SOS-Kinderdorf Migdal Haemek

SOS-Kinderdorf unterstützt Kinder, Jugendliche und Familien, damit sie sich entfalten können (Foto: SOS-Kinderdorf in Israel).

Migdal Haemek ist eine Stadt im oberen Norden Israels, direkt am See Genezareth. In der Stadt, die im ethnisch vielfältigsten Bezirk Israels liegt, leben rund 28.000 Menschen.Das Zusammenleben der vielen verschiedenen ethnischen Gruppen in einer Stadt führt immer wieder zu angespannten Situationen und diskriminierenden Praktiken. Das gilt insbesondere für die Beduinen, einen nomadischen arabischen Stamm, dessen Mitglieder in Gemeinden in der Nähe von Migdal Haemek leben. Sie leiden unter einer der höchsten Arbeitslosenquoten in Israel, was zu geringeren Chancen auf Wachstum und Gleichberechtigung führt.

Seit 1997 unterstützt SOS-Kinderdorf in Migdal Haemek Kinder, Jugendliche und Familien und setzt sich für ihre Rechte ein.

80%
der Beduinenstämme leben in Armut

Diskriminierung führt zu Armut

Die Beduinen sind nomadische arabische Stämme, die seit Jahrhunderten in den Wüsten Asiens und des Nahen Ostens leben. Heute haben viele die nomadischen Traditionen aufgegeben, um sich auf einen modernen Lebensstil zu konzentrieren und gleichzeitig ihrer traditionellen Kultur treu zu bleiben. Im nördlichen Bezirk, in dem sich Migdal Haemek befindet, leben schätzungs-weise 50.000 Beduin*innen. Einige leben in von der Regierung eingerichteten reinen Beduinendörfern, während andere in nicht anerkannten Dörfern leben, da sie Angst haben, ihre Traditionen aufzugeben. Doch 80 % der Bewohner*innen dieser illegalen Dörfer leben in Armut, haben eine hohe Arbeitslosenquote und nur begrenzten Zugang zur Gesundheitsversorgung. Kinder sind dadurch besonders gefährdet.

37%
der Muslim*innen haben eine diskriminierende Situation erlebt

Verschiedene ethnische Gruppen

Viele Städte in Israel, wie Migdal Haemek, beherbergen eine bunte Mischung aus Juden, Arabern und Minder-heiten, die sich in viele verschiedene ethnische Gruppen unterteilen lassen. Sie alle haben unter-schiedliche Traditionen und Kulturen. Leider führt das auch zu Diskriminierung und Rassismus untereinander. Dazu gehören nicht nur diskriminierende Haltungen im gesellschaftlichen Leben, sondern auch institutionelle Diskriminierung in den Bereichen Beschäftigung, Medien, Einwanderungsrechte, Wohnungswesen und Rechtspolitik. Während 76 % der israelischen Juden den Eindruck haben, dass der Antisemitismus zunimmt, haben 37 % der Muslime in Israel in den letzten 12 Monaten eine diskriminierende Situation erlebt. Rassismus betrifft Kinder und Erwachsene.

Ihre Unterstützung macht einen Unterschied für die Kinder in Migdal Haemek

SOS-Kinderdorf arbeitet mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um ein breites Spektrum an Unterstützung anzubieten, das den örtlichen Gegebenheiten angepasst ist. Wir arbeiten immer im besten Interesse der Kinder, Jugendlichen und Familien.
30
Kinder und Jugendliche
wachsen in unserer Obhut auf
20
Jugendliche
werden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet
Geschwister gehen gemeinsam auf ein Abenteuer. Sie wachsen zusammen auf und knüpfen oft Bindungen, die ein Leben lang halten (Foto: SOS-Kinderdorf in Israel).

Was Ihre Unterstützung in Migdal Haemek bewirkt

Kinder, die nicht bei ihren Familien leben können, werden betreut
Manche Kinder können auch mit zusätzlicher Unterstützung nicht bei ihrer Familie bleiben. Wenn dies der Fall ist, finden sie bei SOS-Kinderdorf ein neues Zuhause. Hier können sie sichere und dauerhafte Beziehungen aufbauen. Alle Kinder, die wir betreuen, haben Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung. Wo immer möglich arbeiten wir eng mit der Herkunftsfamilie zusammen. Wenn Kinder zu ihren Familien zurückkehren können, helfen wir ihnen, sich an diese Veränderung anzupassen.
Jugendliche werden auf ihrem Weg in die Selbst-ständigkeit begleitet
Unser lokales Team arbeitet eng mit den Jugendlichen zusammen, um einen Plan für ihre Zukunft zu entwickeln. Dabei lernen sie selbstbewusst und unabhängig zu werden. Wir unterstützen die Jugendlichen, wenn sie sich auf den Arbeitsmarkt vorbereiten und erhöhen so ihre Berufschancen. Sie können beispielsweise an Workshops und Schulungen teilnehmen, die von SOS-Kinderdorf angeboten werden. Zusätzlich können sie ihre Fähigkeiten durch die Teilnahme an verschiedenen Projekten mit lokalen Mentor*innen und Unternehmen ausbauen.