SOS-Kinderdörfer in Nicaragua

SOS-Kinderdorf sorgt dafür, dass Kinder die Betreuung, den Schutz und die Beziehungen haben, die sie für eine bestmögliche Entwicklung brauchen (Foto: SOS-Kinderdorf in Nicaragua)

Nicaragua ist das größte Land Mittelamerikas und grenzt im Norden an Honduras, im Osten an die Karibik, im Süden an Costa Rica und im Westen an den Pazifischen Ozean. Die 6.734.000 Einwohner*innen des Landes sind überwiegend Mestizen (Europäer*innen und indigene Amerikaner*innen). Die Hauptstadt und größte Stadt des Landes, Managua, ist auch die zweitgrößte Stadt in Mittelamerika. Nicaragua ist eines der ärmsten Länder Lateinamerikas. Nach Angaben der Vereinten Nationen leben 48 % der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Die geografische Lage macht das Land attraktiv für das organisierte Verbrechen und den Menschenhandel.

Seit 1972 unterstützt SOS-Kinderdorf in NIcaragua Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen, oder Gefahr laufen, diese zu verlieren.

Gefährdete Kinder

Fast ein Drittel der Bevölkerung Nicaraguas sind Kinder unter fünfzehn Jahren. Viele haben ihre Eltern verloren oder sind gefährdet, sie zu verlieren, und müssen daher für sich selbst sorgen. Darüber hinaus haben viele Familien keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen, was das Risiko chronischer Krankheiten erhöht. Da viele Familien unterhalb der Armutsgrenze leben, leiden viele Kinder an Unterernährung.
17%
der Kinder unter 5 Jahren leiden an chronischer Unterernährung

Ernährungsunsicherheit

Nicaragua ist in hohem Maße von der Landwirtschaft abhängig, die für 90 % der Landbevölkerung die Haupteinkommensquelle darstellt. Die Landwirte entlang des zentral-amerikanischen Trockenkorridors haben aufgrund von Dürreperioden und starken Regenfällen Schwierigkeiten, ihre Ernten zu sichern. Ländliche und indigene Gemeinschaften weisen hohe Raten an Unterernährung sowie Mütter- und Kindersterblichkeit auf. Diejenigen, die unterhalb der Armutsgrenze leben, sind besonders anfällig für saisonalen Hunger und Nahrungsmittel-knappheit. Durch den Klimawandel verschlimmert sich die Situation für Familien, die von der Landwirtschaft abhängig sind.

70%
der Landbevölkerung ist arm

Armut und Bildung

Nicaragua hat eine hohe Schulabbruchs- und Kinderarbeitsquote, die eine Folge der Armut ist. Die Familien können es sich nicht leisten, Schulmaterial für ihre Kinder zu kaufen, und sind außerdem auf die Arbeit ihrer Kinder angewiesen, um das Familieneinkommen zu sichern. Die Tatsache, dass die Kinder ihre Schulausbildung aufgeben müssen, um ihr Einkommen zu sichern, macht es ihnen jedoch schwer, dem Kreislauf der Armut zu entkommen.

35%
der Frauen waren vor dem 18. Lebensjahr verheiratet

Kinderehe

Nach UNICEF-Untersuchungen finden Kinderheiraten vor allem in ländlichen Gebieten statt, insbesondere in armen Haushalten. Die meisten Kinderbräute sind nicht formell verheiratet, sondern leben mit einem Partner zusammen. Von Kinderheirat sind jedoch nicht nur Mädchen betroffen. 19 % der Jungen in Nicaragua wurden vor ihrem 18. Lebensjahr verheiratet. Neben der Tatsache, dass viele Kinder verheiratet werden, um das Familieneinkommen aufzubessern, ist ein weiterer Grund für die frühe Verheiratung die Schwangerschaft im Teenageralter aufgrund des fehlenden Zugangs zu Verhütungsmitteln.

Zusammen können wir etwas für die Kinder in Nicaragua verändern

1.120
Familien
können zusammenbleiben
4.160
Kinder und Erwachsene
werden in der Gemeinde unterstützt
2.870
Kinder
lernen in unseren Kindergärten und Schulen
90
Kinder
wachsen in unserer Obhut auf
50
Jugendliche
werden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet
110
Nothilfe-leistungen
wurden erbracht
Zwei Brüder spielen draußen im Garten Fußball. Kinder, die in unserer Obhut aufwachsen, gehen oft Bindungen ein, die ein Leben lang halten (Foto: SOS-Kinderdorf in Nicaragua).

Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung

2015 verpflichteten sich 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen, auf die Umsetzung der Agenda 2030 mit ihren nachhaltigen Entwicklungszielen hinzuarbeiten. Dieser 15-Jahres-Plan hat das Ziel, das Leben der Menschen zu verbessern, Armut zu beenden, Ungleichheit zu bekämpfen und unseren Planeten zu schützen.
ZIEL 1: Armut beenden
SOS-Kinderdorf unterstützt Familien und Gemeinden, damit die Familien zusammenbleiben und aus dem Kreislauf der Armut ausbrechen können.
ZIEL 4: Hochwertige Bildung für alle
Alle Kinder und Jugendlichen, die SOS-Kinderdorf unterstützt, haben Zugang zu Bildung - vom Kindergarten bis zur Berufsausbildung oder Universität.
ZIEL 8: Gleiche berufliche Chancen für alle
SOS-Kinderdorf hilft jungen Menschen, Fähigkeiten und Selbstvertrauen zu entwickeln, um gute Arbeit zu finden, und bildet Eltern aus, damit sie ein stabiles Einkommen haben können.
ZIEL 10: Ungleichheiten abbauen
SOS-Kinderdorf setzt sich für die Sicherheit der Kinder ein, indem wir friedliche und integrative Gemeinschaften fördern. Wir bieten Schulungen zu Kinderrechten und positiver Erziehung an.
ZIEL 16: Frieden und Inklusion fördern
Wir setzen uns für Gesetze und Regelungen ein, die soziale Inklusion und Schutz für Kinder und Jugendliche ohne elterliche Betreuung oder aus prekären Haushalten gewährleisten.

Schützen wir weiterhin Kinder und Jugendliche!

Viele Kinder konnten ein Zuhause in Sicherheit und Geborgenheit finden. Mit Ihrer Hilfe können wir weiterhin ihr Leben verbessern.