SOS-Kinderdörfer in Jamaika

SOS-Kinderdorf sorgt dafür, dass Kinder die Betreuung, den Schutz und die Beziehungen haben, die sie für eine bestmögliche Entwicklung brauchen. (Foto: SOS-Kinderdorf in Jamaika)

Jamaika ist die drittgrößte Insel in der Karibik. Mit einer Bevölkerung von 3 Millionen Menschen ist es das drittbevölkerungsreichste englischsprachige Land in Amerika. Bandengewalt ist ein ernstes Problem, und die Mordrate in Jamaika ist seit geraumer Zeit eine der höchsten der Welt. Im Jahr 2021 lag sie bei 54 pro 100.000 Einwohner*innen. Kinder und Jugendliche sind schutzbedürftig. Jamaika hat beispielsweise eine der höchsten Raten von Teenagerschwangerschaften unter den englischsprachigen Ländern in der Karibik.

Seit 1972 unterstützt SOS-Kinderdorf in Jamaika Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen, oder Gefahr laufen, diese zu verlieren.

Gefährdete Kinder

Jamaikanische Kinder, die in Armut leben, haben nur begrenzten Zugang zu Bildung, Gesundheitsdiensten und sozialem Schutz. Sie sind von klein auf mit einem hohen Maß an Gewalt zu Hause oder in der Gemeinde konfrontiert. Mädchen werden häufiger Opfer von sexueller Gewalt als Jungen. Aufgrund der schwierigen sozialen und wirtschaftlichen Lage verlieren viele Kinder die elterliche Betreuung und sind daher anfällig für Ausbeutung.
85%
der Kinder erfahren gewalttätige Disziplin

Gewalt gegen Kinder

Rund 85% der Kinder haben in Jamaika gewaltsame Disziplinierung erfahren. Wenn Kinder schon in so jungen Jahren Gewalt ausgesetzt sind, hat das erhebliche Auswirkungen auf ihre körperliche und geistige Gesundheit, ihr Leben und ihre schulischen Leistungen. Sie erleben Gewalt zu Hause, in der Schule und in der Gemeinde, oft durch Familienmitglieder oder Menschen, die sie kennen und denen sie vertrauen. Für viele ist Gewalt Teil ihres Alltags. Kinder, Jugendliche und Familien brauchen Unterstützung, damit sie ein Leben frei von Gewalt führen können.

190.000
Kinder in Jamaika leben in Armut

In Armut lebende Kinder

In den ländlichen Gebieten Jamaikas ist die Armutsquote tendenziell höher als in den Städten. Armut wirkt sich auf viele Aspekte des Lebens von Kindern aus, einschließlich Gesundheit und Bildung. Ob Kinder zur Schule gehen oder nicht, hängt oft mit den familiären Umständen zusammen, wie dem Einkommen und dem Bildungsniveau der Eltern. Vor allem kinderreiche Familien haben Schwierigkeiten, ihre Kinder angemessen zu ernähren, was zu Unterernährung und Wachstumsstörungen führen kann, die die Gehirnentwicklung beeinträchtigen.

30%
aller Erstgeburten waren bei Mädchen unter 17 Jahren

Junge Mütter

Jamaika hat die dritthöchste Schwangerschaftsrate im Teenageralter in Lateinamerika und der Karibik. Viele heranwachsende Mädchen haben keinen Zugang zu Aufklärung über sexuelle und reproduktive Gesundheit oder zu Verhütungsmitteln. Eine Schwangerschaft ist einer der Hauptfaktoren für den Schulabbruch. In Jamaika sind schwangere Mädchen per Gesetz vom Besuch öffentlicher Bildungseinrichtungen ausgeschlossen. Sie benötigen besondere Unterstützung, damit sie ihre Ausbildung abschließen können, während sie schwanger sind und lernen, Mutter zu werden.

Zusammen können wir etwas für die Kinder in Jamaika verändern

40
Kinder und Jugendliche
wachsen in unserer Obhut auf
60
Jugendliche
werden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet
SOS-Kinderdorf setzt sich für den Schutz der Rechte und der Privatsphäre von Kindern ein. Wie Sie vielleicht bemerken, zeigen wir keine identifizierbaren Fotos von Kindern in allgemeinen Informationen über Jamaika. Das liegt daran, dass wir nur eine begrenzte Erlaubnis der Kinder und/oder ihrer Erziehungsberechtigten haben. (Foto: SOS-Kinderdorf in Jamaika)

Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung

2015 verpflichteten sich 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen, auf die Umsetzung der Agenda 2030 mit ihren nachhaltigen Entwicklungszielen hinzuarbeiten. Dieser 15-Jahres-Plan hat das Ziel, das Leben der Menschen zu verbessern, Armut zu beenden, Ungleichheit zu bekämpfen und unseren Planeten zu schützen.
ZIEL 1: Armut beenden
SOS-Kinderdorf unterstützt Familien und Gemeinden, damit die Familien zusammenbleiben und aus dem Kreislauf der Armut ausbrechen können.
ZIEL 4: Hochwertige Bildung für alle
Alle Kinder und Jugendlichen, die SOS-Kinderdorf unterstützt, haben Zugang zu Bildung - vom Kindergarten bis zur Berufsausbildung oder Universität.
ZIEL 8: Gleiche berufliche Chancen für alle
SOS-Kinderdorf hilft jungen Menschen, Fähigkeiten und Selbstvertrauen zu entwickeln, um gute Arbeit zu finden, und bildet Eltern aus, damit sie ein stabiles Einkommen haben können.
ZIEL 10: Ungleichheiten abbauen
SOS-Kinderdorf setzt sich für die Sicherheit der Kinder ein, indem wir friedliche und integrative Gemeinschaften fördern. Wir bieten Schulungen zu Kinderrechten und positiver Erziehung an.
ZIEL 16: Frieden und Inklusion fördern
Wir setzen uns für Gesetze und Regelungen ein, die soziale Inklusion und Schutz für Kinder und Jugendliche ohne elterliche Betreuung oder aus prekären Haushalten gewährleisten.

Schützen wir weiterhin Kinder und Jugendliche!

Viele Kinder konnten ein Zuhause in Sicherheit und Geborgenheit finden. Mit Ihrer Hilfe können wir weiterhin ihr Leben verbessern.