SOS-Kinderdorfs Unterstützung für Tibetan Children's Village Dharamsala
SOS-Kinderdorf ist seit 1963 in Indien tätig. Unsere Angebote wurden bald auf das ganze Land ausgedehnt und die Arbeit auch in Dharamsala aufgenommen. In Dharamsala arbeiten wir mit Tibetan Children's Villages, einer Organisation, die Menschen aus Tibet, einer autonomen Region Chinas unterstützt. Tibetan Children's Villages ist eine unabhängige Wohltätigkeitsorganisation, die zum Teil durch SOS-Kinderdorf-Patenschaften unterstützt wird.
Der Kampf, über die Runden zu kommen
Tibetan Children's Village Dharamsala liegt etwa 8 km vor den Toren der nordindischen Stadt Dharamsala am Fuße des Dhauladhar, einem Ausläufer des Himalayagebirges.
Dharamsala spielt eine zentrale Rolle für die Tibeter in Indien. Die Stadt ist seit 1959 Residenz des Dalai Lama. Darüber hinaus ist hier die größte tibetische Gemeinde Indiens angesiedelt - mehr als 10 400 Menschen leben in Dharamsala. Viele von ihnen sind in Indien geboren und aufgewachsen. Viele Kinder aus der Autonomen Region Tibet der Volksrepublik China werden von ihren Familien hierher geschickt.
Zahlreiche Touristen aus Indien und aus dem Ausland kommen in die Region, um die religiösen Tempel und Klöster zu besichtigen und das Leben der Tibeter kennenzulernen. Die Mehrheit der lokalen Bevölkerung arbeitet im Dienstleistungssektor. Sie führen Geschäfte und Restaurants oder verkaufen Kunstgegenstände.
Aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit geraten immer mehr Familien in Not. Ältere Menschen, sozial Schwache und kinderreiche Familien sind besonders armutsgefährdet.
Unterstützung für tibetische Kinder
Die Programme in der Region sind in den vergangenen vier Jahrzehnten stetig ausgebaut worden, um die wachsende Zahl der tibetischen Menschen in Indien zu unterstützen. Alle Kinder in der Obhut von Tibetan Children's Villages haben die elterliche Fürsorge verloren.
Tibetan Children's Village in Dharamsala
Tibetan Children's Village Dharamsala wurde gegründet, um die Tibeter in der lokalen Bevölkerung zu unterstützen. Die Organisation leitet eine Kindertagestätte sowie eine Grund- und Sekundarschule und leistet medizinische Versorgung. Aufgrund der großen Zahl tibetischer Kinder haben die tibetischen Kinderdörfer meist wesentlich mehr Bewohner als andere Kinderdörfer.
Kinder ohne elterliche Fürsorge können gemeinsam mit ihren Geschwistern in einer Familie aufwachsen. Angesichts der großen Zahl verwaister und verlassener Kinder können manche Familien aus dreißig oder mehr Mitgliedern bestehen. Damit die Mütter mehr Zeit für die Kinderbetreuung haben, werden alle Mahlzeiten in der Gemeinschaftsküche zubereitet und anschließend an die Familien verteilt. Säuglinge werden im Kleinkinderhaus betreut. In Dharamsala gibt es auch mehrere Jugendhäuser, in denen junge Menschen mit der Unterstützung ausgebildeter Fachkräfte auf ihre Selbständigkeit vorbereitet werden.
Das medizinische Zentrum bietet den Familien und der lokalen Bevölkerung ärztlichen Beistand. Im Berufsbildungszentrum werden zahlreiche Lehrgänge in Kunst und Kunsthandwerk angeboten, damit junge Menschen für ihr Auskommen sorgen können.
Kleine Kinder besuchen den Kindergarten. Ältere Kinder werden in den Grund- und Sekundarstufen der 1984 eröffneten Schule unterrichtet.