SOS-Kinderdörfer in Thailand
Das Königreich Thailand, früher bekannt als Siam, liegt in Südostasien und hat etwa 70 Millionen Einwohner*innen, wovon 11 Millionen in der Hauptstadt Bangkok leben. Es ist die zweitgrößte Volkswirtschaft Südostasiens und stützt sich hauptsächlich auf den Export von Maschinen und Chemikalien. Thailand ist auch eines der meistbesuchten Länder der Welt: 38 Millionen Tourist*innen reisen jedes Jahr durch das Land, um die schöne Natur und das köstliche Essen zu genießen. Allerdings ist es auch von politischen Konflikten geprägt und eines der ungleichsten Länder der Welt, was die Einkommensunterschiede zwischen den Provinzen betrifft.
Seit 1974 unterstützt SOS-Kinderdorf in Thailand Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen, oder Gefahr laufen, diese zu verlieren.
Gefährdete Kinder
Sexuelle Ausbeutung
Etwa 33% aller Opfer des Menschenhandels weltweit sind Kinder. Davon werden 50% zum Zweck der kommerziellen sexuellen Ausbeutung verschleppt. Auch in Thailand werden immer noch unzählige Kinder zu diesem Zweck gehandelt und entführt. Kinder aus sozial schwachen Verhältnissen sind stärker gefährdet, Opfer von Menschenhändlern zu werden. Der emotionale Schaden, den ein Kind durch Prostitution erleidet, ist tiefgreifend. Es besteht auch ein erhöhtes Risiko von Kinderschwangerschaften und Gewalt.
Weit verbreitete Armut
Etwa 10% der thailändischen Bevölkerung leben in Armut. Von den Kindern selbst leben 21% in mehrdimensionaler Armut. 38% dieser Kinder leben im Nordosten des Landes. Thailand hat eine schnell wachsende Wirtschaft, aber auch eine zunehmende Ungleichheit zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Die obersten 10% besitzen 79% des Reichtums. Das Einkommens- und Konsumniveau ist in den einzelnen Provinzen sehr unterschiedlich, was das Land an die vierte Stelle weltweit mit der größten Einkommensungleichheit bringt.
Gewalt
Im Jahr 2021 haben 75% der Kinder körperliche Gewalt durch Familienmitglieder erfahren. Darüber hinaus waren 40% Opfer psychischer Aggression. Kinder sind nicht nur zu Hause von Gewalt bedroht, sondern auch in der Schule, wo Lehrer*innen gewalttätige Formen der körperlichen Züchtigung anwenden, obwohl dies verboten ist. Die Prävalenz von Gewalt ist eher darauf zurückzuführen, dass sie als Erziehungsmittel gesellschaftlich akzeptiert ist: 58% der Eltern und Betreuer*innen glauben, dass körperliche Züchtigung in der Erziehung notwendig ist.
Zusammen können wir etwas für die Kinder in Thailand verändern