeiten zu erwerben und zu verbessern. Das schränkt ihre derzeitigen und künftigen Beschäftigungsaussichten ein.
Migrant*innen
Zypern nimmt jedes Jahr Tausende von Migrant*innen auf, und die Asylbewerber*innen machen inzwischen 5% der Bevölkerung des Inselstaates aus. Die überfüllten Lebensbedingungen in den Flüchtlingslagern führen dazu, dass sich Minderjährige oft ein Bett teilen oder auf dem Boden schlafen müssen. Viele Kinder, die in Zypern ankommen, sind unbegleitet oder von ihren Familien getrennt und leben in erbärmlichen und unhygienischen Verhältnissen. Viele haben Gewalt und traumatische Ereignisse erlebt.
Zusammen können wir etwas für die Kinder in Nordzypern verändern