SOS-Kinderdorf Skopje

Das SOS-Kinderdorf Skopje bietet seit 2002 Kindern ohne elterliche Fürsorge ein liebevolles Zuhause. Seit Beginn unserer Tätigkeit sind unsere Angebote erweitert und an die veränderte soziale und wirtschaftliche Situation in der Region angepasst worden.

Zahlreiche Familien leben nach wie vor in Armut

Kinder aus dem Familienstärkungsprogramm bekommen Unterstützung, sodass sie in die Schule gehen können (Foto: K. Ilievska).
Kinder aus dem Familienstärkungsprogramm bekommen Unterstützung, sodass sie in die Schule gehen können (Foto: K. Ilievska).

Skopje ist die Hauptstadt der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien und liegt im Norden des Landes unweit der Grenze zum Kosovo. Skopje wurde 1991 zur Hauptstadt erklärt und hat sich zum politischen und wirtschaftlichen Zentrum des Landes entwickelt. Die Mazedonier bilden die Mehrheit der heterogenen Bevölkerung. Zu den größten Minderheiten zählen Albaner und Roma.

Mazedonien gehört nach wie vor zu den ärmsten Ländern Europas. In der Hauptstadt ist der Lebensstandard zwar höher als in anderen Landesteilen, aber der Wohlstand ist zunehmend ungleich verteilt, und in vielen Stadtteilen sind die Arbeitslosen- und Armutsraten sehr hoch. Zahlreiche Familien leben in menschenunwürdigen Behausungen und haben nur begrenzten Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung. Die Kinder in den Elendsvierteln wachsen häufig schutzlos auf und sind daher anfällig für Ausbeutung, beispielsweise durch Verbrecherbanden oder Menschenhändler.

Familien aus ethnischen Minderheiten, besonders Roma, stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit in Skopje. Zahlreiche Roma-Familien und ihre Kinder leben in Armut. Aufgrund des mangelnden Zugangs zu Bildung haben sie ohne eine besondere Unterstützung kaum Chancen, den Armutszyklus zu durchbrechen. Ihre Situation wird durch Rassenvorurteile und soziale Ausgrenzung von Seiten der mazedonischen Gesellschaft zusätzlich verschärft.

Bedarf an Unterstützung für notleidende Familien

Die Angebote von SOS-Kinderdorf richten sich nach den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung. So wurde beispielsweise ein SOS-Sozialzentrum in Shuto Orizari errichtet. Hier leben zahlreiche Familien in Not. In diesem Bezirk ist auch die größte Roma-Gemeinde Mazedoniens ansässig. Ebenfalls besorgniserregend ist die große Zahl der Kinder, die in staatlichen Heimen untergebracht sind. Wir setzen uns verstärkt dafür ein, Familien zu unterstützen und sie vor der Zerrüttung zu bewahren, und bieten Kindern ohne elterliche Fürsorge eine familiennahe Betreuung.

Unsere Arbeit in Skopje

Kinder in unserer Obhut wachsen zusammen mit ihren Brüdern und Schwestern in stabilen Familien auf.  (Foto: SOS-Archiv)
Kinder in unserer Obhut wachsen zusammen mit ihren Brüdern und Schwestern in stabilen Familien auf. (Foto: SOS-Archiv)

SOS-Kinderdorf arbeitet eng mit der lokalen Bevölkerung zusammen. In den beiden ärmsten Bezirken der Hauptstadt sorgen wir im Rahmen der Familienstärkungsprogramme in Abstimmung mit den örtlichen Behörden dafür, dass Kinder Zugang zu Nahrung, Bildung und medizinischer Versorgung erhalten.

Notleidende Familien bekommen materielle Hilfe in Form von Hygieneartikeln, Nahrung und Medikamenten, und wir setzen uns für die Verbesserung ihrer Wohnsituation ein. Eltern können darüber hinaus Rechtsauskünfte, Beratungen und psychologischen Beistand, Unterstützung beim Ausbau ihrer pädagogischen Kompetenzen und Hilfe bei der Suche nach Arbeit in Anspruch nehmen.

Kinder, die nicht länger bei ihren Familien bleiben können, finden in zwölf SOS-Familien ein liebevolles Zuhause und werden von SOS-Müttern in einem stabilen und fürsorglichen Umfeld betreut. Die Kinder besuchen gemeinsam mit den Kindern aus der Nachbarschaft die nahegelegenen Schulen und sind daher vollständig in ihr Umfeld integriert. Im SOS-Kinderdorf gibt es einen großen Spielplatz, auf dem Kinder aus den SOS-Familien und der umliegenden Gemeinde miteinander spielen und ihre Freizeit verbringen können. Die Kinder in unserer Obhut erhalten bedarfsgerechte Unterstützung, sei es Nachhilfeunterricht oder eine therapeutische Behandlung. In der Gemeinde werden Freizeitaktivitäten organisiert, und viele Kinder aus der Nachbarschaft besuchen unsere Veranstaltungen im Kinderdorf.

Junge Menschen, die ihren SOS-Familien entwachsen, können in betreute Wohngemeinschaften ziehen, während sie eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren. Aufgrund der wirtschaftlichen und sozialen Not in Mazedonien ist es für junge Menschen sehr schwierig, ihre Zukunft zu sichern. Unser SOS-Jugendprogramm hilft ihnen beim Übergang ins Erwachsenenleben. Mit der Unterstützung qualifizierter Fachkräfte lernen sie Verantwortung zu übernehmen und eigene Entscheidungen zu treffen.