SOS-Kinderdörfer im Libanon
Die Republik Libanon ist ein Land in Westasien in der Levante-Region des Nahen Ostens mit rund 6,8 Millionen Einwohner*innen, von denen 2,4 Millionen in der Hauptstadt Beirut leben. Aufgrund seiner geografischen Lage war der Libanon häufig von den Konflikten im Nahen Osten betroffen und beherbergt einen der weltweit größten Anteile an Flüchtlingen, vor allem aus Palästina und Syrien, die mit einer unverhältnismäßig hohen Armutsquote konfrontiert sind. Fast 90% der Menschen im Libanon leben in städtischen Gebieten, die restlichen 10% leben in ländlichen Dörfern.
Seit 1969 unterstützt SOS-Kinderdorf im Libanon Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen, oder Gefahr laufen, diese zu verlieren.
Gefährdete Kinder
Weit verbreitete Armut
Die Armutsquote im Libanon hat sich in den letzten Jahren verdoppelt und betrifft inzwischen rund 80% der Bevölkerung, wobei etwa 36% in extremer Armut leben. Angesichts der Inflation und des dramatischen Anstiegs der Preise für Grundgüter sowie der hohen Arbeitslosigkeit verfügt die große Mehrheit der Haushalte nicht über genügend Geld, um das Nötigste zu bezahlen. Das hat zu einem Anstieg der Kinderarmut geführt, und mindestens 23% der Kinder gehen hungrig zu Bett.
Bildung
Kinder im Libanon sind mit verschiedenen Hindernissen beim Zugang zu Bildung konfrontiert. 1 von 10 Kindern wird zur Arbeit geschickt, und 3 von 10 Haushalten müssen ihre Ausgaben für Bildung kürzen. Mindestens 15% der Familien waren gezwungen, die Ausbildung ihrer Kinder zu unterbrechen. Außerdem hat die Zahl der Kinderheiraten zugenommen. Etwa die Hälfte der Flüchtlingskinder geht nicht zur Schule. Noch schlimmer ist, dass etwa 30% der syrischen Flüchtlingskinder noch nie eine Schule besucht haben.
Flüchtlinge
Der Libanon ist nach wie vor das Land mit der höchsten Pro-Kopf-Flüchtlingszahl, die etwa 20% der Gesamtbevölkerung ausmacht. Fast alle Flüchtlinge leben in extremer Armut, erhalten keine humanitäre Hilfe und haben nicht genug Geld, um die zum Überleben notwendigen Lebensmittel zu kaufen. Die Hälfte der Flüchtlinge sind Kinder, und wenn sie in Armut geboren werden, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie mit einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen und mit sozialer Ausgrenzung konfrontiert sind, die ihre Aussichten weiter verschlechtert und zu generationenübergreifender Armut führt.
Zusammen können wir etwas für die Kinder im Libanon verändern